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Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 16 – Mittwoch, 26.04.2017

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Es hatte in der Nacht immer wieder geregnet, wir haben uns irgendwie daran gewöhnt. Aber früh noch mit geschlossenen Augen murmele ich:”Das regnet ganz schön laut”. Worauf Leon erwidert:”Das ist nicht nur Regen…”

Zeit, die Augen zu öffnen: Ah – Schneeregen… Äh…

Irgendwann haben wir das Gefühl, nicht mehr liegen zu können und wir haben Frühstückshunger. Und ich eine dicke Nase…

“Jetzt kommt die Sonne raus”… “Ne, ist eine Fata Morgana…” Die Pfütze wirkt so, als scheine die Sonne drauf. Sinnestäuschung. Eine halbe Stunde später:”Jetzt kommt die Sonne raus.”…

So kann man Stunden zubringen… Hätte ich nicht den doofen Schnupfen, dann könnte man wenigstens ´nen Wein aufreißen…

Irgendwann hört es wenigstens auf zu regnen, Leon zieht sich die Wanderschuhe an, ich empfehle den ersten Teil der Tour, die ich vor einigen Jahren mit dem Holzwurm machte.

Ich aber bleibe im Basislager, nehme Nasentropfen, Chinaöl und andere Wundermittel und versuche mich, so gut es geht zu kurieren… Ich sortiere CD´s, höre Musik über Kopfhörer, lese und vergammle weitgehend den Tag.

Am Nachmittag beginnt die Nase wieder ein wenig, ihren Dienst aufzunehmen…

Als Leon wieder da ist, bringe ich ihm das Abseilen bei. Felsen, wo man von hinten ran wandert und sich nach vorn abseilt hat es hier verschiedene. Es war klar, dass Leon schnell gefallen an der Technik des Abseilens findet. Auch eine kleine Quacke zum Klettern hat es, allerdings ist das Gestein nicht sonderlich seriös, sondern leicht brüchig, so dass wir auf den richtigen Kletterkurs doch eher verzichten müssen. Aber zumindest würde es eine solche Situation wie in der Schlucht im Zentralmassiv nicht noch mal geben, Überwinden des Hindernisses mittels Abseile ist nun auch für Leon eine Option.

Dafür will es noch einmal regnen – und ja, dann soll es das halt tun. Wir sind ja geschützt im Trockenen.

Irgendwann kommen noch ein paar deutsche Kletterer hier hoch – zum Gucken und Abschätzen der Situation hier, wir wechseln ein paar Worte, dann sind wir schnell wieder allein und werden es auch bleiben.

So haken wir diesen Tag ab – morgen wird ein neuer sein und für mich ist nur wichtig, das es mir abends besser geht als morgens… dann war das auch richtig so, sich mal komplett zu schonen.


Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 17 – Donnerstag, 27.04.2017

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Ein neuer Morgen im Montsant – Gebirge. Der Regen hat sich verzogen, der Schnupfen ist bereit, sich auch zu verziehen.

Also verziehen auch wir uns nach Frühstück und Camperdusche. Zum Glück kommt uns kein Fahrzeug entgegen und auch Leon muss nicht aussteigen, um auf die schmale Fahrbahn gefallene Steine zu beseitigen. So kommen wir glücklich von der abenteuerlichsten Straße des gesamten Gebietes wieder in die Zivilisation und wenig später parken wir in La Vilella Baixa. Unser Lieblingsfleischer Cal Cento ist leider bereits geschlossen, aber beim Celler Sabaté empfängt uns der Junior persönlich, später kommt der Senior hinzu, nur der Kater läßt sich in diesem Jahr nicht blicken.

Wir dürfen uns in Ruhe durch die aktuelle Kollektion kosten und haben damit schon mal einen Erzeuger weg, denn auf den Fira – Terminen dürfte es dieses Jahr extrem stressig werden. Vor einigen Jahren hatte es hier durch den vermehrten Einstieg des Juniors einen Qualitätsschub gegeben, nicht nur was die Qualität der Weine angeht, sondern auch Auftreten, Etikettendesign etc. Leon lobt als Fachmann die neuen Etiketten, merkt aber das Schwarz für den Spitzenwein an und hätte da lieber ein Dunkles Weinrot oder Traubenblau… Dass wir in Katalonien vom Vi Negre sprechen – dem schwarzen Wein, rechtfertigt seiner Meinung nach nicht den schwarzen Tropfen auf dem Etikett. Ich lausche einem interessanten Streitgespräch und kann aber die Argumente beider Seiten verstehen. 

Wichtiger für mich aber ist die Info, dass aus dem 35 Jahre Ranciofass erneut eine kleine Partie abgefüllt wird und dass ich im Herbst dann meinen Bestand an Rancioflaschen wieder etwas aufstocken kann.

Es gibt zwar auch einen einfachen Rancio, für alle Tage quasi, aber wenn jemand bei mir nach einem Rancio verlangt, dann soll er schon was richtig Spannendes bekommen. Und nach wie vor werden nicht all zu viele Rancios zum Verkauf angeboten und zum Teil sind sie sündhaft teuer.

Die Familie Sabaté verkauft nach wie vor das Meiste direkt über die Ladentheke, aber auch hier hat sich die internationale Aufmerksamkeit inzwischen eingenistet. Eben auch, seit der neue Spanienverkoster für Robert Parker sich auch um Rancio kümmert und diese naturgemäß sehr hoch bewertet.

Zwischendrin kommt noch ein französisches Pärchen in den Laden, Kletterer offensichtlich, die nach einem Süßwein suchen, hier wird auch alles noch en vrac angeboten, der Nicht-Weinfreak, sondern Normalkonsument schätzt auch gerade das hier. Ich übernehme die Rolle des Sprachmittlers und eine Weile später zieht das Kletterpärchen verliebt und zufrieden mit süßem Muscat und weiteren Produkten weiter.

Auch wir sind durch (die Verkostungsnotizen kommen im Anschluß) und ziehen weiter. Leon bemerkt eine Nachricht von Klaus-Peter, der uns mitteilt, dass er leider nicht am Mittwoch abend starten konnte. Er wird es wohl leider nicht bis heute abend schaffen…

Schade, aber wir werden dennoch wieder in Bellmunt Stellung beziehen. Aufgrund meines zum Wochenbeginn ausgebrochenen Schnupfens habe ich auf das Forcieren weiterer Winzertermine für heute verzichtet und so können wir uns erneut treiben lassen und ich mit noch endgültig auskurieren.

In Falset nutzen wir die schwachen Siesta Stunden, in denen man ohnehin nicht viel machen kann, zum Gang ins Internet. Inzwischen sind doch einige Anfragen beantwortet und der Terminkalender kann komplettiert werden. Auch ein paar wichtige Mails kann ich bearbeiten. Es ist so warm geworden, dass wir uns über ein kühles Bier freuen, auch über zwei…

Wir schlendern durch Falset und schauen, wie weit die Vorbereitungsarbeiten zur Fira gediegen sind, die Buden werden fleißig aufgebaut und der Platz vorbereitet, durch den Regen ist man etwas ins Hintertreffen geraten, aber wie ich die Katalanen kenne, werden sie es trotzdem schaffen. Ein paar Stunden vorher denkst du, nie und nimmer wird das was – und pötzlich ist alles schick.

Wieder wird der große Hauptparkplatz für die Fira genutzt, man baut an mehr Überdachung und Sonnenschutz, dennoch sollten wir beten, dass es nicht zu warm wird, die Buden stehen zudem enger zusammen gerückt als im Vorjahr, was heißt, dass es wieder einmal mehr sein werden.

Völlig neu in diesem Jahr ist die Betonsperre auf der Straße – selbst im kleinen Falset möchte man sich gegen einen möglichen Terroranschlag, wo ein verrückter Attentäter in eine Menschenmenge rast, erparen. Nizza und Berlin sind auch in Falset angekommen…

Wir kaufen Lebensmittel für diesen und die kommenden Abende ein, genehmigen uns ein Eis in meiner Lieblingseisdiele und dann fahren wir nach Bellmunt und lassen dort den Abend gemütlich ausklingen

Ab morgen wird dann für die nächsten Tage der Wecker den Startschuß in den Tag übernehmen.

 

 

 

 

 

 

 

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 17 – Donnerstag, 27.04.2017, Verkostungsnotizen vom Besuch beim Celler Sabaté

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Celler Sabaté; Plantadeta Blanc; Priorat – La Vilella Baixa; 2016 weiß;

13,5°. 95% Grenache Blanc, 5% Muscat. Duftig und sehr ausgewogen. Zitrus und Blumen, cremig und zugleich frisch, recht leicht wirkend. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

 

Celler Sabaté; Mas d´ en Bernat; Priorat – La Vilella Baixa; 2015 rot;

14,5°. 100% Grenache alte Reben, als Joven ausgebaut. Leicht am Gaumen, sehr fruchtbetont, sanft und klar. Ohne Ansprüche als einfacher Tischwein gut zu trinken. 88+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

 

Celler Sabaté; Plantadeta Negre; Priorat – La Vilella Baixa; 2014 rot;

15°. 100% Grenache, 8 Monate Barriqueausbau. Erdbeerige, sehr offene Frucht, dann viel Tannin, leider etwas trocknend. Wobei das noch gut durch die fleischige Frucht gepuffert wird. Daher als Essensbgleiter geeignet. 89-90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

 

Celler Sabaté; Plantadeta Crianza; Priorat – La Vilella Baixa; 2010 rot;

15°. 70% Grenache, 30% Carignan, 12 Monate Barriqueausbau. Sehr ausgewogen und klar, elegant mit samtenem Tannin. Schöne und sanfte Länge. Eine Liga höher als die anderen Weine. Durchaus ansprechend. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

 

Celler Sabaté; Vi Ranci 35 anys; Priorat – La Vilella Baixa; o.J. Braun;

2016er Abfüllung. Sehr komplex und intensiv. Honig ohne Zucker, Heu, Tabak, Trockenfrucht, auch Brandyaromen. Sehr spannend, komplex und tief und von immenser Länge. Schließt gut an die vorherige Abfüllung an. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

Weinrallye #111 – Weingeschichten: Das Montsalvat 2004 Mysterium

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Anja Kircher ruft in ihrem Blog “Weingeschichte-n” zur Weinrallye: Man soll Geschichte schreiben oder Geschichten erzählen… Über Wein und Geschichte, oder Weingeschichten…

Ich erzähl euch eine wahre Begebenheit, wie sie sich erst unlängst zugetragen hat…

 

Das Montsalvat 2004 Mysterium

 

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1)

Am Anfang schreckte mich die Mail eines niederländischen Weinfreundes kurz hoch: „Bei uns verkauft jetzt jemand Montsalvat 2004 für 23 € und wirbt mit deinen Notizen dazu….

Es müßte mich eigentlich nicht stören, denn ich habe um die  400 Flaschen davon in mehreren Tranchen verkauft bis etwa 2015… und niemand hat sich am Preis von Anfangs vorab 35 € in 2008 und später durch die laufenden Lagerhaltungskosten 40 € gestoßen. Manchem war der Wein zu heftig, aber so ist eben halt La Vilella Alta, egal von wem, die Weine dieses Ortes sind oft die wuchtigsten vom ganzen Priorat, aber es sind auch richtige Geschichtenerzählerweine, die was zu berichten haben… Und der Wein hat regelrechte Fans gefunden, die gerne nachgekauft haben

Das Einzige, was mich ärgerte, war die ungefragte Urheberrechtsverletzung bezüglich der Verwendung meiner Notizen. 

Stutzig wurde ich dann aber, als mir das folgende Gespräch mit Weinfreunden aus dem Saarland am Abend der Carignan – Verkostung zur Fira 2017 passierte…. 

„…also was Rotweine angeht, bin ich ja absoluter Priorat – Fan“ (2h18min52s)

Mich kannte er noch nicht, ebenso war ihm das Weinforum oder mein Blog kein Begriff.

„Ich habe ein oder zwei, wo ich immer mal wieder was bestellt hab, Silkes Weinkeller oder Spaniens Weinwelt aus Holland.“ 2h19min29s

 

Dann ab 2h24min05s: „ Ich hatte jetzt bei Spaniens Weinwelt einen Wein gekauft, mit Expertise, da haben sie großkotzig versprochen – 2004…“ „Cartoixa de Montsalvat?“ „Ja.“ „Da haste ein super Schnäppchen gemacht, weil für den Preis… das ist weniger als der Preis, den ich damals im Einkauf zahlen musste plus deutsche Mehrwertsteuer…“ „ Ich habe bezahlt 23 €…“ „Ja, ich weiß, ich weiß“

„Aber soll ich dir mal ganz ehrlich was sagen, den hab ich nochmal zurück geschickt.“ „Warum?“

„Na absolut – der hatte seine Zeit. Vorher schon… ich hab ihn dekantiert, hab ihn getestet, er ist also absolut das Geld nicht wert.“ „ Also ich hab von diesem Wein ungefähr 400 Flaschen in Deutschland verkauft, aber seit ungefähr zwei Jahren hab ich keine mehr, es war einer der großen Renner bei mir. Ich hatte schon überlegt, kaufst du noch mal nach…“ „Ne, bloß nicht! Der hatte seine Zeit. Der Kumpel hier hat auch mit gekostet“… Zustimmendes Nicken vom Kumpel… „Der ist definitiv drüber…“ „… Ich habe ihn zum normalen Preis zu 40 € verkauft und ich hatte nur gute Kritiken bekommen und wenn ich eine getrunken habe, war der auch immer gut, nicht drüber…“ „na die haben noch ein Kontingent verkauft – vom Weinkeller selber – angeblich, weiß nicht wieviele Flaschen… jedenfalls war es dann halt so, auf der Internetseite haben sie dann noch angepriesen mit 26 € die Flasche, ich hab ihn ja noch gekriegt für 23 €… und mußte ihn zurückschicken… – also auf dem Weg hierher haben wir einen Priorat irgendwo in einem Supermarkt gekauft für 5 €, einen 2003er, und ich muß dir was sagen, den haben wir getrunken, der war besser als der für 23 von Spaniens Weinwelt…“

Wozu doch neben dem Aufsprechen der Verkostungsnotizen und diverser Neuigkeiten aus dem Priorat so ein Diktiergerät nützlich ein kann…. Meine Neugier war nun endgültig geweckt…

 

Was ist das für eine Geschichte mit dem Holländer – Montsalvat?

 

2)

Ein Weinfreund aus der Nähe von Berlin, der besagte Holländerflaschen gekauft hat, ist bereit, mit mir blind die Montsalvat 2004 gegeneinander zu testen. Und ich finde sogar zwei Flaschen Montsalvat 2004 in meinem Trinkregal, eine, die ich hätte 2015 trinken sollen und für die keine Zeit war und eine, die auf 2017 trinken steht. Wie ich beide Flaschen in der Hand habe, fallen mir an den Etiketten ein paar kleine Unterschiede auf – siehe Fotos.

 

Gut, das ist normal, das macht nicht weiter stutzig  Die Winzer füllen ab und verkorken, wenn sie mit dem Verkauf keine Eile haben, weil der Wein eh noch in der Flasche reifen soll. Dann liegt er unetikettiert in den großen Stapelboxen und wartet. Zu erkennen sind die richtigen Weine in der Regel dann am Korkbrand mit der entsprechenden Jahreszahl. Soll eine Partie verkauft werden, wird diese etikettiert. Gibt es Jahre später ein generelles neues Etikett, wird dies verwendet, wie hier geschehen. Ich hatte zunächst 2008 von dem Wein gekauft, dann 2010 oder 2011 noch mal nachgekauft – von der selben Tranche, dann 2013 / 2014 nochmal – da gab es dann die 2. Tranche mit dem anderen Etikett. Und auch das Rücketikett war dann aktualisiert, beide Male bekam ich ein deutsches Rücketikett, beide Male mit dem Hinweis, dass der Wein im Juni 2006 abgefüllt worden sei, bei dem neueren Etikett ist zusätzlich der Hinweis auf 94 Parker – Punkte als verkaufsförderndes Argument.

 

 

3)

Der Weinfreund reist an, seinen Montsalvat aus Holland im Gepäck. Ich habe an den 2 Tagen zuvor weitere 2004er aus dem Priorat entkorkt und war bislang nicht nur begeistert, sondern geradezu euphorisch, wie toll sich 2004 grade trinken läßt – so ganz generell…

 

Nur meine Montsalvat´s blieben noch zu. Alle drei Flaschen stehen vor uns und es gibt weitere Auffälligkeiten. Die Flasche aus Holland hat das selbe Vorderetikett wie mein spätes Lot und auch die selbe Kapsel, das Rücketikett ist eigentlich auf den amerikanischen Markt zugeschnitten..

Die Holländerflasche ist etwas heller in der Glasfarbe und auffällig kürzer. Nach dem Ziehen der Kapseln sehen wir, dass meine beiden Flaschen die Jahreszahl 2004 auf dem Kork tragen, die Holländerflasche ist ohne Jahreszahl auf dem Kork, der – nach dem Entkorken zu sehen  – zudem deutlich kürzer ist. Soweit die äußerlichen Fakten. Wir bereiten die Weine zur Blindprobe vor und laben uns zunächst an anderen 2004ern.

 

Mittendrin servieren wir uns die 3 mal Montsalvat 2004 zeitgleich und blind in drei Gläser. Da die Flaschen unterschiedlich hoch waren, kam die zur Verkostung vorgesehene Menge in drei nummerierte Minikaraffen, die im dunklen Raum befüllt worden waren, so dass nicht erkennbar war, welche Flasche in welche Karaffe kam.

 

Stille beim Riechen und Schwenken, beim Schlürfen und Schlucken bzw. Spucken, hin und her – wir ließen uns viel Zeit und dann kamen wir zum selben Urteil. Zuerst: Alle  drei Weine sind lebendig und quietschvergnügt, nichts ist hier zu alt oder over the top. Keinen Wein der Drei müßte man reklamieren.

Aber: Zwei sind sich recht ähnlich und werden deutlich höher bewertet, der dritte wirkt weder wie ein La Vilella Alta Wein (ich denke hier eher an Poboleda oder Torroja) und er wirkt zudem jünger, was aber auch durch die knackigere Mineralik so sein kann.  

 

Dieser Wein wirkt aber auch nicht wie ein Wein der 40 € Klassen, so was bekommst du auch um die 20 €. Gut, zweifelsohne, ja sogar auch exzellent, aber eben nicht groß oder gar Weltklasse wie die beiden anderen.. Mit dem Aufdecken wird klar, dass die weniger gute Flasche der Holländer – Montsalvat ist. Mein Urteil dazu ist letztlich, zu dem Preis von 23 € kein Schnäppchen, aber fairer und üblicher Gegenwert, auch nicht überteuert. Aber mit 40 € als Ausgangspreis ein Schnäppchen suggerieren und dazu noch mit meiner Bewertung werben, das ist schon irgendwie auch ärgerlich.

Zudem ist es ein gänzlich anderer Wein, der mit dem von mir früher beschriebenen Charakter nichts gemein hat. Meine beiden Flaschen im Übrigen bestätigen sich – in Beschreibung UND Bewertung.

 

4)

In der ersten Nachverkostung geht es mit dem Holländer-Montsalvat noch etwas nach unten. Es wird sich in der Folge als das typische Loch des 2. Tages, was mir bei verschiedenen Weinen schon vorgekommen ist, herausstellen. Letztendlich wird sich dieser Wein bei mir bei exzellenten 94+/100 Th. einpegeln, ich gehe also mit der Parker-Bewertung konform.

Dennoch – es entstehen mehr Fragen, als die Verkostung Antworten liefert. Letztlich kann hier nur der Winzer aufklären. Ich muss versuchen, ihn zu erreichen…

Eine Frage aber beantwortet sich von selbst, als ich die Flaschen nochmals nebeneinander stehen habe, für einen Fototermin, der die Unterschiede visualisieren soll. Was muss ich auf dem Rücketikett sehen? Bei meinen Flaschen steht: 85% alte Carignan, 15% alte Grenache, auf dem Montsalvat aus Holland steht 100% Carignan.

 

Auch meine Prioratführerdatei liefert mir einen Gedankenansatz: Neben Lagen in den beiden La Vilella´s hat man auch alte Carignan in der Lage Les Tosses, die zu Torroja gehört und in Richtung Poboleda liegt…

Dennoch – was ist das für ein Wein, der da in Holland unter dem Namen Montsalvat 2004 verkauft wird? Und wieso tragen so unterschiedliche Weine ein und dasselbe Etikett und haben denselben Namen?

 

Hier kann nur der Winzer was zu sagen – und er sagt es, zunächst verwundert, was da Jahre später plötzlich ans Tageslicht kommt, dann aber ist es ihm auch peinlich und er verspricht penible Aufklärung. Und diese ist dann erneut noch einmal überraschend für mich:

 

5)

Der Winzer schickt ein 4 Seiten langes PDF in französischer Sprache, welches ich hier grob inhaltlich übersetze für die, die des Französischen nicht mächtig sind und die sich nicht auf automatisiertes Übersetzen verlassen wollen, weil da oft Nonsens bei rauskommt…

 

Die Unterschiede beim Montsalvat 2004

Wir bedauern zutiefst die Verwirrungen in den letzten Tagen, die  es um unseren Wein Montsalvat, speziell aus 2004 gegeben hat. Die beiden unterschiedlichen Flaschen vom Montsalvat sind die unsrigen, aber es soll eine logische und nachvollziehbare Erklärung dazu jetzt gegeben werden, wie es im Detail dazu gekommen ist.

Seit dem Beginn unseres Betriebes hatten wir das Bestreben, einen einzigen Wein namens Montsalvat heraus zu geben. In den Jahren von 2000 bis 2004 hatten wir unter dem Namen Montsalvat aber auch noch eine weitere spezielle Cuvée produziert, die von uns den Zusatznamen Selectvm bekam, ein speziell selektierter Wein in äußerst limitierter Auflage von etwas um die 1.000 Flaschen pro Jahr lediglich. Unter dem Namen  Montsalvat werden jährlich 5.- 6.000 Flaschen produziert.

Seit 2004 hat der Markt von uns andere Weine verlangt, und so beschlossen wir, ein diversifiziertes Angebot an Weinen heraus zu bringen. Unsere Entscheidung war es, den Monsalvat Selectvm zukünftig aus unserem Portfolio zu eliminieren. Seit dem Jahrgang 2005 haben wir die Flaschenanzahl des Montsalvat reduziert, um zugleich die Qualität und Exklusivität des Montsalvat zu steigern. Wir erreichen jetzt nur noch einen Ausstoß von jährlich maximal 1.500 Flaschen Montsalvat, der Rest an Trauben wird zu neuen Weinen verarbeitet (Montgarnatx)

 

Was ist 2004 mit dem Montsalvat passiert?

2004 ist das letzte Mal gewesen, dass wir zwischen dem Montsalvat und dem Montsalvat Selectvm unterschieden. Der überwiegende Teil der Flaschen vom Montsalvat wurde zwischen 2007 und 2010 verkauft.

Bislang gab es zwei unterschiedliche Etiketten, einmal das Montsalvat Etikett und einmal das Etikett für den Montsalvat Selectvm mit dem ebenfalls eingetragenen Namen Selectvm.  In 2014 äußerte Torsten Hammer Interesse, noch mal Flaschen von dem Wein nach zu erwerben, den er seinerzeit von uns gekauft hatte.  Und wir verwendeten dazu Flaschen aus unserem Keller, die dort ebenfalls unetikettiert lagerten. Unser einziger Fehler, den wir seinerzeit machten, war, dass wir diesen Wein, den wir an ihn verkauft hatten, nicht mit dem Etikett Selectvm versehen hatten. Und das war passiert, weil diese Etiketten damals vergriffen waren und wir keine mehr nachdrucken lassen wollten, weil wir eh beschlossen hatten, diesen Markennamen zukünftig aufzugeben.

Daher hatten alle Montsalvat-Flaschen, beide Typen, dasselbe Vorderetikett und wir konnten sie nur  an der Lotnummer unterscheiden, die auf dem Rücketikett angegeben war. Ab 2005 gibt es dann nur noch den einen Montsalvat.

 

Definition der Lots:

Montsalvat 2004 – Lot L 0301:

Dies ist der Wein Montsalvat Selectvm, der größtenteils Carignan von sehr alten Reben enthält mit einem Anteil von 15% sehr alter Grenache. Im Mai 2006 wurden 1.000 Flaschen davon abgefüllt.

Montsalvat 2004 – Lot L 062:

Das ist der Wein Montsalvat Selectvm mit einer identischen Cuvée, aber abgefüllt im Juni 2006. Hier haben wir nachträglich nochmals 400 Flaschen gefüllt.

 

Montsalvat 2004 – Lot L 0502 *:

Das ist der Wein Montsalvat mit mehr als 90% Anteil alter Carignan (Erklärung meinerseits, man kann diese Weine nach EU-Recht dann auch als 100% Carignan verkaufen, was auch geschehen ist). Dieser Wein wurde ebenfalls im Juni 2006 abgefüllt, davon gibt es 5.000 Flaschen.

Das Symbol * bedeutet dass hier die Korken nach 10 Jahren ausgetauscht wurden.  Diese Praxis wenden wir für gewöhnlich an, damit der Wein noch länger haltbar ist und damit wir fehlerhafte Flaschen entfernen können.

 

Diese Weine sind alle original und obwohl sie sehr ähnlich zusammengesetzt sind, können sie nach 15 Jahren verkostet, anders schmecken und sind auch unterschiedlich gereift. Der Wein Montsalvat 2004, den wir 2017 nach Holland verkauft haben, ist normalerweise fast komplett in die USA verkauft worden und war eigentlich auch für einen amerikanischen Händler reserviert. Wir akzeptierten aber die Bestellung des niederländischen Händlers, weil sich heraus gestellt hatte, dass der Amerikaner nicht mehr daran interessiert war und jetzt andere Jahrgänge bevorzugte.

Man kann also aktuell 2 Versionen des Montsalvat 2004 finden, die bei uns ab Keller beide bereits verkauft sind.

 

Hier die Zusammenfassung des Problems:

Der Montsalvat Selectvm 2004, vertrieben durch Torsten Hammer wurde von uns nicht gesondert differenziert als solcher ausgewiesen, weil wir keine Etiketten mit dem Namen Selectvm mehr hatten und vorhatten, diese Linie sowieso einzustellen. Ab dem Jahrgang 2005 gibt es nur noch einen einzigen Montsalvat.

 

Ja es gibt Zeichen in der Lotkennzeichnung, die uns erlaubt, diese auseinander zu halten.

 

Die Korken der Flaschen, die 2017 nach Holland geliefert wurden sind anders, weil wir den Wein 2015 neu verkorkt hatten, um fehlerhafte Flaschen zu entdecken und das Leben des Weines zu verlängern.

 

Bezüglich der Preise sind wir nicht verantwortlich für die Endpreise unserer Exporteure. Aber es ist immer so gewesen, dass der Montsalvat Selectvm teurer verkauft wird.

 

Wir als verantwortlicher Erzeuger entschuldigen uns für die entstandene Verwirrung. Gerade weil wir ein kleiner Betrieb sind, wollen wir unter Beweis stellen, dass wir seriös arbeiten

 

Wir erkennen unseren Fehler an und haben versucht, alles detailliert zu erläutern. Wir versichern Ihnen, dass es solche Ungereimtheiten nicht noch einmal in der Zukunft geben wird.

 

6)

Und die Moral von der Geschicht?

 

Ein jeder macht einmal einen Fehler oder ist an irgendeiner Stelle schludrig: Wichtig ist es, auch nach zig Jahren, sich dann noch dazu zu bekennen und die Sache richtig zu stellen. Noch wichtiger ist es, in die Zukunft zu blicken und zu sagen Schwamm drüber, es kommt nicht wieder vor, wir machen miteinander weiter.

Manchmal trinkt man etwas Besseres, ohne das bewußt wahrzunehmen und denkt nur, wie Gut das „Gewöhnlich – Besondere“ ist. Und erfährt dann plötzlich, dass es etwas ungewöhnlich Besonderes war, was man da eigentlich trank. Und andersherum zetert man, weil das vermeintliche Schnäppchen gar nicht ein solches war. Konnte es aber auch nicht sein, weil man stattdessen nur das „Gewöhnlich – Besondere“ hatte, welches mit der Euphorie des Ungewöhnlich Besonderen beworben wurde. Und das Bestenfalls nicht mal Absicht war.

Auf der Strecke bleiben die, die immer einen Grund zum Hadern finden und die immer einen Sündenbock stempeln müssen. Egal ob es den Richtigen oder den Falschen trifft, für diese Kategorie Leute gibt es nicht die Chance, dass es für bestimmte Verwirrungen keinen Sündenbock geben kann, sondern Dinge einfach nur mal dumm gelaufen sind. Dann trampelt euch eben aus und zetert.

 

Allen anderen, die diese kuriose Geschichte mit dem nötigen Augenzwinkern lesen können, nachdem all der Rauch verflogen ist, ein Santé. Gern auch mit einem Montsalvat.  Oder gar einem verkappten Selectvm…

 

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Hier der französische Brief vom Winzer:

Les différences de Montsalvat 2004

 

Und wer noch mehr lesen möchte – gleich im Anschluß poste ich noch die Verkostungsnotizen zur gesamten jetzt stattgefundenen 2004er Probe.

 

Trinkt 2004er aus dem Priorat und habt Spaß…– Verkostungsnotizen 2004er im Juni 2017

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Cartoixa de Montsalvat; Montsalvat; Priorat – La Vilella Alta; 2004 rot;

14,5°; 100% Carignan von mehr als 50 Jahre alten Reben (meist aus der Lage „Les Tosses“ in der Gemarkung Torroja); abgefüllt im Juni 2006; Lot Nr: L0502*

 

NB. Hier haben wir den eigentlichen Montsalvat, 5.000 produzierte Flaschen, meist in den USA verkauft und jetzt aktuell im 2017 in Holland zu kaufen, Diese Flaschen wurden 2015 auf dem Weingut neu verkorkt.

Tag 1 (blind): Farblich minimal heller als die beiden anderen Montsalvat – Muster. In der Nase am Verschlossensten. Frisch und mit einer enormen Mineralik am Gaumen, fast noch etwas bissig, aber zugleich leichte Reifearomen. Langer schiefriger Nachhall. Wirkt leichter und steinbetonter, Legt mit Luft zu. Elegant, aber im Nachhall noch etwas dissonant und leicht bissig. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein..

Tag 2 (blind): Heute in der Nase offen, fast anspringend, aber auch etwas alkoholisch und bissig. Am Gaumen noch immer deutlich leichter und steinbetonter wirkend, die Eleganz wird ein wenig durch die Bissigkeit der Säure gestört. Definiert sich auf säuerliche Früchte und eine knallende Schiefermineralik. In der Form eher etwas zum Essen, er ist weniger der psychedelische Meditationswein, wie ich ihn eigentlich kenne. Langer säuerlich schiefriger Nachhall. Sehr frisch und jung wirkend, ich denke von der Stilistik eher an 2008 als an 2004. Auch bin ich gedanklich bei dem Wein irgendwo zwischen Poboleda und Torroja unterwegs als in La Vilella Alta. Komisch und seltsam das Ganze. Im Vergleich ist heute der Isaral nicht schlechter und macht deutlich mehr Trinkspaß. Er drifted von meinen Montsalvat aus 2004, wie ich sie kenne, eher weg, als dass er sich annähert.. Wird mit Luft im Glas heute eher unharmonischer. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 5: Die Nase öffnet und verschließt sich wellenförmig wie Nebelschwaden. plötzlich sind Aromen da, plötzlich sind sie wieder weg. Am Gaumen schlanker als der mir bis dato bekannte Montsalvat, erst im Abgang baut sich ein wenig Druck auf. Wirkt für den Jahrgang ungewöhnlich leicht. Heute ist er aber ein wenig nobler als in den beiden Runden zuvor. Er legt wieder leicht zu. Seinem Preis angemessen, nicht mehr, nicht weniger. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 6: Er ist inzwischen glatter und harmonischer, weniger stark vom Schiefer  geprägt und damit auch trinkiger als in den ersten beiden Runden, Er schließt qualitativ an Runde 3 an. Für sich genommen und zu dem deutlich niedrigeren Preis ein akzeptabler Wein, aber weit entfernt von Charakter und Qualitätslevel des Montsalvat, den ich im Verkauf hatte. 94+/100 Th.  Exzellenter Wein.

(06/2017)

 

94,5+; 93+; 94+; 94+ = 93,875++++/100 Th. = 94/100 Th. = Exzellenter Wein.

 

 

Sangenis I Vaque; Vall Por; Priorat – Porrera; 2004 rot;

15°; Cabernet Sauvignon, Merlot, Syrah, Grenache und Carignan; 12 Monate Ausbau in Barriques (80% französische Eiche, 20% amerikanische Eiche), mindestens 6 Monate Flaschenreife. Abgefüllt am 16.08.2005; 30.000 Flaschen.

 

Tag 1: Verhaltene dunkle und reife Nase. Dunkles Beerenkompott und ein Hauch Porrera mit Schwarzwälder Kirschtorte. Sehr gut und mit Spaß zu trinken und offensichtlich auf dem Punkt, aber keinesfalls drüber. Sehr ausgewogen. Mit Luft kommt der Schiefer noch besser raus. Zuverlässig. 94/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 3: Legt heute zu, eine schöne offene Nase. Schwarzkirsche, Brombeere, Schiefer. Wird nobler und komplexer, wirkt weniger reif als am Tag 1 in der Nase. Voll am Gaumen, auch hier heute nobler. Aber auch noch ein Hauch von Likörfrüchten. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

Tag 4: Unverändert zum Tag 3, insgesamt seriöser und weniger likörig als zu Beginn. Macht Spaß. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

Tag 7: Noch immer unverändert gut zu trinken. Alles im Lot. Sehr gutes PGV. Von allem genug, um Spaß zu machen, von nichts zu viel. Sehr harmonisch. 95/100 Th. Großer Wein.

(06/2017)

 

94; 94,5+; 94,5+; 95 = 94,5++/100 Th. = 95/100 Th. Großer Wein.

 

 

Escoda Rivero; Isaral; Priorat – La Vilella Alta; 2004 rot;

14,5°; 20% Grenache, 60% Carignan, 20% Cabernet Sauvignon; zwischen 10 und 60 Jahre alte Reben; 12 Monate Ausbau in Barriques (80% französische Eiche, 20% amerikanische Eiche)

 

Tag 1: Leicht offene, sehr zärtliche Nase, die Schüchternheit ist Teil der Verführung. Auch am Gaumen sinnlich und superelegant, seidiges Tannin und sich auffächernde Aromen. Er erzählt leise, aber spannend. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 3: Unverändert zur ersten Runde, superelegant und verführerisch. Seidiges Tannin, Himbeere und Glaskirsche. Sehr sinnlich. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 4: Verschließt sich in der Nase etwas, am Gaumen aber unverändert. Wegen der Nase dennoch heute einen Punkt weniger. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 8: Schließt an die 3. Runde an, ist tiefer als der Montsalvat Carignan, leider aber ist die Nase des Isaral nicht so üppig und offen.  Daher jetzt auf selbem Niveau wie dieser. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(06/2017)

 

95+; 95+; 94+; 94+ = 94,5++++/100 Th. = 95/100 Th. Großer Wein.

 

 

Von diesem Wein gibt es noch 2 Restflaschen in meiner Prioratführerselektion.

Nur noch 2 Flaschen vorhanden!

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 26,00 €

Netto 21,85 € 34,67 €/l.

 

Mas Garrian; Clos Severí; Priorat – El Molar; 2004 rot;

15°; 10.044 Flaschen

 

Tag 1: Macht mit Luft immer mehr auf und entwickelt sich zum Gothic – Wein. Viele Brombeeren und Heidelbeeren, etwas Likörfrüchte, am Gaumen viel Druck, aber noch immer sehr frisch und lebendig. Nicht die Vielschichtigkeit eines Clos Les Fites, aber mehr Kraft. Entwickelt sich sehr gut im Glas. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 3: Schöne Fruchtsüße, extraktreich, elegant und ausgewogen. Legt bereits in der Nase deutlich zu und ist heute wunderbar offen. Im Abgang zeigt sich eine langanhaltende schiefrige  Frische. Zupackend, aber zärtlich. Nach verhaltenem Start am ersten Tag überrascht er heute. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 5: Unverändert zu Tag 3. Wunderbarer Clos Severí. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 8: Wunderbar klar und rein, tief und ausgewogen. Insgesamt unverändert, nur jetzt auf dem Punkt und daher ohne weiteres Plus. 96/100 Th. Großer Wein.

(06/2017)

 

94+; 96+; 96+; 96 = 95,5+++100 Th. = 96/100 Th. Großer Wein.

 

WIN_20170630_103733

 

La Perla del Priorat; Clos Les Fites; Priorat – El Molar; 2004 rot;

14,5°; 5 bis 30 Jahre alte Grenache, Carignan und Cabernet Sauvignon

 

Tag 1: Wunderbare Balance, ausgereift und mit Druck, macht schon eine leichte Gänsehaut. Eine Zauberflasche. Explosiv und finessereich am Gaumen. Samtenes Tannin. Glücklich, wer noch hat. Enorm trinkig. 96/100 Th. Großer Wein.

Tag 3: Unverändert zu Tag 1. Großes Kino, macht sehr viel Spaß. Mineralischer Nachhall, sehr trinkig, explosiv am Gaumen, aber elegant bleibend.  96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 5: Unverändert. Sehr harmonisch und trinkig, bestens ausbalanciert. 96+/100 Th. Großer Wei

Tag 9: Unverändert. In perfekter Balance und einfach wunderbar zu trinken. Sinnlichkeit und Zärtlchkeit für den Gaumen. 96+/100 Th. Großer Wein.

(06/2017)

 

96; 96+; 96+; 96+ = 96+++/100 Th. = 96/100 Th. Großer Wein.

 

 

 

Burgos Porta; Mas Sinen Negre; Priorat – Poboleda; 2004 rot;

15°

 

Tag 1: In der Nase noch etwas schüchtern, aber am Gaumen geht die Post ab, sehr ausgewogen, elegant und druckvoll. Noch immer spürbares samtenes Tannin. Schöner schiefriger Nachhall, tief und verspielt. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 2: Offene, anspringende Nase, klassisch und geradeaus, klar und tief. Bestens ausbalanciert. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 4: Wunderbar frisch. Legt an Tiefe und Ausdruck zu und macht heute eine Gänsehaut. Er sattelt  noch mal drauf. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 8: Noch immer Reserven an Tannin. Fordernnder als der Clos Les Fites, aber nicht besser heute. Er ist etwas intellektueller, trocknet aber leider heute etwas. 95+/100 Th. Großer Wein.

(06/2017)

 

96+; 96+; 97+; 95+ = 96++++/100 Th. = 96/100 Th. Großer Wein.

 

 

Celler Cecilio; L´ Espill; Priorat – Gratallops; 2004 rot;

14°

 

Tag 1: Elegant und ausgewogen, spielt auf der eher zärtlichen und leisen Klaviatur. Mittlerer Körper. Schöner schiefriger Nachhall. Sehr harmonischer Gesamteindruck. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 2: Offene Nase, vielschichtig, komplex. Süße Kräuter, Marihuana, warmer Schiefer. Legt zu und ist sehr elegant heute. Schattenmorelle und schiefer. Sehr klar und frisch am Gaumen. Zärtlich. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 4: Legt zu, wird tiefer und komplexer. Herrlich ausgewogen und gut zu trinken. Rund und betörend. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 10: Das letzte bisschen Grip, wie er es in der 3. Runde zeigte, fehlt heute, dennoch immer noch ein wundershöner Wein auf dem Niveau der zweiten Runde.  96+/100 Th. Großer Wein.

(06/2017)

 

95+; 96+; 97+; 96+ = 96++++/100 Th. = 96/100 Th. Großer Wein.

 

 

Celler Fuentes; Gran Clos; Priorat – Bellmunt del Priorat; 2004 rot;

15,5°; 54% Grenache, 34% Carignan, 12% Cabernet Sauvignon – alles von 30 bis 90 Jahre alten Reben.

 

Tag 1: Sehr dunkle und noble, aber noch in sich eingerollte Nase. Dunkle Frucht und würzige Noten, darüber ein kühlender Sommerwind über warmem Schiefer. Am Gaumen neben Brombeeren und Schlehe auch Holunderbeeren, viel Druck. Er kleidet den Gaumen komplett aus und hinterläßt im langen Abgang neben Kaffee und grünem Pfeffer auch Schiefersplitter. Sehr nobel und am Beginn seiner Trinkreife. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 3: Aromatisch, wuchtig und füllig. Noch viel Schiefer, auch rostige Nägel, Bellmunttypischer Erzton. Insgesamt unverändert. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 6: Legt heute drauf, wird präziser in der Frucht. Harmonischer, weniger Wucht und eine bessere Balance. Heute ein Top Wein mit norm viel Trinkspaß. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 10: Überzeugt ob seiner Eleganz und aromatischen Verspieltheit. Man beißt heute förmlich in reifes, süßes Obst, gleichzeitig tauchen all die anderen bereits hier erwähnten  Aromen immer wieder auf, was für ein überraschend toller Gran Clos, der sich heute auf dem Punkt präsentiert. Qualitativ unverändert zur 3. Runde. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(06/2017)

 

96+; 96+; 97+; 97+ = 96,5++++/100 Th. = 97/100 Th. Weltklassewein.

 

 

 

 

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Mas Garrian; Mas del Camperol; Priorat – El Molar; 2004 rot;

15°

 

Tag 1; Eleganz und Druck. Er entwickelt sich  mit Luft immer weiter, samtenes Tannin, er macht Spaß, hat aber noch viele Reserven. Sehr vielschichtig in der Aromatik. Sexy und sehr harmonisch und ausbalanciert. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 2: Elegant und geschliffen. Unverändert in seinen Qualitäten. Viel Druck, extraktreich. Sehr gute Länge, Sehr ausgewogen, harmonisch und sexy. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 5: Unverändert. Super Balance und Tiefe. Geschliffen und poliert. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 10: Unverändert. Tief und ausgewogen Ein gleichmäßig starker Wein über lange Tage. Zeigt immer wieder seinen Status, vorn mitzuspielen. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(06/2017)

 

97+; 97+; 97+: 97+ = 97++++/100 Th. = 97/100 Th. Weltklassewein.

 

Diesen Wein gibt es noch in meiner Prioratführerselektion:

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 28,00 €

Netto 23,53 € 37,33 €/l.

 

 

Cartoixa de Montsalvat; Montsalvat (Selectvm); Priorat – La Vilella Alta; 2004 rot;

14,5°; 85% Carignan, 15% Grenache, 100% alte Reben; 18 Monate Ausbau im Fass (französische Eiche). Abgefüllt im Juni 2006. Lot L 0301

NB: Bei diesem von mir in den ersten Tranchen verkauften Wein handelt es sich eigentlich um den Montsalvat Selectvm. 1.000 Flaschen davon wurden im Mai 2006 abgefüllt, aber mangels Etiketten mit dem Namen Selectvm wurden sie unter dem Namen Montsalvat verkauft.

 

Tag 1 (blind): Tiefe, dunkle Nase, Gothic pur – Bitterschokolade, Tapenade, würzige Aromen, eine süße, reife Frucht. Voll und das hier typische Maul voll Wein. Viel Trinkspaß. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 2 (blind): Unverändert wunderbar zu trinken, sehr harmonisch und mit reifer, süßer Frucht. Tiefe, Kraft und Extrakt  Muster 1 und 2. sind beide gleichauf und haben sich einander geschmacklich angenähert. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 5: Betörende offene Nase, komplex und vielschichtig. Süße, reife Frucht mit Druck, aber nicht ohne Finesse. Macht heute sehr schön auf, explosiv und am Gaumen ein Pfauenrad schlagend. Langer üppiger Nachhall auf frische, süße Früchte. Betörend. 97-98+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 8: Unverändert zur 3. Runde Das macht richtig Spaß am Gaumen. Und der Wein ist noch lange nicht am Ende, auch hier ist noch Tannin für weitere Jahre, aber so gut integriert, dass der Trinkspaß schon jetzt im Vordergrund steht. Je länger er jetzt offen ist, desto mehr Eleganz und Finesse gesellt sich zur Kraft dieses Weines. 97-98+/100 Th. Weltklassewein.

(06/2017)

 

97+; 97+; 97,5+; 97,5+ = 97,25++++/100 Th = 97/100 Th. Weltklassewein.

 

 

Cartoixa de Montsalvat; Montsalvat; Priorat – La Vilella Alta; 2004 rot;

Muster 2   (Fl. 13 für Klaus-Peter)

14,5°; 85% Carignan, 15% Grenache, 100% alte Reben; 18 Monate Ausbau im Fass (französische Eiche). Abgefüllt im Juni 2006. Lot L 062

NB: Bei diesem von mir im Nachkauf 2014 verkauften Wein handelt es sich ebenfalls um den Montsalvat Selectvm. 400 Flaschen davon wurden von diesem Lot im Juni 2006 abgefüllt, aber gemäß dem ersten Lot, welches ich verkaufte, wurden sie ebenfalls unter dem Namen Montsalvat verkauft. Hier wurden aber die Etiketten im neuen Design verklebt und ebenfalls die neuen Kapseln verwendet. Das geringfügig modifizierte Rücketikett, wie beim ersten Lot in deutscher Sprache, erwähnt die 94 Parkerpunkte, die allerdings für das in Amerika und Holland verkauftze Montsalvat Lot gelten. Diese Zuordnung kann man aus dem Parkerzitat dort entnehmen.

 

Tag 1 (blind): Etwas verhaltener in der Nase, aber ebenso dunkel, macht mit Luft sehr gut auf. Farblich der Dunkelste der drei Montsalvat – Muster. Nobel. Am Gaumen perfekt und voll. Sehr rund, explosiv und üppig in der Aromatik, dabei nicht ohne Eleganz. Langer Nachhall auf Schiefer. Glattpoliert. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 2 (blind): Unverändert wunderbar zu trinken, sehr harmonisch und mit reifer, süßer Frucht. Tiefe, Kraft und Extrakt  Muster 1 und 2. sind beide gleichauf und haben sich einander geschmacklich angenähert. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 5: Ein Riechtraum, nobel und sehr tief, insgesamt heute noch ein wenig verführerischer als das Montsalvat – Muster N° 1. Eine Gothic – Bitch, aber elegant gekleidet. Immer noch eine sehr schöne Frische. 98+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 8:  Etwas dominanteres Tannin, sonst auf dem selben Level wie das Muster vom Lot 0301 heute. 97-98+/100 Th. Weltklassewein.

(06/2017)

 

97+; 97+; 98+; 97,5+ = 97,375++++/100 Th = 97/100 Th. Weltklassewein.

 

 

 

Terres de Vidalba; Tocs; Priorat – Poboleda; 2004 rot;

15°; Grenache, Syrah und Cabernet Sauvignon aus der Lage Roca de la Bruixa.

 

Tag 1: Wunderbar offen und ausgewogen, jetzt auf dem Höhepunkt angekommen, zeigt sich elegant und mit Druck, das Tannin ist sehr gut eingeschmolzen, schöner intensiver schiefriger Nachhall. Gänsehaut machend.  97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 2: Ein wahres Nasentier, legt nochmals zu. Am Gaumen superausgewogen und elegant. Typische Poboleda – Aromatik, aber tief und mit sich auffächernden Aromen. Langer intensiver Nachhall. 98+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 5: Unverändert zur 2. Runde. Ganz großes Kino. 98+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 11: Unverändert zu den letzten beiden Runden. Wunderbares Aromenspiel, lang, toller mineralisch frischer Nachhall. Schon bestens zu trinken, aber noch lange nicht müde. Wie gut, dass es hier noch mal ein paar Kisten im Frühjahr diesen Jahres nachzulegen gab. 98+/100 Th. Weltklassewein.

(06/2017)

 

97+; 98+; 98+; 98+ = 97,75++++/100 Th = 98/100 Th Weltklassewein.

 

Diesen Wein konnte ich jetzt im Frühjahr noch mal nachkaufen und biete ihn in meiner Prioratführerselektion an.

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 36,00 €

Netto 30,25 € 48,00 €/l.

 

 

 

Celler Fuentes; Cartus; Priorat – Bellmunt del Priorat; 2004 rot;

15,5°; 76% Grenache, 24% Carignan von 100 Jahre alten Reben

 

Tag 1: Öffnet sich mit Luft, sehr elegant, aber auch mit sehr viel Druck. Sehr tief und sehr vielschichtig, macht Ganzkörpergänsehaut. Noch viele Tanninreserven, aber er kann schon mit Genuß angetrunken werden. Macht sehr viel Spaß, ein kompletter Erlebniswein nahe der Perfektion. 99+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 2: Unverändert, ganz nahe der Perfektion. Mehr muss man dazu nicht sagen. 99+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 5: Feinster Schnüffelstoff, tief und elegant. Das Tannin heute ein ganz klitzekleines bisschen trocknend, daher insgesamt qualitativ unverändert. Das letzte Quentchen zur Perfektion fehlt mir noch – eine Frage der Zeit oder der peniblen Kritik. 99+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 11. Unverändert – auf dem Weg zur Perfektion. Aber das Letzte kleine Quentchen fehlt noch. Dennoch schon jetzt viel Freude machend dieser Wein. Und noch nicht fertig. Der spielt noch lange mit und zeigt eines Tages vielleicht auch die kompletten 100… 99+/100 Th. Weltklassewein.

(06/2017)

 

99+; 99+;99+; 99+  = 99++++/100 Th. = 99/100 Th. Weltklassewein.

 

Hier gibt es ebenso noch Restflaschen in meiner Prioratführerselektion:

Nur noch 4 Flaschen vorhanden!

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 99,00 € Netto 83,19 € 132,00 €/l.

 

 

 

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 18 – Freitag, 28.04.2017 (1)

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Da hat sich doch dann des Nachts jemand herangeschlichen… als ich früh zum Auto gehe, um die Sachen für´s  Frühstück zu holen, da steht Klaus – Peters Prioratmobil vor mir.  Damit ist die Crew dann wieder mal komplett und beim Frühstück werden erst mal die Erlebnisse der Fahrt ausgetauscht.

Dann heißt es auch für uns erst mal wieder Zelte zusammen packen, heute abend werden wir einmal mehr in Porrera den Tag beenden. Heute haben wir das vielleicht straffste Programm der diesjährigen Fira – Tage. 

Zunächst müssen wir nach Gratallops, wir nehmen gleich den schnellen Weg von Bellmunt durch die Furt, dann bei Mas Garrian vorbei und über El Lloar hinauf in da Zentrum des Priorats.

Wir sind mit Christopher Cannan verabredet. Dieses Jahr werden wir nicht zum Tast amb Dones gehen, da wir für morgen vormittag eingeladen sind, der Veranstaltung auf Mas Perinet beizuwohnen. Die alljährliche leidige Crux bei der Fira, wo es immer wieder zwei interessante Verkostungen zeitgleich gibt.

Somit haben wir heute vormittag quasi eine “Privataudienz” auf Clos Figueras, um die aktuelle Kollektion der Weine in Ruhe kennenzulernen. Wir haben noch ein wenig Zeit vorneweg, dürfen aber im Gastraum warten und können im Internet schauen – ich warte ja noch immer auf die Antworten zu einigen organisatorischen Mails für die nächsten Tage…

Bald aber schon kommt der froh gelaunte Hausherr und lädt uns zunächst nach draußen in die überdachte Vorhalle, wo er schon mal die Weingläser postiert hat. Wein um Wein kommt dann dazu, die Kollektion ist wie immer in den letzten Jahren sehr seriös. Auch hier haben wir wieder eine sehr gelungene Vater – Tochter Symbiose, Anne und Christopher Cannan ergänzen sich hier sehr gut und man schmeckt den Weinen Erfahrung und Jugend ab, wir haben in ihnen Kraft und Sinnlichkeit, dass Letzteres ein wenig die Oberhand gewinnt, liegt sicher auch am Mitwirken der talentierten Önologin Silvia Puig, die seit einigen Jahren nunmehr hier im Keller federführend ist.

Beim Font de la Figuera in rot und auch beim großen Wein haben wir den direkten Jahrgangsvergleich von 2014 und 2015. Auch wenn die 2015er hier nicht das brutale Tannin haben, wie wie bislang häufig gefunden in diesem Jahrgang, so gefallen mir jedoch beide Male die 2014er ein Quentchen mehr. Ich denke aber, das liegt hier an den 2014ern. Dieser Jahrgang wurde hier hervorragend gemeistert, der sinnlich-feminine Stil der Weine und der etwas leichter wirkende Jahrgang 2014 passen stilistisch perfekt aufeinander.  Nichts desto Trotz sollte man aber auch die 2015er im Auge behalten.

Wir werden gefragt, ob wir etwas dagegen hätten, wenn ich noch zwei Amerikaner unserer Runde anschließen würden. Natürlich nicht – und so machen wir schon bald die Bekanntschaft mit einem netten jungen Sommelier und seiner Freundin. Ian Burrows und Ann Archer sind gerade auf Europa -Reise in Sachen Wein. Wir haben sofort einen guten Draht zueinander. Während die beiden so einige Weine aufzuholen haben, bekommen wir ein neues Montsant – Projekt der Cannans vorgestellt.

Vinyes Compte ist  der Erzeuger – Name, Poblets de Montsant heißt der Wein und wir dürfen jeweils den ersten Jahrgang probieren – 2016 für Weiß und Rosé, 2014 für Rot. Diese Weine sollen besonders jüngere Leute an die qualitativ hochwertigeren Weine aus dem Priorat heranführen, wir bewegen uns hier qualitativ auf dem Level des Serras del Priorat, preislich aber wahrscheinlich noch mal etwas günstiger. Weine für den unbeschwerten Partygenuss, ob am Strand oder auf der Terrasse zum Grillen…

Wir werden ins Restaurant hineingebeten und lernen die sehr gute Küche des Hauses zu schätzen. Anne Cannan serviert uns das Menü aus frischen und regionalen Zutaten – ganz im Sinne einer Slow-Food Philosophie rückt hier der natürliche Geschmack der erlesenen Zutaten in den Vordergrund. Gastgeber Christopher Cannan spendiert neben den offenen Weinen der Verkostung noch zwei zusätzliche Highlights, einen Font de la Figuera aus dem Jahre 2000, sprich dessen erster Jahrgang, der sich zwar gereift aber noch ertaunlich gut in Schuß präsentiert und den Clos Figueres aus 2012, einen der vielleicht besten Jahrgänge dieses Weines für mich.

Und natürlich wird ganz zum Schluß auch noch der aktuelle Süßwein-Jahrgang vorgestellt.

Während wir in regelrechte Partystimmung abdriften, steckt eine Gruppe Deutscher den Kopf zur Türe rein, es ist die Gruppe um Oliver Walter aus Bad Kreuznach. Für ihn ist das Priorat kein Neuland, aber in diesem Frühjahr hatte er für eine größere Runde bei sich eine Verkostung mit einigen Weinen aus meiner Prioratführerselektion organisiert und danach war bei einigen der Wunsch laut geworden, das Priorat zu bereisen. In den Nächsten Tagen werden wir uns öfter über den Weg laufen.

Wir müssen nun aber leider Abschied nehmen. obwohl es grade so schön gemütlich wird und uns beeilen, denn wir müssen nach Porrera rüber…

Bevor es mit dem Bericht aus Porrera weiter geht, folgen hier aber noch die Verkostungsnotizen und eine Fotogalerie vom Besuch bei Clos Figueras.

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 18 – Freitag, 28.04.2017 (1) – Die Verkostungsnotizen (Clos Figueras)

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Clos Figueras; Font de la Figuera Blanc; Priorat – Gratallops; 2016 weiß;

15°; 55% Viognier, 40% Grenache Blanc, 5% Chenin Blanc; 1.500 Flaschen. Gute Balance und eine schöne Frische, blumige und pfeffrige Aromatik, die 15° sind gut versteckt, auch in diesem Jahr eine sichere Bank. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Clos Figueras; Serras del Priorat; Priorat – Gratallops; 2015 rot;

51% Grenache, 31% Carignan, 12% Syrah, 6% Cabernet Sauvignon. Wirkt sehr leicht. Schöne klare Frucht, Bleistiftmine und geröstete Mandeln. Ausgewogen. Leichte Mineralik und samtenes Tannin im Nachhall. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Clos Figueras; Font de la Figuera; Priorat – Gratallops; 2014 rot;

15°; 58% Grenache, 23% Carignan, 12% Syrah, 7% Cabernet Sauvignon. Für den Jahrgang recht voll und fleischig, super balanciert und sehr ausgewogen, sehr klar und strukturiert. Schon jetzt sehr gut zu trinken, zeigt aber noch Tannin. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Clos Figueras; Font de la Figuera; Priorat – Gratallops; 2015 rot;

Seit einem Monat in der Flasche, noch ohne Etikett. Voller und reicher am Gaumen als der 2014er, im Moment dominiert die Grenache am Gaumen.. Würzig und fleischig, im Stil an den 2013er anschließend. Viel Kraft, momentan noch nicht so elegant. Entwickelt sich aber gut mit Luft im Glas. 93-04+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Clos Figueras; Clos Figueres; Priorat – Gratallops; 2014 rot;

Ein wahres Nasentier! Eine volle würzige Nase, weihnachtlich. Am Gaumen ein schwarzer Gothic-Wein, sinnlich und sehr elegant. Läßt sich selbst in seiner Jugendlichkeit schon sehr gut trinken. 96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Clos Figueras; Clos Figueres; Priorat – Gratallops; 2015 rot;

Etwas verschlossener derzeit, sehr rotfruchtig und grenachebetont, dominierende Himbeere. Voll am Gaumen und mit viel fleischigem Tannin. Will noch Ruhezeit haben. 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Vinyes Compte; Poblets del Montsant Blanc; Montsant – Falset; 2016 weiß;

12,5°. 85% Grenache Blanc, 15% Chardonnay. Sehr frisch und ungewöhnlich für einen Montsant – Weißen. Weiße Johannisbeere und Stachelbeere. Wirkt leicht am Gaumen und mit einfacher Frucht, ein Wein für die Jugend und für Meeresfrüchte am Strand. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Vinyes Compte; Poblets del Montsant Rosé; Montsant – Falset; 2016 rosé;

13°. 100% Grenache. Einfacher und sehr gefälliger Rosé, gut zu trinken, aber ein etwas unauffälliger Charakter. 88+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Vinyes Compte; Poblets del Montsant Negre; Montsant – Falset; 2014 rot;

14°. 80% Grenache, 15% Carignan, 5% Syrah. Ein Durtlöscher. Säuerliche Früchte, direkt und pur. Ohne große Ansprüche zu trinken. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Clos Figueras; Font de la Figuera; Priorat – Gratallops; 2000 rot;

Gereift in der Farbe, offen und mineralisch. Noch immer erstaunlich gut in Schuß, dieser einstige Basiswein aus der Anfangszeit der Cannans im Priorat. Rotfruchtig und mit Luft komplexer werdend, er wandelt sich stetig im Glas. Eine Überraschung. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Clos Figueras; Clos Figueres; Priorat – Gratallops; 2012 rot;

Voll und komplett, sehr tief am Gaumen. Ein Pfauenrad der Aromen. Sehr gut die früheren Eindrücke bestätigend – einer der besten Clos Figueres – Jahrgänge. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

 

Clos Figueras; Sweet de Clos Figueres; Priorat – Gratallops; 2016 rot-süß;

Sauerkirsche und süße Früchte, sehr frisch für einen Süßen, zugleich drängt sich die Süße nicht auf. Viel Mineralik. Wunderbar zu trinken und in perfekter Süße-Säure Balance. Ein Süßweinstil, der mir sehr gut gefällt. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

 

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 18 – Freitag, 28.04.2017 (1) – Die Fotos (Clos Figueras)

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Font de La Figuera Blanc und Negre, in der Mitte der rote Basispriorat Serras Del Priorat.

 

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Die neuen Weine aus dem Montsant, Poblets de Montsant. Gibt es in Weiß, Rosé und Rot.

 

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Christopher Cannan und Klaus Peter Werner. Am Verkostungstisch draußen.

 

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Einen großen Clos Figueres und den Süßen müssen wir auch noch zeigen. Im Glas links, Ian Burrows, amerikanischer Sommelier und Weinhändler.

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Deutsch – Amerikanische Crew bei der Arbeit.

 

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Zufriedene Runde an einem Tisch voller Flaschen und Gläser.

 


Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 19 – Freitag, 28.04.2017 (2) – Tast Vi Natural in Porrera

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Natürlich kommen wir erst sehr spät aus Gratallops weg. Dafür waren aber auch die Stunden auf Clos Figereras zu schön, waren die Weine wie auch die nette Gesellschaft so gut, dass es keinesfalls ginge, zu drängeln. Zum Glück kennen unsere Autos die kurvenreichen Straßen über Torroja nach Porrera so gut, dass sie sich von selbst quasi im Rallyemodus dort entlang bewegen. 

Die Zeit reicht grad noch so, dass wir mit den Autos hoch nach St. Antoni fahren können, aber Zeltaufbau, die Zeit wäre nicht mehr. Sachen schnappen und zu Fuß den steilen Berg ins Dorf runter, fast schon im Laufschritt…

Ich bemerke noch so, dass es an einer Abkürzung mangelt, wenn man von der Einsiedelei runter kommt und ins Dorf will, da öffnet sich eine Tür und Pere Sangenis winkt uns zu. Er hat eine Tür zur Straßenseite und natürlich die Toreinfahrt zum Keller. Wir begrüßen uns, er sieht, dass wir in Eile sind und bittet uns rein, wir stehen quasi im “Fasskeller”, der ja in Porrera desöfteren kein Keller ist, sondern die Obergeschosse der mehrstöckigen Häuser. Wir eilen also zwei oder drei Etagen die Treppe runter und verlassen durch den Empfangsraum und die Toreinfahrt das Gebäude, um sofort auf der Plaza Catalunya zu sein. Das spart uns mindestens 5 Minuten Fußmarsch “außenrum”. Und die kurze Begegnung war ausreichend, um zu erfahren, dass Maria noch nicht entbunden hat, sie also nachher mit ihrer Schwester und ihrem Vater  bei der Verkostung sein wird. Außerdem haben wir nun für den Nachmittag des 1. Mai einen Verkostungstermin bei Sangenis I Vaque

Über die mittelalterliche Brücke geht es hinein ins Gewirr der engen Gassen und Treppen, wir folgen dem Strom derer, die genau dorthin wollen, wo es auch uns hin zieht: zum 2. Tast Vi Natural

Im letzten Jahr fand die erste Verkostung dieser Art in Siurana statt, bei den Ökos in Latschen und den Kletterfreaks. Das war der grauenhafte Moment, als man uns die Weine in Plastikweingläsern servierte, angeblich, weil man in der schönen Natur Wein nicht in Weingläsern ausschenken darf. Letztes Jahr weigerte ich mich, auch nur einen der Weine zu bewerten, so befremdlich war die Haptik des Plastikweinglases.

Dieses Jahr nun quasi das “Vorprogramm”  zur berühmt berüchtigten Carignan – Nacht. Zum Glück im selben Dorf nur auf der anderen Seite am Berg. Und in einem historischen Keller des Cal Porrera.

Geduldig lasse ich mir von einer sehr schmucken jungen Frau ein Bändchen mit kleinem Stein ums Handgelenk knippern, als Zeichen meines rechtmäßigen Eintrittes hier und dazu bekomme ich erklärt, dass der kleine Stein ein Glücksbringer sein wird. Okay,  später werden wir ausgelassen miteinander tanzen…

Doch zunächst die harte Arbeit der Verkostung… – dieses Jahr mit echtem Weinglas. so, wie es sich gehört…

Hier finden wir Weingüter, die sich mindestens der Biodynamik verschrieben haben und die dazu noch experimentell in Richtung Vi Natural arbeiten, das heißt, Verzicht auf jegliche Zusatzstoffe bis hin zum “Sense sulfit”. Hier verzichtet man auf die Sulfitgabe, das Einzige, was die meisten anderen im Priorat machen, denn auf Eiweißschönung verzichten hier ohnehin die meisten und filtriert wird auch bei vielen nicht. Aber rigoroser Verzicht auf Schwefel, das macht nicht jeder. Auch hier nicht, es gibt eine ganz geringe Menge, die toleriert wird. Aber die Harten verzichten drauf… was den Weinen dann doch schon einen eigenen Gechmack gibt. Wers mal unmittelbar selbst vergleichen will, der nehme einen Pater und einen Matraketa Tranquil, beides 100% Grenache aus der selben Lage zudem noch und trinke das mal parallel. Jaume von Ficaria Vins, der diese Weine macht, hat, wie wir ja inzwischen leider wissen abgesagt “Il y a plus d´vins”.

Hier haben wir wie im letzten Jahr nicht nur Winzer aus dem Priorat und Montsant, sondern auch aus anderen Regionen Kataloniens. Aber wir haben mehr aus dieser Ecke als im Vorjahr, weswegen wir uns erst mal auf diese beschränken werden, schließlich werden wir ja auf die Uhr schauen müsen, denn in nicht mal 2 Stunden geht die Carignan Nacht los…

Wir beginnen mit dem Wein unserer Freunde aus Porrera.  Dic und Eduard Duran stellen ihren Trosset de Porrera 2012 vor und legen die Messlatte gleich mal sehr hoch.  Zu hoch, wie es sich heraus stellen wird. Am Ende werden wir diesen Wein einfach noch einmal brauchen…

Was dazwischen passiert, ist teilweise Gaumenrevolution. Okay, Revolte trifft es eher, meinetwegen sogar mitunter Randale…

Ich hab heute noch Klaus-Peters Satz im Ohr, während ich diese Zeilen schreibe:“Lllleeeeeuteee! Des ist scho heffftig, was man hier präsentiert…”

Zu ensprechend drastischen Bildern greifen wir in unseren Kommentaren und Verkostungsnotizen, grade bei den Weinen von Los Comuns, einem recht neuen Projekt aus El Molar. Weinnamen wie Estrem oder Torts deuten vielleicht schon an, was uns hier für heftiges Gaumengeschrammel erwarten wird. Wär Musik, wärs eine explosive Mischung aus Avantgarde, Industrial und Death Metal.

Dagegen ist Gratavinum brave Folklore mit ein paar schrägen Tönen gemischt, aber auf Pop- und Schmusekurs, während die Sachen von Sola d´Ares dann wohl was für Free Jazz Fans sind.

Hinzu kommt, dass man uns grade mit den Weinen aus 2015 massig Tannin um die Ohren haut, so dass einem teilweise Hören und Sehen vergeht. Würden wir es nicht besser wissen, dächten wir, wir wären auf Fassprobe im Madiran.

Lllleeeuteee!!!

Das Ziegenkäsetapas, was gereicht wird, wirkt brav und bieder nach diesen Weinen. Und wie gesagt, wir brauchen am Ende noch mal einen guten Schluck vom Trosset de Porrera, einfach um dem Gaumen zu beweisen, dass es auch in der Weingruppe Eleganz und Zärtlichkeit gibt… Das Liebeslied halt.

In Kürze kommen die Verkostungsnotizen hierzu…

 

 

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 19 – Freitag, 28.04.2017 (2) – Tast Vi Natural in Porrera – Die Verkostungsnotizen

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Germans Duran; Trosset de Porrera; Priorat – Porrera; 2012 rot;

Sehr offene Nase, ansprechend, ein sehr typischer 2012er. Im Moment noch sehr fruchtbetont, weniger füllig, aber dafür frischer als der 2011er, mehr geradeaus und in die Tiefe gehend. . Stilistisch anders, aber qualitativ gleichwertig. Noch sehr jung wirkend, braucht noch Zeit, aber ein sehr seriöser Jahrgang. Er geht in die Tiefe einer profunden Höhle. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

 

Los Comuns; Estrem; Vi Negre Sense Additius; Ohne D.O. – El Molar; 2015 rot;

13,5°. Carignan und Grenache aus der Amphore und ohne Schwefelzusatz. Neuer Erzeuger mit Weinbergen innerhalb der DOQ Priorat, aber vom Ausbau her nicht in die Statuten der DOQ passend, daher Verzicht auf eine DO-Deklaration. Ein reduktives Stinktier, schon recht schräg in der Nase. Interessante Aromatik, spezielle Duftkombination. Am Gaumen dann viel Säure und ein gutes samtenes Tannin, aber in Unmengen. Eine sehr schräge Angelegenheit. Provokant und aufmüpfig. Nur für Naturweinfreaks. 92+/100 Th Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Los Comuns; Bateta; Vi Natural I Artesa; Ohne D.O. – El Molar; 2014 rot;

70% Carignan, 30% Grenache, spontanvergoren und ohne Schwefelzusatz, 6 Monate im Fass ausgebaut und nicht filtriert. Eine relativ karge Frucht trifft auf eine Steinwand. Massive Tannine im Abgang. Sehr abgefahren und schräg, Wein auf Konfrontationskurs. Pures Heavy Metal Geschrammele der härteren Sorte zum Trinken. 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Los Comuns; Sorts; Vi Natural I Artesa; Ohne D.O. – El Molar; 2014 rot;

15°. 60% Carignan, 40% Cabernet Sauvignon. Spontanvergoren und ohne Schwefelzusatz, 6 Monate im Fass ausgebaut und nicht filtriert. In der Nase etwas gefälliger als die Weine zuvor. Ebenso wieder Tannine ohne Ende am Gaumen. Sehr abweisend und streng, auch etwas grüne Cabernet – Noten. Der Wein wirkt, als würde man unter einem Geröllhaufen begraben. Nicht so ganz meins. Eher Death – Metal. Erinnert in der Tanninstruktur an junge Madiran. Ein abgefahrener Wein, der dienlich ist, die Schwiegermutter zu vergraulen oder als Zwischengetränk beim Besuch in einem SM-Studio. In der Nase öffnet er sich zwar, aber am Gaumen eher Folter als Spaß. Wo führt so etwas hin? 85+/100 Th. Guter Wein.

(04/2017)

 

Los Comuns; Torts; Vi Natural I Artesa; Ohne D.O. – El Molar; 2015 rot;

15°. 60% Carignan, 40% Cabernet Sauvignon. : Ebenfalls sehr charakterstark, ebenso abgefahrenes und schrägs Zeug wie die Weine zuvor. Provokativer Wein, der nicht dazu da ist, um Spaß zu machen.. Er will herausfordern, Kitzeln, nur nicht Spaß machen. Hardcore-Kettensägemassaker für Hartgesottene. Die Einstürzenden Neubauten grüßen. Schwierig und spaßbefreit. Noch mehr Säure, noch mehr Stein, hier wird es ins Extrem getrieben. Interessant allemale, aber wozu ist das gut? 85+(?)/100 Th. Guter Wein.

(04/2017)

 

Noch nie habe ich im Priorat Provokanteres getrunken. Gewinnt den Preis für das schrägste Weinprojekt im Priorat…

 

 

Gratavinum; Silvestris; Priorat – Gratallops; 2015 rot;

14,5°. Biodynamischer Wein ohne Sulfitzusatz, 5 Monate Ausbau im Fass bzw. der Amphore. Nach den Weinen aus dem Folterkeller schon fast Popmusik. Schöner ausgewogener Stil zwischen Frucht und Säure. Ist noch sehr jung, aber die vielen Tannine wirken hier nicht so heavy. Das macht deutlich mehr Spaß und hat Potential Die Weinberge hierfür sind inzwischen seit 2014 Demeter – zertifiziert. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Gratavinum; 2PiR; Priorat – Gratallops; 2011 rot;

Zeigt noch sehr viel Tannin, aber alles ist gut integriert. Eine schöne dunkle Frucht, säurebetonter Abgang, durstlöschend. Hat sich insgesamt sehr gut entwickelt. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Gratavinum; GV5; Priorat – Gratallops; 2010 rot;

Ein typischer 2010er, der sehr viel Zeit braucht. Noch immer sehr verschlossen. Zeigt aber Tiefe und Komplexität, auch Eleganz. Braucht eventuell sehr viel Luft oder einfach noch Lagerzeit. Das Potential auf einen unbestritten großen Wein ist da, die Nase ist bereits super. Im Abgang noch viel samtenes Tannin. Für Leute, die bereit sind, zu warten. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

 

Solà d´ Ares; Petit Sauri Blanc; Ohne D.O. – El Molar; 2016 weiß;

12°. 80% Macabeu, 20% Xarel – Lo, malolaktische Gärung erfolgt. Artisanal – Wein ohne DO, da zu geringer Alkoholgehalt. Sehr frisch. Wirkt recht leicht, klar und geradeaus, aber auch relativ einfach am Gaumen. 86+/100 Th. Guter Wein.

(04/2017)

 

Solà d´ Ares; Petit Sauri; Catalunya – El Molar; 2015 rot;

14,5°. Grenache und Tempranillo. Artisanal – Wein mit DO Catalunya wegen des Tempranillo – Anteils, die Trauben stammen aber aus dem Priorat. Die Grenache kommt vom Melis – Weinberg in Torroja, die Tempranillo stammt aus El Molar, Relativ verhaltene Nase. Am Gaumen gefällig und klar, einfach und trinkig. 88+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Solà d´ Ares; Sauri; Ohne D.O. – El Molar; 2016 rot;

14,5°. Grenache und Carignan ohne D.O. Am Gaumen zunächst gefälliger, aber dann im Abgang wieder Tannin ohne Ende, etwas bitter. Ebenfalls experimentell und eigenwillig interpretiert. Aber nicht ganz ohne Spaß. Könnte sich fügen. Im Abgang Schiefer, Säure und Tannin, braucht noch viel, viel Zeit. Man denkt auch hier wieder eher an Madiran als an Priorat. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Solà d´ Ares; Sauri Vinyes Velles; Ohne D.O. – El Molar; 2015 rot;

100 Jahre alte Carignan Reben vom eigenen Weinberg in El Molar, im Priorat gelegen. Der verarbeitende Keller liegt aber nicht innerhalb der DOQ-Grenzen, auch daher keine DOQ. Deutlich gefälliger Dunkle Noten, noch viel Tannin, aber mit Potential. Braucht noch etwas Zeit. 92-93+/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Solà d´ Ares; Sauri Cabernet Sauvignon; Ohne D.O. – Tarragona; 2016 rot;

14,5°. Mediterranean Artisanal Wein. Der Weinberg ist nicht im Priorat, sondern in Tarragona.

Sehr cabernettypisch und mit einer massiven Tanninattacke, alles andere versteckt sich dahinter. Spaßbefreit und abweisend. Nicht mein Wein, aber auch generell sehr schwer zu beurteilen, wohin das führt. Zumal das Tannin den Gaumen auch noch trocknet.. Gehört für mich ebenso zu den provokanten Weinen der Veranstaltung. 84+/100 Th. Guter Wein.

(04/2017)

 

 

Perinet Winery; Aram – Perinet Single Vineyard; Ohne D.O. – La Morera de Montsant; 2016 rosé;

Roséfarbener Weißwein – Blanc de Noir. 100% Grenache aus Porrera, nur ein Fass (300 Flaschen). Im Fass vergoren und ausgebaut. Relativ süße, himbeerige Grenachefrucht, macht am Gaumen Spaß. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Perinet Winery; Rikka – Perinet Single Vineyard; Ohne D.O. – La Morera de Montsant; 2016 rosé;

Roséfarbener Weißwein – Blanc de Noir. 100% Carignan aus Porrera, nur ein Fass (300 Flaschen). Im Fass vergoren und ausgebaut. Da sie wie Weißweine ausgebaut sind, werden die beiden Weine trotz deutlicher Roséfarbe als Weißweine bezeichnet. Die Farbe des Carignan ist noch deutlicher Roséfarben. Sehr trinkig, aber weniger gefällig als der Grenache, zeigt mehr Charakter und auch mehr Schiefer. Diese absolute Rarität macht durchaus Spaß. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Vor 3 Jahren gab es bei Mas Perinet einen Neustart durch amerikanische Investoren. Toni Sanchez Ortiz ist dort jetzt als beratender Önologe tätig. 2014/2015 /2016 sind die ersten neuen Jahrgänge im neuen Mas Perinet.

 

 

Josep Foraster; Trepat; Conca de Barberà; 2015 rot;

12,5°. 100% Trepat, 7 Monate im alten großen Fass ausgebaut, nur minimalst geschwefelt. Relativ leicht, aber mit Charakter und Tiefe. Rote Johannisbeeren und Pfeffer, frisch und säurebetont, metallischer Nachhall. 88+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 20 – Freitag, 28.04.2017 (3) – Tast Carinyenes in Porrera

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Der erste große  Höhepunkt auf der Fira seit Jahren ist die Carignan – Nacht in Porrera. Wie bereits im Vorjahr vertraut man auch dieses Jahr völlig darauf, dass es nicht regnen wird und macht die Veranstaltung erneut auf dem Platz vor der Kirche, bereits im letzten Jahr hatten wir das als Zugewinn empfunden, vor allem verläuft es sich hier ein wenig, das Gedrängel ist nicht mehr ganz so groß, wie in den Jahren zuvor.

Auch das große Bufett, was wir im Vorjahr als Zugewinn herausgestrichen hatten, ist dieses Jahr wieder da, durch den wegfallenden Streß, den Häppchen hinterher hecheln zu müssen, ergibt sich eine deutlich entspanntere Veranstaltung.

In diesem Jahr fallen zwei Dinge zunächst auf – zum Einen verzichtet man dieses Jahr auf ein Begleitheftchen mit den Angaben zu den zu verkostenden Weinen bzw. Carignan – Mustern. Zum Anderen legen die Winzer teilweise mehr den Fokus darauf, einen kompletten Wein zu zeigen, so wie man ihn dann auch kaufen kann. Nur noch einige wenige halten an der herkömmlichen Tradition fest, hier nur 100% Carignan – Muster auf den Tisch zu stellen, die später als Teil irgendeiner Cuvée “enden”. Somit ist dieses Jahr der Teil an Verkostungsnotizen zu bewerteten Weinen erneut angestiegen

Andererseits ist es nicht zu übersehen und sehr gut zu spüren, alle hier sind mehr auf Party aus, denn auch hochwissenschaftliches Verkosten mit dem Notizbuch in der Hand weicht mehr dem zwanglosen Gespräch bei den besten Weinen miteinander. Es wird aber auch ein regelrechtes Feuerwerk an hochwertigen Weinen aufgefahren. Schritt für Schritt versuchen wir, einmal um den kompletten Platz zu kommen. Allein, einige der Winzer scharren in diesem Jahr beizeiten mit den Hufen…  

Wir haben längst noch nicht alle Stände besucht, da fragt mich jemand, ob ich zufällig einen guten, zuverlässigen Korkenzieher bei mir habe, mit dem man Magnumflaschen geöffnet bekommt…

Und plötzlich kommt das, was letztes Jahr erst am Ende der Veranstaltung kam, BIG BOTTLES – BIGGER PARTY, natürlich kommt sogleich Unruhe auf. Klar darf man sich diese guten Tropfen, zumal in aller Regel trinkreif, nicht entgehen lassen, selbst wenn es das eine oder andere Muster kostet, was man nun nicht mehr zu fassen bekommt… 

Aber solche Sachen wie  z.B. eine Osmin – Vertikale 2006, 2005 und 2004 stehen für gewöhnlich nicht tagtäglich rum…

Unmerklich erst erhöht der DJ den Soundpegel, aber plötzlich wird die Musik so laut, dass sie nicht mehr Nebengeräusch ist und schon wird getanzt allerorten… Gespielt wird natürlich Party- und Rockmusik für erwachsenes Publikum. Und der Platz wird zum Tanzkessel. Auf einmal lächelt mich meine Glücksbringerin vom Vi Natural Tast – Einlaß an und schon tanzen wir, natürlich immer noch mit den Weingläsern in der Hand.

Klaus-Peter fühlt sich nach der langen Anreise und dem voll gepackten Programmtag eher zu müde als dass ihm zum Tanzen zumute ist.  Aber Leon und ich halten die Stellung auf dem Freilufttanzparkett… Die Stimmung ist wahnsinnig gut und so war es auch die richtige Entscheidung, die Verkostungszeit zu verkürzen, um die Partyzeit zu verlängern. 

Aber jede Party findet mal ihr Ende. In dem Moment, wo an keinem Stand mehr noch etwas zu trinken steht, kommt es zur Aufbruchstimmung. Dic Duran und ein paar andere Jungs und Mädels sammeln sich, dunkle katalanische Augen machen mir deutlich, ich solle mitkommen, wenn der Zug von etwa 30 jungen Leuten sich in Bewegung setzt. Leon wird diesen Moment verpassen, weil die Suche nach einer Toilette für ihn vordringlicher ist.

Die Meute findet sich mit mir wenige Minuten später zur nächtlichen Besichtigung bei Merum Priorati ein. Die neuen Eigentümer haben nun vollendet, was die alten nicht mehr schafften. Das Gebäude ist nun innen wie außen fertig. Nach dem Besuch der Kellerräume incl kleiner Fass bzw. Tankproben werden wir in den Verkostungsraum gebracht und wir dürfen den neuen Merum Priorati Spitzenwein kosten. Auch Cava kursiert noch

Porrera lebt…  – es lebe der Carignan!

 

 

 

 

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 20 – Freitag, 28.04.2017 (3) – Tast Carinyenes in Porrera – Die Verkostungsnotizen

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Celler Ardevòl; Anjoli; Priorat – Porrera; 2015 rot;

Relativ voll und intensiv, aber auch ein Wall von Tanninen. Sehr trocknend, braucht viel, viel Zeit. Er ist für die Zukunft gemacht, Potential ist da. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Ferrer I Bobet; Ferrer I Bobet Selecció Especial; Priorat – Falset; 2015 rot;

Fassmuster mit ebenfalls viel Tannin, aber durchaus ansprechend und nobel, deutlich trinkiger. Aber auch er gibt längst nicht alles preis. Dieser Jahrgang wirkt auch hier jung sperriger als andere. Warten lohnt aber sicher. 96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Ferrer I Bobet; Ferrer I Bobet Selecció Especial; Priorat – Falset; 2014 rot;

Sehr kühl, weniger voll als der 2015er, aber auch er braucht viel Zeit. Auch hier sind die Tannine das beherrschende Element. Er hat sich zudem etwas verschlossen. 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Clos Dominic; Clos Dominic Vinyes Altes; Priorat – Porrera; 2015 rot;

100% Carignan – Fassmuster. Auch hier deutliches Tannin, aber die Frucht darf mitspielen. Sehr griffig, ausgewogen und mit schönen Anlagen. Braucht noch Zeit, sollte sich aber gut entwickeln. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Clos Dominic; Clos Dominic Vinyes Altes Selecció Andreu; Priorat – Porrera; 2014 rot;

100% Carignan. Sehr frisch und sehr porreratypisch. Tief, voll und sehr betörend. Viel Bitterschokolade, eine schwarze Bitch. Einer der Besten seines Jahrganges. 98+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

 

Alvarez Duran; Carignan für den Terroir X; 2015 rot;

Aus alten Carignan, die wohl in den El Primera Vinyes Velles eingehen, den großen Wein. Sehr dunkle Frucht, Trockenfrüchte, Kaffee, Bitterschokolade, im Abgang viel Frische und Llicorella – ein sehr schönes Muster. Sehr klassisch und tief, hier kann durchaus etwas richtig Großes draus entstehen.

 

Celler Castellet; Empit Selecció; Priorat – Porrera; 2015 rot;

Ebenfalls sehr viel Tannin, dahinter offenbart sich eine gute dunkle Frucht. Braucht viel, viel Zeit, um sein Potential zu zeigen. Er spricht nur im Futur… 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

 

Celler Castellet; Empit Selecció; Priorat – Porrera; 2014 rot;

Ausgewogener als der 2015er, schön kühl und trinkig, macht insgesamt derzeit deutlich mehr Spaß, braucht aber ebenso noch Zeit. Insgesamt ist er eleganter und verführerischer, hat ein sehr samtenes Tannin. Wird sich sehr gut entwickeln. 96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Diesen raren Wein gibt es im Rahmen meiner Prioratführerselektion zu kaufen:

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 33,00 €
Netto 27,73 € 40,00 €/l.

 

Marco Abella; Roca Grisa; Priorat – Porrera; 2016 rot;

Sehr frisches und sehr kühles Fassmuster. Für mich derzeit noch zu jung zum Bewerten.

 

Marco Abella; Roca Grisa; Priorat – Porrera; 2015 rot;

Neuer Wein aus 100% Carignan. Sehr kühl und frisch, eine gute Ansprache. Rote und schwarze Früchte, im Abgang ein Wall von Tanninen. Braucht viel Lagerzeit. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

(04/2017)

 

Marco Abella; El Perer; Priorat – Porrera; 2016 rot;

Ein ebenfalls kühles Fassmuster. Leichter, verspielter und eleganter als der Roca Grisa. Sehr würzige Noten. Auch der El Perer ist mir noch zu jung für eine halbwegs zuverlässige Bewertung. Auf jeden Fall aber ist er deutlich höherwertiger als der Roca Grisa.

 

Marco Abella; Clos Abella; Priorat – Porrera; 2013 rot;

70% Carignan, 30% Grenache. Verschlossen in der Nase und auch am Gaumen. Zeigt dort aber auch etwas Druck. Braucht typischerweise noch Zeit. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Cims de Porrera; Cims „Classic“ Carignan; Priorat – Porrera; 2015 rot;

Im Vergleich zu vielen anderen bisher verkosteten 2015ern trinkiger und ausgewogener, schon relativ rund und tief. Sehr schön in dieser jugendlichen Phase zu trinken. Dunkle Frucht, sehr typisch – Carignan und Porrera. 96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Germans Duran; Carignan – Muster für den Trosset de Porrera; 2015 rot;

Sehr frisch und rund, elegant, eines der besseren Muster bislang. Geht komplett in den großen Wein ein. Vielversprechend.

 

Sangenis I Vaque; Clos Monlleo Selecció; Priorat – Porrera, 2015 rot;

100% Carignan alte Reben. Noch sehr jung, aber einer der zugänglicheren 2015er Weine bislang. Sollte sich sehr schön entwickeln. Kühl, frisch und ausgewogen, großes Potential. Intensiv am Gaumen. 96/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Balmaprat; La Parada; Priorat – Porrera; 2016 rot;

Fertiges Fassmuster, 50% Carignan, 50% Grenache aus alten Reben, nur ein Fass. Frisch, geradeaus und sehr elegant. Sehr schönes Muster eines Spaßweins. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

(04/2017)

 

Balmaprat; Dempeus Selecció; Priorat – Porrera; 2016 rot;

100% Carignan aus alten Reben, nur ein Fass. Wie auch der La Parada sehr schön zugänglich und elegant bei einer schönen tiefen und dunklen Frucht. Ein sehr sinnlicher Wein. Vielversprechend. 96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Celler Cal Pla; La Carinyeta; Priorat – Porrera; 2013 rot;

Noch etwas verschlossen und typisch 2013. Voll in der Aromatik und viel Körper, aber nicht die Tiefe anderer Weine dieser Runde. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Celler Cal Pla; La Carinyeta; Priorat – Porrera; 2015 rot;

100% Carignan von der Finca Arbres; noch ein Tanninwall am Gaumen, dahinter eine sehr süße, reife, dunkle Frucht. Sehr massiv vom Tannin dominierter Abgang. Braucht einfach noch viel Zeit. Gutes Potential. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Celler Cal Pla; Carignan – Muster für den Planots; 2015 rot;

Dieser sehr vielversprechende Carignan wird noch mit Grenache verschnitten, bevor er als Planots in die Flaschen kommt. Jeweils 50% beider Rebsorten. . Eine süße reife Frucht trifft auf viel, aber nicht zu viel Tannin. Sehr ausgewogen, typischer Porrera – Stil. Grundlage für einen sehr großen Wein. Eines der besten Muster an diesem Abend.

 

Steve Colombé; Els Bigotis del Gat; Priorat – Porrera; 2014 rot;

Ein etwas vollerer 2014er, der noch tanninbetont ist und noch Zeit braucht, gutes Potential. Für den Jahrgang könnte er sich überdurchschnittlich gut entwickeln, wenn alles in die Balance kommt. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Celler Vall Llach; Vall Llach; Priorat – Porrera; 2008 rot;

Aus der Magnum. Elegant und sehr ausgewogen. Relativ leicht und somit ein sehr typischer 2008er im Stil seines Jahrganges. Macht Spaß, ist aber nicht der größte Vall Llach. Hat aus dem Jahrgang dennoch das Beste herausgeholt. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Merum Priorati; Osmin; Priorat – Porrera; 2006 rot;

Bestätigt den Eindruck der ten years after Probe des Vorjahres und schließt gut hieran an. Einer der Top-Weine des 2006er Jahrganges. Auch wenn er in der kleinen Mini-Vertikale hier der Schwächste sein wird, aber das liegt an der bezirzenden Art des 2004ers und der Allmacht des 2005ers. Für sich genommen ein wunderschöner Spitzenwein, wunderbar offen in der Nase und am Gaumen. Lang. 98+/100 Th Weltklassewein.

(04/2017)

 

Von diesem Wein gibt es noch einige Restflaschen bei mir in meiner Prioratführerselektion zu kaufen:

Nur noch 9 Flaschen vorhanden!

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 54,00 €

Netto 45,38 € 72,00 €/l.

 

Merum Priorati; Osmin; Priorat – Porrera; 2005 rot;

In der Osmin-Minivertikale (2004, 2005, 2006 alle aus der Magnum) der knappe Sieger, aber eigentlich sind sie alle drei Siegerweine. Schade, dass dieses wunderbare australisch-katalanische Projekt an der Wirtschaftskrise zerbrach, die Weine sind einfach legendär. Wie bereits im Vorjahr einfach grandios und nahe der Perfektion. 99+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

 

Merum Priorati; Osmin; Priorat – Porrera; 2004 rot;

Vielleicht einer der erstaunlichsten Erstlinge, die es im Priorat gegeben hat. Inzwischen wunderbar entwickelt und auf dem Höhepunkt angekommen, den er aber noch einige Jahre halten sollte. Bestätigt den tollen Eindruck, den wir bereits letztes Jahr von dem Wein hatten. Porrera in Topform. 98-99+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

 

Celler de l´ Encastell; Roquers de Samsó; Priorat – Porrera; 2015 rot;

Auch hier haben wir in diesem Jahr eine Tanninwand, sehr extraktreich und mit großem Potential. Momentan noch sehr holzbetont. Er wird viel Zeit brauchen, ehe er ich findet, aber dann wird man es nicht reuen, wenn man ihn hat. Viel mehr Potential als der 2014er. 96-97+/100 Th. Großer bis Weltklassewein.

(04/2017)

 

Celler de l´ Encastell; Roquers de Samsó; Priorat – Porrera; 2014 rot;

Etwas leichter, sehr vom Schiefer geprägt mit einer metallischen Mineralik. Nach wie vor eher schwierig. Er dürfte nicht an die anderen Jahrgänge heran reichen. Momentan nicht überzeugend, wenn man alle Jahrgänge hier kennt… 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Familia Nin Ortiz; Carignan Muster für den Planetes de Nin; 2016 rot;

Ein sehr seriöses Muster au dem Fuderfass. Samtenes, aber spürbares Tannin, leichter bis mittlerer Körper, ausgewogen und Spaß machend.

 

In der Nacht nach dem offiziellen Ende der Veranstaltung wurde von etwa 2 bis 3 Dutzend katalanischen Weinfreaks und einigen Winzern die inzwischen fertige Bodega von Merum Priorati unter neuer Eigentümerregie besichtigt. Nach einigen Proben aus Tanks und Fässern wurde dieser Runde, der ich glücklicherweise beiwohnen konnte, der neue große Wein vorgestellt. Außerdem gab es noch Cava, aber dazu habe ich dann nichts mehr notiert.

 

Merum Priorati; El Cel; Priorat – Porrera; 2013 rot;

15,5°; Grenache, Cabernet Sauvignon, Carignan und Syrah. Eine sehr dunkle Nase, sehr konzentriert. Am Gaumen frisch und sehr komplex. Vielschichtig, langer und intensiver Nachhall, tief und sehr schiefrig, ein noch steinbetonterWein, der Zeit braucht. Ein typischer Vertreter des 2013er Jahrganges. Eindrückliche Tiefe. Groß, aber der Genuß wird erst in der Zukunft liegen. 96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 20 – Samstag, 29.04.2017 (1) – Tast ViDArt auf Mas Perinet

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Nach der nächtlichen Verkostung bei Merum Priorati bin ich dann recht zielstrebig nach Sant Antoni hoch und habe mich noch mal kurz lang gemacht, bevor mit dem Samstagmorgen ja gleich das nächste Verkostungshighlight wartet.

Obwohl ich die kürzeste Nacht hatte, habe ich den Eindruck, dass ich an diesem Morgen besser drauf bin als meine beiden Reisegefährten. Kaffee tut dann sein Übriges und bald schon lassen wir uns abrollen und fahren über den Paß, der Porrera und Cornudella verbindet und biegen dan ab in Richtung Poboleda.

Heute wird ein lange gehütetes Geheimnis gelüftet, erstmals werden wir das Mas Perinet sehen.

Mas Perinet ist eines der Projekte, die man als überambitioniert bezeichnen muß, in der Zeit des großen Aufbruchs im Priorat wurden hier wie auch bei Cal Grau, Ferrer I Bobet oder Mas Alta gigantische Summen investiert, um große Landstriche umzugestalten, zu terrassieren, aufzureben – mit dem Ziel,  neue Statussymbolweine zu kreieren. Eine Bodega, modernsten Luxus zeigend, verrät, dass man viel Geld in die Hand genommen hat, um die Show abzurunden…

Während aufgrund kluger Önologen – Köpfe bei Projekten wie Ferrer I Bobet oder Mas Alta wirklich gigantische Weine gezaubert wurden, dümpelten Cal Grau und eben auch Mas Perinet mit mittelmäßigen, aber überteuerten Spitzenweinen von Anfang an so vor sich hin. Besuchsanfragen meinerseits für den Prioratführer wurden abgelehnt – man ahnte schon, dass der überdimensionale Luxus in den Bauwerken  nicht mit den Weinen korrelieren konnte und wollte sich vielleicht nicht dafür schämen müssen – oder aber man meinte, es einfach nicht nötig haben zu müssen. In der beginnenden Wirtschaftskrise waren das die ersten Projekte, die ins Straucheln gerieten und die aufgegeben wurden. 

Während Cal Grau schnell mit wechselvoller Geschichte weiterbetrieben wurde – Zwischenintermezzo Agnès de Cervera und nun wieder ein Neustart der alten Eigentümer mit ambitioniertem Önologen, verfiel Mas Perinet nach dem Aus zusehends. Es gab zwar Mieter, die Teile des Kellers zur Produktion ihrer eigenen Weine nutzten, wie Roca de les Dotze, aber es gab niemanden, der die riesigen Weinberge und auch die große Kellerei übernehmen wollte. Zu riesig das ganze einstige Vorzeigeprojekt Mas Perinet…

Die Weinberge wurden über Jahre nicht mehr gepflegt, irgendwann bekamen die benachbarten Winzer Angst wegen sich ausbreiten könnender Rebkrankheiten. Dieser Zipfel um Perinet, Mas d´ en Blei und Razzmatazz gehört zwar verwaltungstechnisch zur Gemarkung der Gemeinde La Morera de Montsant, aber Poboleda liegt unmittelbar angrenzend und Winzer aus Poboleda wären neben den genannten “Zipfelnachbarn” auch die Leidtragenden. So tat man sich zusammen und die Gemeinde Poboleda entsandte Gemeindemitarbeiter, um die dringendst notwendigen Weinbergsarbeiten zu erledigen.

2014/2015 kamen dann Gerüchte auf, es gäbe endlich  einen neuen Investoren. 2016 wurde erstmals zur Verkostung ViDArt eingeladen und in diesem Jahr sind wir als Prioratführerteam nun mit dabei, um einerseits zu gucken, was sich hier tut und natürlich auch um diese letzte Bastion, in der wir noch nicht gewesen sind, einzunehmen, aber auch um die Weine von Winzern aus Poboleda und La Morera zu verkosten, die teilweise nirgends sonst in diesem Jahr ausstellen.

Der Name ViDArt it dabei eine Anspielung auf die Verbindungen zwischen Wein und Kunst. Es wird eine musikalische Aufführung als Auflockerung des Verkostungsprogrammes geben, aber auch eine Ausstellung moderner Malerei, in diesem Jahr mit Werken von Eduardo Duran, den wir ja als Winzer bei Germans Duran kennen.

Der neue Eigentümer, eine Investorengruppe aus Amerika, hat den Namen sanft umbenannt, der Betrieb heißt nun Perinet Winery, da sind wir natürlich ebeno gespannt auf die Weine, wie auf die der weiteren hier ausstellenden Winzer.

Schon der erste Wein im Glas, der ganz neue erste Weißwein von Terres de Vidalba deutet an, dass wir an diesem Vormittag auf hohem Niveau unterwegs sein werden. Am Ende werden wir einige Überraschungen verbuchen, gerade auch beim Thema Weißweine. Natürlich werden wir auch wieder gehörig mit der Schwierigkeit des 2015er Jahrganges konfrontiert, was da heißt, sich mit Unmassen an Tannin auseinander setzen zu müssen, aber zum Glück werden auch genügend Weine präsentiert, die bereits aus trinkreiferen Jahrgängen kommen und die aktuell bei den Kellereien im Verkauf sind. Natürlich gibt es den sympathischen Mix von Basis bis zur Spitze, einige haben auch das komplette aktuelle Portfolio ausgestellt.

Es ist entspannt genug, durch das Weinprogramm zu kommen, lediglich am Tisch von Els Cups in einer der beiden Ecken des Saales (die, in die wir erst spät nach zwei Dritteln der Zeit gucken)  ist gähnende Leere – vielleicht aber war sie das die ganze Zeit über. Schade, denn auch hier hatten wir ja von einem Neustart dieses “historischen” Erzeugers aus Poboleda erfahren.

Viel Zeit nehmen wir uns natürlich, um auf Tuchfühlung mit dem sehr sympathischen neuen Hausherren,  der Perinet Winery zu kommen. Der Neustart erfolgte vor 2,5 Jahren, als sich amerikanische Investoren und Liebhaber zum Kauf ders kompletten Anwesens inclusive der 40 ha Weinberge im Priorat und Montsant entschlossen. Man setzt auf einen guten Mix aus Verkauf und Export der Weine und diversen weintouristischen  Besichtigungsangeboten, quasi für jeden Geldbeutel ein maßgeschneidertes Programm. Von der einfachen Verkostung bis zu aufwendigen Seminarprogrammen und exklusiven Wein- und Genusspartys ist alles dabei.  Der Erste Jahrgang des Hauptweines namens Perinet ist der 2014er, ab 2015 werden dann offiziell drei Rotweine produziert. Neben dem Perinet, der in der 60-65 € Liga spielen soll, wird es einen kleineren Wein (um die 20 €) geben und einen Spitzenwein, von dem zwischen 4 und 5.000 Flaschen gefüllt werden sollen. Für letzteren wird ein Preisniveau von ca. 120 € pro Flasche angestrebt. Diese Weine dürfen wir bereits kosten, auch wenn es für beide aktuell noch keinen Namen gibt.

Hinzu kommen diverse Projekt- und Schulungsweine in Miniauflage (in aller Regel jeweils nur ein Fass), die von den Teilnehmern der Seminare verkostet und eventuell auch in Kleinstmengen gekauft werden können, so wie die beiden roséfarbenen Weißweine gestern auf der Vi Natural – Probe in Porrera oder die nun hier vorgestellten vier Single Vineyards, bei denen es um das Potential der verschiedenen Rebsorten geht. Auch diese vier: Grenache, Carignan, Syrah und Cabernet Sauvignon dürfen wir an diesem Vormittag probieren.

 

Wen wunderts, dass wir nach einem so intensiven Vormittag erst mal “platt” sind, wobei das für die Füße wie auch den tanninstrapazierten Gaumen gilt…

Aber dafür haben wir jede Menge interessanter Weine verkostet, deren Verkostungsnotizen nun hier im Anschluß folgen werden.

Vielen Dank jedenfalls für diese neue Bereicherung der Fira, bei der speziell auch die nördlichsten und zum Teil weniger bekannten Erzeuger des Priorats im Fokus stehen.

 

 

 

 

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 20 – Samstag, 29.04.2017 (1) – Tast ViDArt auf Mas Perinet – Die Verkostungsnotizen

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Vidart Tast – Verkostung auf Mas Perinet am Samstag Vormittag, 29.04.2017

 

Terres de Vidalba; No T` Ho Diré; Priorat – Poboleda; 2016 weiß;

100% Grenache Blanc aus dem INOX-Stahltank, der erste Jahrgang, den es geben wird. 1.000 Flaschen. Sehr fruchtbetont, frische Zitrusfrüchte, Limone, grüne Äpfel, mineralischer Nachhall, sehr knackig. Gefällt mir sehr gut. Geht silistisch etwas in die Richtung des Matraketa Blanc von Ficaria Vins. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Terres de Vidalba; Vidalba; Priorat – Poboleda; 2011 rot:

Nur aus Grenache und Syrah, diesmal ein echter Zweitwein zum Tocs. Sehr mineralisch und für den Jahrgang relativ frisch und nicht zu schwer. Sehr pur und direkt, aber auch elegant und ausgewogen. Durstlöschertyp. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Terres de Vidalba; Vidalba; Priorat – Poboleda; 2008 rot;

35% Cabernet Sauvignon, die ab diesem Jahrgang keine Verwendung mehr im Tocs finden sollen, wurden hier neben ausselektierten Grenache und Syrah in die kleinere Cuvée gepackt. Diese Reben wurden danach wie bereits zuvor die Merlotreben rausgerissen und durch Weißweinreben ersetzt. Relativ leicht in der Nase. Am Gaumen sehr viel Schiefer, etwas trocknender Eindruck, was vom Cabernet Sauvignon herrühren könnte. 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Joan Ametller; Clos Corriol Blanc; Priorat – La Morera de Montsant; 2016 weiß;

100% Grenache Blanc. Weiße Johannisbeeren und Stachelbeeren. Frisch am Gaumen und etwas leichter. Weniger intensiv in der Aromatik als der zuvor gekostete Weißwein von Terres de Vidalba. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Joan Ametller; Clos Mustardo Blanc; Priorat – La Morera de Montsant; 2014 weiß;

100% Grenache Blanc. Im Fass vergoren und dort anschließend 5 Monate ausgebaut. Am Gaumen cremig und nicht zu stark vom Holz beeinflusst. Etwas voller als der Clos Corriol zuvor. Viel Schiefer im Abgang, eine schöne Frische. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Joan Ametller; Clos Corriol Rosat; Priorat – La Morera de Montsant; 2016 rosé;

60% Grenache und 40% Cabernet Sauvignon. Deutliche Himbeer– und Erdbeernoten. Präsente Erdbeerfrucht dann auch am Gaumen, sehr typisch für grenachebetonte Weine aus La Morera de Montsant. Schiefrig im Abgang. Sehr fruchtbetonter Rosé, leicht süße Frucht. Unkompliziert und sehr schön zu trinken, macht viel Spaß. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Joan Ametller; Els Igols; Priorat – La Morera de Montsant; 2005 rot;

Hat sich sehr gut gehalten, immer noch eine schöne Frische, kühl und trinkanimierend. Schöne Mineralik. 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Mas d´ en Just; Mas d´ en Just; Priorat – Poboleda; 2015 rot;

Carignan und Grenache, 10 Monate im Fass ausgebaut. Sehr fruchtbetont, dunkle Frucht, dann eine knallende Mineralik und ein Wall von Tanninen, wieder ein typischer 2015er, der sehr viel Zeit brauchen wird. Er hat aber ein gutes Grundmaterial. Für einige Jahre vergessen… Solang man ihn am Gaumen hat, betört eine süße Frucht, aber dann im Abgang schlagen Mineralik und Tannin erbarmungslos zu. Muß sich noch finden. 92-93+/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Pasanau Germans; Ceps Nous; Priorat – La Morera de Montsant; 2015 rot;

Grenache und Syrah, 6 Monate im Fass ausgebaut. Eine sehr fleischige Frucht trifft Pfeffer und Kräuter, der Wein hat viel Biß. Auch viel Tannin im Abgang. Obwohl er recht einfach strukturiert ist, wird er viel Zeit brauchen. 89-90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Pasanau Germans; La Morera de Montsant; Priorat – La Morera de Montsant; 2012 rot;

Alte Grenachereben, 14 Monate im Fass ausgebaut. Ein sehr schwarzer Wein wie Tinte. Ebenfalls recht würzige Aromen und noch etwas holzbetont. Am Gaumen deutlich zugänglicher und trinkiger, aber ebenso ein noch sehr deutliches Tannin. Ein anständiger Charakter, der gut reifen sollte. Langer Abgang, viel samtenes Tannin, braucht ebenfalls noch Zeit im Keller. Momentan erst wenig Trinkspaß, aber 2022 zur 10 Jahresprobe könnte er überraschen. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

(04/2017)

 

Pasanau Germans; Finca La Planeta; Priorat – La Morera de Montsant; 2012 rot;

Cabernet Sauvignon von der gleichnamigen Einzellage, 18 Monate Fassausbau. Ebenfalls schwarz und undurchsichtig. Ein Black Wine. Solang man den Wein im Mund schlürft, macht er mit seiner dunklen reifen Frucht Spaß, aber wenn man ihn schluckt oder spuckt, dann kommt die Faust – Tannin ohne Ende, das aber zum Glück nicht grün ist. Es potenziert sich hier das Prioratlagerweintannin noch mit dem Cabernet-Sauvignon Tannin… Stilistisch ein Angriff auf Madiran, momentan nicht zu trinken bzw. nur schwerlich zu fassen. Reine Potentialwertung, er wird noch Jahre brauchen, um Spaß zu machen. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Tane Vins; Tane – Jove Coster; Priorat – Poboleda; 2014 rot;

14°; 60% Grenache, 20% Syrah, 20% Cabernet Sauvignon, von jüngeren Reben. Interessante offene Nase, am Gaumen relativ leicht, Sauerkirschen und Schattenmorellen, sehr typisch Poboleda, auch mit einer schönen Mineralik. Insgesamt runder als andere zuvor an diesem Tag gekostete vergleichbare Weine. Gute Basisqualität. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Tane Vins; Tane – Heretad de la Finca; Priorat – Poboleda; 2013 rot;

100% Carignan aus mittelalten Reben. Dunkle Frucht, expressiv. Sehr schönes Ausgangsmaterial, auch wenn er insgesamt noch nicht all zu offen ist. Sehr aromenreich beim Schlürfen. Eine schöne fleischige Frucht zum Kauen. Sehr ausgewogen, aber er braucht noch etwas Ruhezeit im Keller. Sollte groß werden, das Potential ist da. 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Tane Vins; Tane – Coster de l´ Avi; Priorat – Poboleda; 2011 rot;

100% Carignan aus mindestens 80 Jahre alten Reben. Spektakulär gute Nase. Sehr schön ausgewogen und schon gut zu trinken. Gute Poboleda – Mineralik trifft eine tiefe Carignan – Frucht, insgesamt sehr schön. Macht sehr viel Spaß und zeigt Größe. Bei diesem Hersteller hat sich in den letzten Jahren einiges zum Positiven entwickelt. 96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Roca de los Dotze; Flor de Roca; Priorat – La Morera de Montsant; 2015 weiß;

13,5°; 80% Grenache Blanc und 20% Viognier von einem mehr als 700 m hoch gelegenen Weinberg am Fuße des Montsant-Felsens. 1. Jahrgang. Sehr ausgewogen und rund mit schöner Frucht und schöner belebender Säure, frisch. Alles am rechten Fleck, ein sehr schöner Einstand in weiß… Einer der besten Weißen bislang. 95+/100 Th Großer Wein.

(04/2017)

 

Roca de los Dotze; Noray; Priorat – La Morera de Montsant; 2008 rot;

Am Gaumen sehr säurebetont. In der Nase noch etwas verschlossen, relativ leicht, aber mit guter Frucht. Typischer 2008er. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Roca de los Dotze; Roca Bruixa; Priorat – La Morera de Montsant; 2008 rot;

Ebenfalls sehr frisch, feiner und eleganter als der Noray. Sehr schöne Mineralik. Läßt sich insgesamt sehr gut trinken, kann aber auch weiterreifen. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Genium Celler; Genium; Priorat – Poboleda; 2012 rot;

Grenache, Carignan, Cabernet Sauvignon, Syrah und Merlot, 12 Monate Ausbau im Fass. Gute Poboleda – Mineralik, dazu Schattenmorellen. Noch gute Reserven, könnte sich noch weiter verbessern. Samtenes Tannin. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Genium Celler; Genium Ecologic; Priorat – Poboleda; 2012 rot;

Eleganter als der Genium und mit dunklerer Frucht. Ebenso samtenes Tannin und ein gutes Zukunftspotential. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

La Conreria d´ Scala Dei; Les Brugueres; Priorat – Scala Dei; 2016 weiß;

100% Grenache Blanc, im Holzfass ausgebaut. Sehr offen und aromatisch, anspringende Nase. Am Gaumen ebenfalls sehr aromatisch und komplex. Wie gewohnt einer der besseren Weißweine des Priorats. Also eine stilistische Bestätigung zu früheren Jahrgängen. Sehr schöner Nachhall, macht sehr viel Spaß. 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

La Conreria d´ Scala Dei; La Conreria; Priorat – Scala Dei; 2015 rot;

Grenache und Carignan im Wesentlichen, ergänzt durch etwas Merlot und Syrah. Recht süße Frucht, dazu ein noch etwas grünes Tannin. Wirkt noch sehr jung und wird typischerweise viel Zeit brauchen. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

La Conreria d´ Scala Dei; Iugiter; Priorat – Scala Dei; 2012 rot;

Recht dunkel und undurchsichtig. Noch etwas verschlossen und auch am Gaumen noch nicht 100%ig ausgewogen. Sehr frisch und mit viel Mineralik, will noch Ruhezeit haben. Hat aber Potential. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Genium Celler; Poboleda – Vi de Vila; Priorat – Poboleda; 2011 rot;

Grenache, Carignan plus einem ganz kleinen Tuck Merlot. Sehr ausgewogen und aromatisch, ein sehr gut gelungener, klassischer Wein, typisch Poboleda, schon gut zu trinken. Hier passt alles, schön rund, das macht Spaß. Hat noch Tanninreserven, ist aber schon antrinkbar, Schöne Frische, für den 2011er Jahrgang überraschend gut gelungen. 95+/100 Th. Großer Wein

(04/2017)

 

Genium Celler; Genium Costers; Priorat – Poboleda; 2009 rot;

Grenache und Carignan plus insgesamt 5% Merlot und Syrah. Recht tiefe, dunkle Nase, ein sehr schöner Wein in der Nase, aber auch am Gaumen dann macht er sehr viel Spaß. Ausgewogen und trinkig, rund. Dunkle Frucht neben einer guten genau passenden Mineralik. Mit das Beste, was ich bislang von diesem Erzeuger kennenlernen durfte. 96-97+/100 Th. Großer bis Weltklassewein.

(04/2017)

 

Perinet Winery; Clos Maria Blanc; Montsant – Cornudella; 2015 weiß;

80% Grenache Blanc, dazu etwas Macabeu und Muscat. Etwas säuerliche Früchte, eher ein Essensbegleiter, das Meer ist nahe. Wirkt am Gaumen etwas leicht. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Perinet Winery; Clos Maria Negre; Montsant – Cornudella; 2015 rot;

Überwiegend Grenache, dazu etwas Carignan und Syrah. Schokoladige Noten, eine sehr fleischige Frucht, füllig. Kann auch noch gut lagern, aber die Tannine sind nicht so üppig wie bei so vielen anderen 2015ern, die wir bislang hatten. Macht sehr viel Spaß. Einen richtigen Sprung höher in der Qualität als der frühere Montsant der alten vergangenen Bodega Mas Perinet. Hier werden die Ambitionen der neuen Equipe schon gut sichtbar. Sehr gute Konzentration der Aromen. Gute Balance. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Perinet Winery; (Perinet – Basiswein – noch ohne Namen); Priorat – La Morera de Montsant; 2015 rot;

Fleischige Frucht, nicht zu viel Tannin, könnte sich durchaus sehr schön entwickeln. Eine schöne dunkle Frucht bei mittlerem Körper. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Perinet Winery; Perinet; Priorat – La Morera de Montsant; 2014 rot;

Mittlerer Körper, viel Mineralik und Kühle. Sehr typisch für einen Poboleda meets La Morera – Stil. Zudem sehr jahrgangstypisch geprägt. Glänzt mit dunkler Frucht, wird aber viel Zeit brauchen. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

(04/2017)

 

Perinet Winery; Perinet; Priorat – La Morera de Montsant; 2015 rot;

Ca. 14.000 Flaschen, soll ca. 65 € kosten. In der Nase konzentrierter und üppiger als der 2014er. Typisch 2015 mit einem Wall von Tannin und viel Mineralik im Abgang, momentan noch sehr jung. Langstreckenläufer mit sehr großem Potential. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Perinet Winery; (Perinet – Top-Levelwein – noch ohne Namen); Priorat – La Morera de Montsant; 2015 rot;

Auch hier steht der Name noch nicht fest, es ist der erste Jahrgang eines Topweines, von dem etwa 4.-5.000 Flaschen jährlich produziert werden sollen. Die preisliche Vorstellung liegt bei 120,00 € EVP. Hat das Potential, sich in 10, 15 Jahren oder auch später zu einem perfekten Wein zu entwickeln. Viel Tiefe, dicht, konzentriert, dabei aber auch elegant und sehr harmonisch. Momentan natürlich viel zu jung, aber zugänglicher als viele andere bislang verkostete Weine dieses Jahrganges. Hier ist man definitiv in der Spitzenliga. 97-98+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

 

Abschließend werden uns hier noch vier sogenannte „Lehr-Weine“ vorgestellt, die das Potential der Rebsorten hier verdeutlichen sollen und die aus der jeweils besten Parzelle für die jeweilige Rebsorte kommt. Die jeweils ganz geringe Auflage wird zu Seminarverkostungen, die man buchen kann, vorgestellt, einzelne Flaschen wird man auch – und nur bei speziellen Anlässen und direkt auf dem Weingut kaufen können.

 

Perinet Winery; Single Vineyard Syrah; Priorat – La Morera de Montsant; 2015 rot;

Sehr würzig, sehr syrahtypisch, braucht natürlich noch viel Zeit, ist aber sehr vielversprechend und sollte ein Weltklassewein werden. Stärker rebsorten- als terroirgeprägt, aber auch der Schiefer kommt natürlich durch. Großes Syrah-Kino. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

 

Perinet Winery; Single Vineyard Carignan; Priorat – La Morera de Montsant; 2015 rot;

Sehr tief, sehr kompakt, komplexe Aromatik. Im Abgang ein ein bisschen trocknendes Tannin, sehr ausgewogen und üppig insgesamt. Sollte sich sehr gut entwickeln. 96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Perinet Winery; Single Vineyard Grenache; Priorat – La Morera de Montsant; 2015 rot;

Ein leicht reduktiver Stinker in der Nase, der aber verfliegt und dann wird die Nase sehr rebsortentypisch. Am Gaumen erdbeerig, eleganter und feiner als die beiden zuvor getrunkenen Syrah und Carignan, aber jahrgangtypisch mit massivem Tannin. Ein entsprechender Lagerwein, der Zeit braucht. 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Perinet Winery; Single Vineyard Cabernet Sauvignon; Priorat – La Morera de Montsant; 2015 rot;

Interessant. Sehr verschlossen und Cabernet-typisch, aber von ausgereifter Frucht und ohne grüne Noten. Zeigt das Potential, welches die Reborte im Priorat haben kann, wenn sie hier richtig reif wird. Aber es ist eben auch ein Wein für eine lange nötige Flaschenreife wegen der massiven Tanninattacke. 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Burgos Porta; Petit Mas Sinén; Priorat – Poboleda; 2013 rot:

Schöner ausgewogener Basiswein, gut zu trinken, rund und bereits Spaß machend. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Burgos Porta; Mas Sinén Negre; Priorat – Poboleda; 2009 rot:

Bestätigt frühere Eindrücke, tolle Mineralik, schöne Frucht, ausgewogen. Gutes Potential und eine gute Empfehlung. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

(04/2017)

 

Burgos Porta; Mas Sinén Coster; Priorat – Poboleda; 2010 rot:

Ein großes Finale für die Verkostung hier. Grenache und Carignan aus alten Reben. Hat sich sehr schön entwickelt. Noch immer leicht verschlossen, aber er deutet an, dass hier alles auf gutem Wege ist. Bestätigt sich ebenfalls. 96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 21 – Samstag, 29.04.2017 (2) – Fira zu Falset

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Nach der tollen Vormittagsverkostung bei Perinet sind wir etwas geplättet und diskutieren, wo wir unser Mittagpicknick einnehmen wollen. Ich brauche unbedingt was zum Sitzen, meine Füße melden sich… Daher schlage ich den Platz bei La Morera vor, was aber verworfen wird – zu abgelegen vom heutigen Geschehen, so nehmen wir den zwar nicht wirklich hübschen, aber praktikablen Platz in Gratallops als Kompromiß an.

Nach dem Picknick wollen wir noch einen Kaffee trinken, eine Möglichkeit dazu finden wir in der  neuen Weinbar am Platz oberhalb der Kirche. Noch einmal schaue ich, ob ich Jeroni treffe, ergebnislos. 

Also gehen wir anschließend direkt zum Cal Llop hoch, um am Einlaß zum Tast amb Llops zu erfahren, dass Jeroni dieses Jahr wohl keine Karten für uns hatte – auch erfahren wir, dass der Tast amb Llops hoffnungslos durch Vorabreservierungen ausverkauft sei. Mit Verweis auf den mächtig nach drohendem Regen aussehenden Himmel bekommen wir den Tip, in einer oder anderthalber Stunde noch mal wieder zu kommen, vielleicht seien dann erste Teilnehmer schon gegangen oder welche nicht gekommen… 

Auch wir blicken mit Sorge auf den Himmel und haben eigentlich keine Lust, hier jetzt Zeit zu vertrödeln, um dann vielleicht für eine halbe Veranstaltung das volle Geld hinlegen zu müssen und dann regnet es uns vielleicht in die Gläser. Auch wäre es eine gute Idee, die Zelte aufgebaut zu bekommen, bevor es regnet.

Also auf nach Bellmunt, wo wir für die nächsten Nächte unser Basislager errichten wollen. Wir nehmen dazu gleich den direkten Weg über El Lloar und durch die Siurana – Furt.

Nach dem Zeltaufbau fahren wir dann nach Falset ins Herz der Fira, wo es auch jede Menge interessanter Stände gibt. Da es nicht so heiß ist, werden wir auch hier gute Verkostungsbedingungen und -möglichkeiten haben. Die Idee, gleich am Ortseingang zu parken, erweist sich als richtig, denn alle anderen Plätze auf unserer  Seite sind überfüllt.

Dieses Jahr ist deutlich mehr Polizei unterwegs, die auch die größeren Waffen zeigen, aber die richten sich offensichtlich nicht gegen friedliche Fira-Besucher. Auch wollen sie offenichtlich damit keine Alkohol-Tests erzwingen. Dass es zusätzlich vor dem Fira – Gelände erstmals auch eine Betonsperre gibt, hatte ich ja bereits erwähnt. Auch in Falset ist die Zeit nicht stehengeblieben.

Auf dem Gelände dann Party pur. Ziemliches Gedränge an den Ständen, dennoch bekommen wir den einen oder anderen interessanten Wein noch ins Glas. Nur eine Höchstleistungsverkostung ist jetzt nicht zu erwarten, dafür jede Menge Gespräche, mit Winzern, mit anderen Besuchern aus Katalonien, die wir jedes Jahr treffen oder auch mit ausländischen Gästen, natürlich auch Deutschen. So treffen wir unter anderem an diesem Abend die Truppe aus Berlin. Dessen “Anführer” hatten wir ja letztes Jahr bereits  zum Tast amb Dones kennengelernt.

Gerade als wir bei Gratavinum sind, fängt es dann tatsächlich richtig an zu regnen, wir werden allerdings sofort in den Stand rein gebeten. Wäre auch zu schade, würden sich diese tollen Weine mit dem Regenwasser vermischen. Auch an den Ständen danach erhalten wir Asyl im Inneren der Stände.

Und dann ist auch schon bald Feierabend, es hat zwar mit Regnen aufgehört, aber der Picknicktisch und die Bänke werden nass sein, also wäre es jetzt gut, wenn wir irgendwo eine Kleinigkeit zu Essen in Falset abfassen könnten. Nichts Großes, kein komplettes Menü, welches schon wieder nach Wein schreien würde – Pizza, Pasta oder ähnliches wäre jetzt eine gute Idee. Aber zu viele Leute suchen nach eben derselben Möglichkeit, es ist entweder voll oder es gibt nichts mehr oder es ist dann doch wieder gleich die Luxus-Variante.

Platz ergattern wir dann in einer Syrischen Imbissbar, die von vor dem Krieg in Syrien Geflüchteten betrieben wird und da ich mich ja zu Hause selbst für genau solche Menchen engagiere, finde ich die Idee gut, auch ruhig mal in Katalonien etwas Syrisches zu essen. Dass das Ganze dann voll in die Hose geht, liegt aber wohl eher an den konkreten Betreibern und läßt sich nicht verallgemeinern. Ich kenne so etwas zum Glück auch ganz anderes.  Wir bestellen, meine beiden Begleiter jeweils eine Pizza, ich entscheide mich für eine syrische Spezialität. Eine Zeit später werden drei Teller hingestellt, etwas Fladenbrot und eine Kichererbsencreme wird in die Mitte gestellt. Sicher eine Art Tapa zum Zeitüberbrücken, denken wir und schwupps haben wir alle drei zugelangt und die kleine  Portion Brei ist vertilgt, der Rest vom Fladenbrot wird trocken gegessen, denn erstens zieht es sich hin, bis das richtige Essen kommt und zweitens hat der Weinabend richtig Hunger gemacht. Klaus-Peter und Leon bekommen ihre Pizza, ich muss warten. Die beiden meinen dann nur, eine Spezialität würde sicher wohl aufwändiger sein und dauern. Schon gut, entgegne ich und sage, sie sollen ruhig essen, ehe die Pizza kalt wird. Die Pizzen sind aufgegessen und ich warte immer noch. Der Hunger macht langsam böse, aber ich frage dennoch nur freundlich nach und bekomme zur Antwort, es wäre alles da gewesen, das kleine Portiönchen Brei stellt sich im Nachgang als das heraus, was ich mir bestellt hatte. Okay, Nachsicht wegen der Sprach- und Verständigungsschwierigkeiten und eine Pizza bestellen – aber die gibt es dann plötzlich nicht mehr. Das Einzige, was es plötzlich nur noch gäbe, stellt sich als ein furztrockenes, nur ganz leicht mit einer undefinierbaren Masse  befülltes Fladenbrot raus, welches beim Kauen zwar immer mehr im Mund wird, aber weder satt macht noch sonderlich schmeckt. So bin ich nicht satt, aber ich habs satt bekommen an dem Abend. Zu allem Überdruß versucht man uns noch finanziell übers Ohr zu hauen beim Bezahlen und beim Verlassen des Lokals bemerke ich, wie wieder eifrig Pizzen belegt werden…

Ich kann also nur warnen vor dem Besuch dort, es gibt nur eine syrische Bar in Falset, da musste ich mir den Namen nicht merken. Der Inhaber wurde dann von den anderen Beiden zum Tast Professional gesehen, er guckte wohl etwas überrascht, als er mich im Gespräch mit Winzern bemerkte und sah dann zu, dass er uns nicht über den Weg laufen musste. Ich hätte wohl aber dann an dem Tag eh kein Auge für ihn gehabt. 

Außerdem wurde ich ja im Nachgang von meinen zwei Kameraden besänftigt, indem sie vorschlugen, noch zu meiner Lieblingseisdiele zu gehen.  Mit einer großen Portion Eis ist dann auch der Priorat – Hammer wieder glücklich und schließt eine der üblen Gastro-Erfahrungen damit ab. 

 


Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 21 – Samstag, 29.04.2017 (2) – Fira zu Falset – die Verkostungsnotizen

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Verkostungen auf der Fira in Falset

  1. Verkostungen am Samstagabend

 

Coca I Fito & Trossos del Priorat; Samsara; Priorat – Gratallops; 2014 rot;

Der 2. Jahrgang dieses Gemeinschaftsprojektes. Recht typischer, leichter 2014er, sehr fruchtbetont, kommt gefühlt jahrgangsbedingt nicht ganz an den 2013er heran. Einfacher, ehrlicher Wein. Unkompliziert und nett zu trinken. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Buil I Gine; Gine Rosat; Priorat – Gratallops; 2016 rosé;

14,5°. Ca. 75% Grenache, 25% Merlot, von einem Weinberg zwischen Falset und Bellmunt del Priorat. Sehr dunkler Rosé, schöne, offene Nase, frisch und fruchtbetont. Relativ ausgewogen, leicht und fruchtig am Gaumen. Ein Rosé mit roter Seele, herausgebracht mit Schraubverschluß, was im Priorat selten ist. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Buil I Gine; Gine Gine; Priorat – Gratallops; 2015 rot;

15°. Grenache und Carignan au alten Reben, im INOX-Tank ausgebaut. Offene Nase, einfach fruchtig. Am Gaumen tanningeprägt, noch sehr jung wirkend, braucht Zeit. Fruchtbetonter, Charakter zeigender einfacher Basiswein. 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Burgos Porta; Mas Sinén Blanc; Priorat – Poboleda; 2015 weiß;

100% Grenache Blanc. Einen Monat Mazeration im Fass, danach weitere 6 Monate Ausbau im Fass, um die 1.000 Flaschen. Sehr schöner, voller Eindruck, fruchtig, nicht all zu holzbetont, sehr ausgewogen. Ein leichter Stilwechsel, damit sollte der Wein schneller zugänglich sein als frühere Jahrgänge. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Celler Joan Simó; Viatge Al Priorat; Priorat – Porrera; 2015 rot;

Grenache, Cabernet Sauvignon und Merlot, plus ein bisschen Carignan, zu 70% aus zugekauften Trauben aus der Gemarkung Porrera. Ein dunkle schwarze Nase offenbart uns eine kleine schwarze Porrera – Hexe. Am Gaumen ein sehr deutliches Tannin, gegenwärtig wirkt er Cabernet – betont. Wirkt noch sehr jung. Braucht Reifezeit. 88+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Celler Joan Simó; Sentius; Priorat – Porrera; 2012 rot;

70% Grenache, 20% Syrah, 10% Cabernet Sauvignon, alles aus der Lage La Garrantxa in Porrera. Noch etwas verschlossen in der Nase. Samtenes Tannin, wirkt relativ leicht, schöne reife Frucht, dazu Mineralik. Ausgewogen, braucht noch etwas Zeit. 90-91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Gratavinum; Coster de Gratavinum; Priorat – Gratallops; 2012 rot;

100% Carignan von 100 Jahre alten Reben vom Costershang. Noch etwas verschlossen, aber sehr gutes Ausgangsmaterial, welches Grundlage für einen richtig großen Wein sein dürfte. Sehr tief, eine dunkle, reife Frucht, sehr fleischig, dazu ein samtenes Tannin. Sehr konzentriert und voll in der Aromatik. Sehr mineralischer Nachhall. Hat ein langes Leben vor sich, ein typischer Prioratlagerwein. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Gratavinum; Dolc d´ en Pique; Priorat – Gratallops; 2015 rot – süß;

50% Grenache, 50% Carignan, ein Jahr Fassausbau. Natural sweet wine aus überreifen und penibel ausselektierten Trauben, Abstoppen der Gärung durch Herunterkühlen und Zugabe von Sulfiten. Sehr delikat und nicht zu süß, die 25 g Restzucker machen ihn eher zu einem Aperitiv denn zu einem Dessert. Sehr gute Balance durch eine gute, die Süße puffernde Säure im Abgang. Macht sehr viel Spaß. 96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Maius Viticultors; Maius Assemblage; Priorat – La Morera de Montsant; 2014 rot;

Schöne Frucht, ingesamt sehr kühl wirkend, etwas rustikal, aber gut zu trinken. Gute, seriöse Basisqualität mit gutem PGV. 90-91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Maius Viticultors; Maius; Priorat – La Morera de Montsant; 2014 rot;

Eleganter als der Assemblage, ebenso sehr trinkig mit recht fleischiger Frucht, für den Jahrgang recht voll. Schöne Mineralik und Frische. Macht viel Spaß und hat ebenso ein sehr gutes PGV. Wird mit Luft immer besser im Glas. Schöner einfacher Wein, der eine Klasse höher spielt, als man es bei diesem Preis vermutet. Für den Jahrgang sehr gelungen. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Mas d´ en Blei; Clos Martina; Priorat – La Morera de Montsant; 2014 weiß;

Schöne Frische, sehr ausgewogen. Wirkt jahrgangsbedingt eher leicht am Gaumen, schließt aber insgesamt sehr gut stilistisch an die Vorgängerjahrgänge an. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Mas d´ en Blei; Blei; Priorat – La Morera de Montsant; 2013 rot;

Für den Jahrgang relativ leicht, schöne Frische und sehr ausgewogen. Hier finden wir keine Wuchtbrumme wie sonst oft in 2013. Gefällt mir besser als die Rotweine aus früheren Jahrgängen hier. 92-93+/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

(04/2017)

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 22 – Sonntag, 30.04.2017 (1) – Tast Cal Compte in Torroja del Priorat

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Heute ist der Tag, wo der Wecker am Zeitigsten klingelt. Wir wollen in Ruhe frühstücken und uns tagfertig machen und dann haben wir ein gutes Stück Weg vor uns – vom Prioratrand Bellmunt in die Mitte – nach Torroja, egal, ob über Gratallops oder über Porrera gefahren, das kostet seine Zeit. Auch wenn viele der Straßen in den Jahren, die ich das Priorat kenne, ausgebaut und auch verbreitert worden sind – ein Gekurve bleibt s dennoch…

1999 entdeckte ich Torroja del Priorat erstmals, damals ein verschlafenes, fast totes Nest, in dem uns massig Katzen auf den steilen Gassen begegneten, aber nicht ein Mensch. Das Einzige, was auf Wein im Dorf zu dieser Zeit hinwies, war das Rotllan Torra – Gebäude, aber auch das wirkte, als hätte es schon bessere Zeiten gesehen. Und auch hier keine Menschenseele. Nur zwei alte Leute guckten verstört an Fenstern, als wir vorbei liefen. Das Klappern unserer Sandalen auf den Pflastersteinen war eine Störung der ewige Ruhe…

Dennoch waren wir schon damals von dem alten Dorf begeistert, von seinen schmucken alten Häusern und den gepflasterten Gassen mit ihren Mustern, jede Gasse ein anderes Muster… Na und die traumhafte Lage sowieso…

Wein aus Torroja – damals Fehlanzeige… Obwohl uns schon Wein von Rotllan Torra hätte begegnen können. Aber die Straßenkatzen schenkten nichts aus…

Einige Jahre später, als der Prioratboom immer internationaler wurde, kamen Abenteurer aus aller Welt ins Dorf, um hier Wein zu machen. Amerikaner, Südafrikaner, Deutsche und Franzosen. Einige blieben und machen hier heute immer noch Wein. Eigentlich hat nur der Südafrikaner Eben Sadie sich wirklich zurück gezogen.

Die Weinbauern aus dem Ort, die zumeist ihre Trauben jahrelang verkauft hatten, zogen nach und gründeten eigene, zumeist in der Größe sehr überschaubare Unternehmen. Auch der Weintourismus startete in dieser Zeit. Mitte der 2000er Jahre gibt es hier ein Luxushotel, mehrere Ferienwohnungen, einen eigenen Weinladen, der zu den besten Weinläden der Gegend gehörte. In der stilvoll eingerichteten Villa Cal Compte, inzwischen einem Urgestein unter den Ferienzimmervermietern, etablierte sich der Tast Cal Compte als Leistungsshow der Erzeuger des Dorfes. 

Leider überlebte nicht alles die Wirren und Schwierigkeiten der langen, noch immer nicht beendeten Wirtschaftskrise. Das Luxushotel Abadia del Priorat schloß als Erstes, später gaben zwei Erzeuger auf, die alte Weinbaufamilien verkörperten, Llicorella Vins und Mayol. Mayol hatte zunächst den vom alten Vater geführten, sehr empfehlenswerten Weinladen geopfert und dort nur noch eigene Erzeugnisse verkaufen wollen, aber dann auch aufgeben müssen.  

In die Versorgungslücke, die durch das Hotel gerissen wurde, sprang das sehr empfehlenswerte Restaurant Cal Joc und auch die Bar des Dorfes bietet einfache Speisen an. Vor etlichen Jahren hatte man dort Klaus-Peter und mir einen Salat improvisiert und damit unseren Hungertod verhindert. 

Das Cal Joc  schloß auch die Lücke, die durch die Fokussierung des Mayol – Ladens auf nur noch eigene Weine gerissen worden war, heute kann man hier nahezu jeden Wein trinken und auch mitnehmen, der in Torroja produziert wird. Trotz der Aufgabe einiger Erzeuger gibt es heute in Torroja so viele aktive Betriebe wie nie zuvor. Und fast alle sind sie beim Tast Cal Compte zu finden. In diesem Jahr so viele wie nie zuvor.

Kein Wunder, dass wir von Anfang an Gas geben mussten, um durch das anspruchsvolle Vormittagsprogramm zu kommen. 10 Erzeuger und insgesamt  40 Weine warten auf uns, einige wenige von Aixalà Alcait konnte ich mir schenken, da ich sie erst im März, Anfang April ausführlich aus dem  Musterflaschenpaket verkosten durfte.

Etliche dieser Erzeuger traf man im Rahmen der Fira nur hier, selbst Terroir Al Limit war in diesem Jahr nirgendwo sonst präsent. Und die ganz kleinen wirklichen Garagenerzeuger trifft man ohnehin nur hier. Oder man findet ihre Weine im Cal Joc. 

Das Niveau der gezeigten Weine ist insgesamt recht hoch, auch wenn von Basisweinen bis zur Spitze gezeigt wird. Natürlich ist es wie in allen Jahren sehr voll und man muss sich an die Tische kämpfen, aber dennoch ist das Programm schaffbar gewesen. Allerdings musste ich auf Olivenöl und andere Extras verzichten. Nur beim Bäcker Forn Sistaré musste ich ran schauen, nicht nur, weil ich Brot brauchte. Dieser Bäcker ist gewiß einer der besten Bäcker Kataloniens, wenn nicht gar Spaniens. Hier gibt es wunderbare Brotkreationen zu entdecken, handwerklich traditionell und möglichst ökologisch produziert. Nicht nur das Rotweinbrot ist zu empfehlen, eigentlich kann man sich zwischen dem ca. Dutzend verschiedener Brote zum Probieren kaum entscheiden, welches man kaufen solle. Natürlich haben all die Brote ihren Preis, aber dafür bräuchte man eigentlich nichts dazu, Sie schmecken auch ohne alles, ohne Öl, ohne Butter, ohne Käse und ohne Wurst. Und so esse ich in den Folgetagen auch von diesem Brot, Brot extra, Käse extra, Wurst extra…

Da man Rituale pflegen soll, gehört es inzwischen auch dazu, nach der Verkostung im Cal Joc zu Mittag zu essen (vorher einen Tisch reservieren ist an diesem Tag nötig). Hier gibt es ein eigens für diesen Tag kreiertes spezielles Menü – wir sind natürlich bei der Hauptspeise alleamt beim Kaninchen in Schokosoße – inclusive einem Glas Wein, für mich einen Pardelasses bitte… Besser als auf dem oberen Dorfplatz mit der feinen Küche des Cal Joc kann man eine phantastische Verkostung wie die im Cal Compte nicht nachklingen lassen…

 

 

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 22 – Sonntag, 30.04.2017 (1) – Tast Cal Compte in Torroja del Priorat – Die Verkostungsnotizen

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Tast Cal Compte in Torroja am 30.04.2017

 

Cristian Frances Breton; Và de Bolid; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

Sehr rund, sehr balanciert, überdurchschnittlich für den Jahrgang. Samtenes Tannin und ein Wein mit Trinkspaß in der Linie de 2012ers. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

(04/2017)

 

Cristian Frances Breton; (Fassmuster noch ohne Namen); Priorat – Torroja del Priorat; 2016 rot;

Je 50% Grenache und Carignan aus wurzelechten Reben vom Granitboden aus dem Trio Infernal – Weinberg, nur ca. 400 Flaschen werden davon 2018 /2019 rauskommen. Das phantastische Muster ist seit einem Monat im Fass. Pure Begeisterung meinereits für einen noch so jungen Wein, der preislich einmal zwischen La Basseta und Creu Alta angesiedelt sein dürfte, diesen Preis dann aber auch qualitativ rechtfertigt. Wird, wenn nichts schief geht, ein sehr beeindruckender Wein.

 

Einen 2014er Và de Bolid wird es nicht geben. In dem Jahrgang hat Cristian Frances Breton seine Trauben verkauft, um von dem Erlös Fässer und nötige Kellerausstattung zu kaufen.

 

Silvia Puig; En Numeros Vermells – Garnatxa Blanca del Carlos; Priorat – Torroja del Priorat; 2016 weiß;

1.717 Flaschen. Sehr cremig und aromatisch, es dominieren weiße Blüten. Wirkt noch sehr jung, aber er zeigt sein Potential. Interessanter, sehr seriöser Wein. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Silvia Puig; En Numeros Vermells – In The Red; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

1.711 Flaschen. 70% Grenache Noir und Peluda, 30% Carignan. Im Fass bzw. in der Amphore vergoren und ausgebaut. Samtenes Tannin, sehr rund und ausbalanciert. Relativ leicht, aber sehr sanft und verführerisch, ein femininer Wein. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Silvia Puig; En Numeros Vermells – In The Red, Red Label; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

1.215 Flaschen. 70% Grenache, 25% Syrah, 5% Carignan. Sehr fruchtbetont, aber voller im Tannin als der einfache In The Red. Wuchtige, komplexere Aromatik als beim zuvor probierten Wein. Vielschichtiger und tiefer. Vielversprechend. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Silvia Puig; En Numeros Vermells – Carinyena 1919; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

254 Flaschen. 100% Carignan aus alten Reben. Sehr dunkle Frucht, sehr ausbalanciert, elegant und feminin. Wirkt relativ leicht, da Tannin ist sehr schön integriert. Für den Jahrgang in diesem Stadium erstaunlich trinkig. Nobel und finessenreich, keine Wuchtbrumme – wunderbar. Leider extrem rar. 96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Aixalà I Alcait; Endevinailla; Priorat – Torroja del Priorat; 2016 weiß;

Eine Woche zuvor abgefüllt. Relativ leicht und nur wenig aromatisch, recht schüchtern und verhalten, kaum Fleisch auf den Rippen. Einfacher Basisweißwein. 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Aixalà I Alcait; Embarbussament; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rosé;

13°; 100% Grenache. Lachsfarben, etwas heller in der Farbe als der Cal.Ligrama. Am Gaumen wirkt er auch etwas leichter als dieser, eine erdbeerige Frucht dominiet. 91+ Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Aixalà I Alcait; Destrankis White Label; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

14,5°. 80% Carignan, 20% Grenache. Sehr fruchtbetont und geradeaus. Etwas samtenes Tannin im Abgang. Schöner, sehr trinkiger einfacher Wein. 91-92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Die anderen hier vorgestellen Weine hatte ich erst im März / April 2017 ausführlich verkostet und aufgrund der Menge der hier insgesamt zu verkostenden Weine hab ich hier auf eine erneute Verkostung verzichtet.

 

Rotllan Torra; Balandra; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

33% Cabernet Sauvignon, 31% Syrah, 26% Merlot, 10% Carignan. 12 Monate Barriqueausbau. Jüngste Reben und Fässer im 3. bzw. 4. Jahr. In der Nase zunächst der für mich übliche Balandra – Stinker, am Gaumen dann sehr tanninbetont, auch etwas grüne Paprikanoten, insgesamt sehr prioratuntypisch. 88+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Rotllan Torra; Amadis; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

15°. 33% Cabernet Sauvignon, 31% Syrah, 26% Merlot, 10% Carignan. 10 Monate Barriqueausbau. Reben mittleren Alters und Fässer im 2. Jahr. In der Nase noch leicht verschlossen und sehr frisch, ein etwas trocknendes Tannin im Abgang, am Gaumen aber nobler und klarer als der Balandra, auch in der Nase sauber. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Rotllan Torra; Tirant; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

33% Cabernet Sauvignon, 31% Syrah, 26% Merlot, 10% Carignan. 12 Monate Barriqueausbau in neuen Fässern aus französischer und amerikanischer Eiche. Älteste und beste Reben. Auch noch etwas verschlossen in der Nase, am Gaumen eleganter als die anderen beiden 2013er hier, wirkt aber auch recht leicht und damit etwas jahrgangsuntypisch. Auch hier trocknet das Tannin etwas. Gefällt mir nicht so gut wie andere Tirant – Jahrgänge. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Terroir Al Limit; Priorat Historic Blanc; Priorat – Torroja del Priorat; 2016 weiß;

In der Nase ein ziemlicher reduktiver Stinker, etwas animalische Noten. Am Gaumen: „Das Leichte Nichts“, ausdrucksarm und momentan sehr unauffällig. 87+/100 Th. Guter Wein.

(04/2017)

 

Terroir Al Limit; Terra de Cucques; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 weiß;

90% Pedro Ximenez, 10% Muscat. 16 Monate Ausbau im Zementtank. Ebenso sehr leicht, aber deutlich mehr an Aromatik als der Priorat Historic, den wir davor hatten. Ausgewogen und frisch. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Terroir Al Limit; Pedra de Guix; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 weiß;

Macabeu, Pedro Ximenez und Grenache Blanc. Ebenfalls im Stil des Hauses und des Jahrganges die hier potenzierte Leichtigkeit, aber mit noch etwas Mehr an exotischer Aromatik und etwas Tiefe. Sehr rund und gut zu trinken. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Terroir Al Limit; Priorat Historic Negre; Priorat – Torroja del Priorat; 2016 rot;

75% Grenache und 25% Carignan, ausgebaut im Zementtank. Erneut etwas rustikal am Gaumen, aber doch deutlich besser als der 2015er im letzten Jahr. Macht einen Sprung nach vorn und ist bereits jung gut zu trinken. Anspruchsloser fruchtbetonter einfacher Essensbegleiter. 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Terroir Al Limit; Torroja Vi de Vila; Priorat – Vi de Vila de Torroja del Priorat; 2015 rot;

Jahrgangstypisch tanninbetont, etwas trocknendes Tannin, was bei dem recht leichten Körper noch etwas mehr stört. Das Tannin maskiert derzeit die Frucht komplett, momentan wenig Spaß, nur Potential. Abwarten. 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Terroir Al Limit; Arbossar; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

100% Carignan. Aromatisch und trinkig, sehr schön ausgewogen. Zeigt durchaus Tiefe, ein Jahrgang, der hier schon Spaß macht. Die Leichtigkeit des Jahrganges passt hier sehr gut zum Stil des Hauses, finessenbetont, kühl und nobel, aber nicht spröde. Aber das hat hier leider auch seinen Preis. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Terroir Al Limit; Dits del Terra; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

100% Carignan. Aromatischer und voller als der Arbossar. Hat sich sehr schön entwickelt, ein sehr schöner nobler und kühler Wein, bestens ausbalanciert. Einer der Besseren seiner Kollektion in meinen Augen. 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Les Tosses und Les Manyes werden in diesem Jahr nicht vorgestellt. Man ist in diesem Jahr auch nicht auf dem Tast Professional.

 

Sabaté I Mur; Dos Barratxos; Torroja del Priorat; 2013 rot;

85% Grenache, 15% Cabernet Sauvignon. Schöne Frucht, ein nicht zu starkes Tannin im Hintergrund. Aromatisch und ausdrucksreich, dabei klar und geradeaus. Wurde nur aufgrund seines Namens von der DOQ – Behörde deklassiert. Man kann doch einen Prioratwein nicht einfach: „Die zwei Besoffenen“ nennen und dann auch noch die zwei Säufer als Comic auf dem Etikett verewigen. Sowas geht doch gar nicht… (grins) 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Sabaté I Mur; Torroja Vi de Vila; Priorat – Vi de Vila de Torroja del Priorat; 2015 rot;

Dieselbe Cuvée wie einst der Dos Borratxos, nur eben jetzt ohne diesen Namen und mit soliderem Etikett – und sofort wurde dieser Wein als Vi de Vila aufgewertet. Dasselbe Terroir, nur eben der Name, an dem sich die Behörde gestoßen hatte, wurde weggenommen. Schön rund und ausgewogen, einer der schon zugänglicheren Weine dieses Jahrganges. Trinkig, macht durchaus Spaß. Elegant und typisch für Torroja auf Kirschen und Schiefer definiert, wird sich schön entwickeln. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Sabaté I Mur; Vertical del Tros; Priorat – Torroja del Priorat; 2009 rot;

100% Carignan aus ca. 80 Jahre alten Reben. Hinterlässt sehr gute Eindrücke , sehr ausgewogen und tief. Dunkle Frucht, reif und komplex. Überzeugend. 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

Cal Compte & Clos Mogador; Pedrablava; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

Wird fast ausschließlich an die Hausgäste im Cal Compte ausgeschenkt bzw. verkauft, quasi als High – Quality Housewine… Ein sehr schöner und etwas vollerer 2014er mit guten Tanninreserven. Ausgewogen und rund. Hier wurde der Jahrgang sehr gut gemeistert. Eleganz, aber dennoch auch die nötige Power für den Trinkspaß. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

(04/2017)

 

Cal Compte & Clos Mogador; Pedrablava; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

Ebenfalls sehr schön ausgewogen und schon trinkig, die Klippen des Jahrgangs wurden sehr gut umschifft. Zwar etwas tanninbetonter als der 2014er. Braucht noch etwas Zeit, macht aber einen ebensolchen Spaß. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Celler Melis; Obrador; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

Etwas gekochte, sehr süße Frucht, dazu wieder jahrgangstypisch viel Tannin. Braucht Zeit, um sich zu harmonisieren. Vom Stil her etwas ins Überreife gehend. 89-90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

Celler Melis; Elix; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

Eine etwas seriösere Nase, eine sehr intensive Frucht, ausgewogen und harmonisch am Gaumen. Aber dann kommen im Abgang die jahrgangstypischen, mächtigen Tannine – ein Wein zum Weglegen. Hat Potential und könnte sogar groß werden, wenn sich das Tannin noch abschleift. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

Celler Melis; Melis; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

Sehr süße, reife Carignan – Frucht, ein Trinkdessert. Aber auch hier das volle, jahrgangstypische Tannin, das den Wein zum Lagerwein macht. Das Tannin qualitativ sehr hochwertig und samten, aber eben Unmengen davon. Könnte in frühestens 10 bis 15 Jahren ein sehr großer Prioratwein werden, momentan reine Potentialwertung. Sehr gutes Ausgangsmaterial. Sehr viel Geduld wird nötig sein, um sich von diesem schwarzen Gothic – Wein verführen zu lassen. Die sexy Dessous liegen da, aber sie passen noch nicht. 96-97+/100 Th. Großer bis Weltklassewein.

(04/2017)

 

El Solà d´ Ares; Bessons; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

1.200 Flaschen. Noch etwas verschlossen in der Nase, aber am Gaumen schön rund und ausgewogen. Macht sehr viel Spaß. Gute Ausgangsbedingungen für einen großen Wein.Gehört hinsichtlich des Tanninmanagements zu den Besseren des Jahrgangs. 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

El Solà d´ Ares; Bessons Carignan; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

Samtenes Tannin, aber nicht so massig wie sonst häufig in 2015, sehr tief und sehr seriös, Kakao und Mokka, dazu eine gute dunkle Frucht. Ein Gothic – Wein mit sehr schöner Struktur und hervorragendem Ausgangsmaterial, sehr tief und klar. Gehört bislang mit zum Besten aus 2015, aber leider nur 300 Flaschen insgesamt. 97-98+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

 

El Solà d´ Ares; Bessons Syrah; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

Ebenfalls nur 300 Flaschen, sehr kompakt, fleischig und würzig, hat noch Tanninreserven. Braucht vielleicht ein wenig mehr Flaschenreife als der Carignan, ist diesem aber qualitativ ebenbürtig. Top – Wert mit sehr großem Potential, sehr sortentypisch, aber auch nicht die Prioratherkunft verleugnend. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

Diese Weine von El Solà d´ Ares werde ich in Kürze im Rahmen meiner Prioratführerselektion in Vorabreservierung anbieten.

 

L´ Infernal; Riu Blanc; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 weiß;

Ausgewogen und auch recht leicht am Gaumen. Ein etwas säurearmer Stil, direkt und geradeaus. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

L´ Infernal; Riu Negre; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

40% Grenache, 40% Syrah, 20% Carignan. Recht leicht und fruchtbetont, aber auch etwas herb und leicht trocknend im Abgang. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

L´ Infernal; El Casot; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

100% Grenache. Relativ helle Farbe, sehr klar und pur, relativ einfach gestrickt, leicht und elegant. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(04/2017)

 

L´ Infernal; Fons Clar; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

100% Carignan. Am Gaumen ebenfalls sehr leicht und sehr jahrgangstypisch. Hintenraus ein etwas trocknendes Tannin, was eine höhere Bewertung momentan verhindert. 92-93+/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

L´ Infernal; Face Nord; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

100% Syrah. Etwas intensiver und würziger als die beiden anderen 2014er Rebsortenweine, mehr Körper, dazu eine recht typische Syrahwürze. Dennoch haben wir auch hier die 2014er Leichtigkeit und Eleganz. Gut zu trinken. 93-94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

L´ Infernal; Aguilera ; Priorat – Torroja del Priorat; 2009 rot;

Üppige dunkle Frucht, dabei ebenfalls sehr elegant und etwas leichter im Körper als der Durchschnitt der 2009er Weine. Auf seine Art ein ebenso großer Wein, bei dem Eleganz und Finesse im Vordergrund stehen.Präsentiert sich momentan noch etwas verhalten, aber das Potential auf einen Weltklassewein ist erkennbar. Mit dem Trinken noch etwas warten. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

Drei kleine feine Weine für zwischendurch…

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… habe ich jetzt im Juli jeweils über mehrere Tage probiert.

Auf der Fira habe ich vom Celler Cedó Anguera aus dem Montsant noch die zwei Weine mitbekommen, die nicht im “Pro Wein Probier-Paket” drin waren, den ganz kleinen Anexe und den Carignan – Clònic aus der Amphore (aber nicht ungeschwefelt).

Beide Weine würde ich, wenn Interese besteht, auch zuätzlich zu den anderen vier Weinen, die ja schon im Vorabreservierungverkauf laufen, in mein Programm der Prioratführerselektion aufnehmen.

Die Vorabreservierungspreise wären hier pro 0,75l Flasche inclusive der 19% Mehrwertsteuer:

7,00 € für den Anexe 2016

15,00 € für den Clònic V.V. de Carinyena en Amfora (hier gibt es insgsamt nur 500 Flaschen !)

 

Außerdem gibt es noch einen neuen Rosé, der in einem Musterflaschenpaket von Buil & Giné mitkam. Da ich aber keine anderen Rosés derzeit zu verkosten habe, habe ich diesen eigenständig verkostet.

Hier die Verkostungsnotizen zu den Weinen:

 

Celler Cedó Anguera; Anexe; Montsant – La Serra d´ Almos; 2016 rot;

14°; Carignan, Grenache und Syrah

 

Tag 1: Sehr offene, fast anspringende, aber einfache Fruchtnase, dunkler Beerenmix, klar und geradeaus, ein Wein, den man im Sommer auch leicht gekühlt trinken kann, saftige, pure Frucht auch am Gaumen., zu den Brombeeren, die in der Nase dominieren, kommen jetzt auch noch rote und schwarze Johannisbeeren und Schattenmorellen hinzu. Sehr direkter Joven-Spaß, sehr sauber und schon gut zu trinken, wenn man nichts Großes, aber mehr als einen anspruchslosen Gesellen für jeden Abend sucht. Schöner – Sommerparty – Rotwein für die Grillabende der nächsten paar Jahre. Erstklassiges PGV. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 2: Verschließt sich etwas, wirkt etwas rustikaler, aber am Gaumen nach wie vor mit sehr klarer Frucht. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 4: Kann wieder an die Eindrücke des ersten Tages anschließen, insgesamt heute noch etwas harmonischer. Sehr guter einfacher Einstieg ins Thema Montsant. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 7: Unverändert zur 3. Runde. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(07/2017)

Anexe 1 Anexe 2

 

Celler Cedó Anguera; Clònic V.V. De Carinyena en Amfora; Montsant – La Serra d´ Almos; 2015 rot;

14°; 100% Carignan alte Reben, 5 Monate Ausbau in der Amphore, aber enthält Sulfite.

 

Tag 1: Öffnet sich mit Luft immer mehr, in der Nase dominieren der Lehm und der Staub die Frucht, am Gaumen ist es umgekehrt. Wilde staubige Himbeere und Walderdbeeren, wirkt für den Jahrgang recht leicht und schon jung angenehm trinkig. Ausgewogen und einfach, aber gut zu trinken. Interessant, wie anders die Carignan aus der Amphore schmeckt, würde ich blind nicht als Carignan verorten. 92+/100 Th, Sehr Guter Wein.

Tag 2: Verschließt sich heute ebenso etwas und wirkt etwas einfacher. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 4: Wunderschöne klare Frucht, sehr sauber und ausgewogen. Ein Potpourri aus roten Früchten. Legt wieder ein wenig an Ausdruck zu und ist heute qualitativ auf dem Stand des ersten Tages. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 7: Unverändert zur 3. Runde. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(07/2017)

Clonic Amfora 1Clonic Amfora 2

 

Buil & Giné; Giné Rosat; Priorat – Gratallops; 2016 rosé;

14,5°

 

Tag 1: Sehr direkte und offene, fruchtbetonte Nase. Zu Himbeeren und Glaskirschen kommen am Gaumen noch ein wenig saure Bonbons. Sehr frisch und geradeaus, direkt und ansprechend ohne großes Chi-Chi. So soll der Sommer schmecken, unkompliziert und aromatisch. Leider etwas kurzer Nachhall. Nicht der Größte, aber sehr ehrlich. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 2: Immer noch unkompliziert und ehrlich, aber weniger aromatisch als an Tag 1. Nimmt sich am Gaumen ein wenig zurück. 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 3: Unverändert zum Tag 2. 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 4: Kann im Ausdruck am Gaumen wieder leicht zulegen und ist jetzt insgesamt sehr rund und harmonisch. Verbessert sich wieder auf das Niveau des ersten Tages. Ein schöner Wein, sicher nicht nur für einen Sommer. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(07/2017)

 

Ginerosat 1 Ginerosat 2

 

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 23 – Sonntag, 30.04.2017 (2) – Fira in Falset

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Auch wenn es sich prima sitzt auf dem Dorfplatz von Torroja und bewirtet durch das Cal Joc, so müssen wir uns doch daran erinnern, dass wir nicht nur zum reinen Vergnügen hier sind…

Also auf nach Falset, denn heute auf den Sonntagnachmittag / -abend gibt es keine weitere spezielle Verkostung. Aber das Wetter ist nicht zu warm, es ist auch erneut etwas bewölkt, perfektes Wetter also, um sich unter das Fira – Volk zu mischen. Und interessante Stände gibt es noch mehr als genug. Das Gedrängle  ist groß an diesem Sonntag am späten Nachmittag, die meisten sind hier auf Party aus und trinken, was sie trinken können. An ernsthaftes Verkosten  und auch mal an Spucken denken wenige. An allen Ständen müssen Wartezeiten einkalkuliert werden und es wird wie immer hier zur Straßenfira der bewährte Mix aus Smalltalk mit Winzern und Besuchern und hier und da Weine probieren.

Natürlich treffen wir auch die anderen deutschen Gruppen aus Berlin und aus Bad Kreuznach und auch unsere nordschwedischen Freunde. Wir tauschen uns aus zu den bisherigen Verkostungshighlights und trinken auch das eine oder andere gemeinsam. Andere haben bei diversen Winzern nach mir gefragt, aber erfolglos und wir stellen fest, dass es auch doch einer Portion guten Zufalls bedarf, sich bei all den Menschenmassen unverabredet zu treffen.

Wir beginnen die Sonntagsrunde auf der Fira mit Sao del Coster, wo uns erstmals auch der nun fertige Süßwein ins Glas kommt, dann verkosten wir bei Cal Grau aus El Molar, bevor man uns bei Tane Vins signalisiert, dass man als Ergänzung zur Probe bei Mas Perinet hier noch den 2010er Spitzenwein des Hauses aus dem Magnum für uns zum Kosten hätte.

Bei Domini de la Cartoixa konnte ich noch den Crossos ergänzen, bevor es dann bei Trossos del Priorat wieder mehrere Weine in Glas gab.

Klaus-Peter kommt mit dem Hinweis, dass es bei Gran Clos den 2006er Cartus aus der Einkaufstüte gäbe, ich allerdings finde den Exportmanager mit der Tüte nicht auf dem Platz und dann ist so ein Fläschchen natürlich auch schnell aufgeteilt. Aber ich hatte den Cartus ja auch schon mal im Glas, war allerding nicht ganz so begeistert wie vom 2004er.

Wir freuen uns besonders, dass dieses Jahr auch Cartoixa de Montsalvat zur Fira anwesend ist. Hier präsentiert man das komplette aktuelle Programm und so setzen wir uns hier fest, später kommen dann auch noch die Bad Kreuznacher dazu – und dann denken auch schon die ersten an den Feierabend. Auch wir überreizen es nicht, hatten wir doch hier einen sehr guten Abschluß gefunden.

Wir beschließen unseren Abend in Falset mit einem Pflichteis und dann geht es zurück ins Basiscamp. Zu allem Überdruß beginnt es wieder etwas mit regnen, so wird es nichts mit einem warmen Abendessen aus dem Trangia. Stattdessen gibt es das frische Brot vom Forn Sistaré und dazu Wurst und Käse.

Und dann rufen die Schlafsäcke – auch am Ersten Mai ist für uns ein voller Arbeitstag…

 

 

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