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Channel: Der Priorat – Hammer
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Die Verkostungen während der Firafahrt 2016 – Vi de Nit in Marca

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Die Vi de Nit in Marca ist (oder muss man leider sagen – war? Denn dieses Jahr gibt es diese Veranstaltung erstmals nach vielen Jahren nicht…) eine meiner Lieblingsverantaltungen zur Fira, die ich alle Jahre immer wieder gern besucht habe.

Anders als bei den thematischen Dorfverkostungen in Porrera, Bellmunt, Torroja und Gratallops war das Konzept hier stets einfach, interessante Erzeuger aus dem gesamten Gebiet des Priorats und Montsants zusammenzubringen, die teils ihre gesamte Palette an Weinen, teils Rares, Besonderes und Großes vorstellten. Eine besondere und auch überschaubare Mischung, bei der man oft nicht alles, aber mitunter mehr als nur die Prioratweine zu verkosten schaffte. Eine Chance für diverse Montsantwinzer, für die leider aufgrund der Über-Fülle an Prioratweinen mitunter sonst zeitlich keine Verkostungsmöglichkeit geblieben war.  

Besonders wohltuend empfand ich es, dass es hier nie ein Ende per Stoppuhr gab, irgendwann zogen die Winzer zwar keine neuen Flaschen mehr auf, aber die noch offenen Flaschen aller wurden von allen getrunken, es glitt langsam von ernsthafter Verkostungsshow in eine rauschende Partystimmung

2016 war wettertechnisch ein besonderes Jahr, nie zuvor in meinen Firajahren war es kälter als in diesem. Zum Glück hatte es sich am Vormittag während des Tast amb Dones ausgeregnet (der sich ja in das Restaurant flüchtete), denn auch der Tast am Llops und die Vi de Nit sind reine Freilandveranstaltungen. Aber es war in diesem Jahr bibberkalt. Solang die Sonne noch nicht untergegangen war, mussten wir nur die Roten per Hand in den Gläsern anwärmen, später dann irgendwann waren die weißen und Rosés zu kalt, um sie sofort zu kosten. Das Anwärmen der Gläser brauchte natürlich Zeit, was arg zu Lasten der schaffbaren Menge an Weinen ging. Und so blieb leider im letzten Jahr vieles unverkostet. Und auch die Partystimmung kam nicht auf wie in den Vorjahren, was von Weitem aussah, als tanzten die Leute zu den Weinen, entpuppte sich als unruhiges Gezappel vor Kälte.

Dennoch haben wir wieder unser Bestes gegeben und jede Menge Weine für Euch verkostet und notiert – hier meine Kurznotizen und auch die Punkte von Klaus-Peter zu dem, was wir uns alles so Schönes gegönnt haben – auf der hoffentlich nicht allerletzten Nacht der Weine in Marca… 

 

Vi de Nit im Mas Figueres in Marca am 30.04.2016

 

Mas d´ en Gil; Coma Alta; Priorat – Bellmunt del Priorat; 2014 weiß;

100% Grenache Blanc. Sehr frisch, schöne Struktur. Weiße Früchte, Frühlingsduft, Baumblüte, auch etwas Zitrus. Gaumen wie Nase, schön zu trinken. 92-93+/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

91+ VP

(04/2016)

 

Mas d´ en Gil; Coma Blanca; Priorat – Bellmunt del Priorat; 2014 weiß;

Je 50% Grenache und Macabeu. Legt zum Coma Alta noch eine Schippe drauf, deutlich mehr Tiefe bei ebenso schöner Frische. Große Ambitionen für eine gute Zukunft. Sehr mineralischer Nachhall. 95+/100 Th. Großer Wein.

93+ VP

(04/2016)

 

Mas d´ en Gil; Coma Vella; Priorat – Bellmunt del Priorat; 2011 rot;

Frisch, aber mit leicht bitteren Noten, jahrgangsbedingt. Gewinnt mit dem Schlürfen an Fülle, wirkt für einen 2011er sogar recht kühl. Hat sich noch ganz gut gemausert. 92-93+/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

92+ VP

(04/2016)

 

Mas d´ en Gil; Clos Fontà; Priorat – Bellmunt del Priorat; 2011 rot;

Ist ebenfalls etwas vom üppig – vollen Jahrgang geprägt, hat zum Glück nicht mehr ganz so das trockene Tannin, was ich anfangs reklamieren mußte. Auch dieser Wein hat sich im Rahmen seiner Möglichkeiten positiv entwickelt. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

93+ VP

(04/2016)

 

Celler Joan Simó; Sentius; Priorat – Porrera; 2011 rot;

Aus der Magnum verkostet. 60% Grenache, ca. 30% Syrah und ca. 10% Cabernet Sauvignon. 15 Monate Ausbau in französischer Eiche. Schöne Frucht, aromatisch. Präsentiert sich sehr gut – ein schöner Basiswein mit Trinkspaß. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

92+ VP

(04/2016)

 

Celler Joan Simó; Les Eres; Priorat – Porrera; 2011 rot;

75% Carignan aus Porrera plus 25% Garnacha Peluda aus Bellmunt. Rund und tief, sehr schöner Wein und viel Spaß im Glas. Deutlich besser als der Clos Fontá zuvor in diesem schwierigen Jahrgang. 96+/100 Th. Großer Wein.

95+ VP

(04/2016)

 

Celler Joan Simó; Especial dels Carners; Priorat – Porrera; 2011 rot;

75% Garnacha Peluda aus Bellmunt plus 25% Carignan aus Porrera. Ein schwarzes Biest, sehr eindrucksvoll und mit nobler dunkler Aromatik. Sehr tief und konzentriert, füllig, aber nicht zu viel des Guten. Alles Bestens. 96-97+/100 Th. Großer bis Weltklassewein.

97+ VP

(04/2016)

 

Celler de Scala Dei; Pla des Angels; Priorat – Scala Dei; 2015 rosé;

100% Grenache, sehr kurze Mazeration. 25 bis 35 Jahre alte Reben. Sehr blasser, etwas graustichiger Rosé, sehr frisch nach Zitrusfrüchten. Sehr eindrucksvoll in der Nase. Am Gaumen Pampelmuse, ebenfalls sehr eindrucksvoll und rund, könnte aber gern etwas länger sein. Sicher der hellste Rosé im Priorat, erinnert etwas an Vin Gris. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

91+ VP

(04/2016)

 

Celler de Scala Dei; Prior; Priorat – Scala Dei; 2014 rot;

Samtenes Tannin, nach hinten etwas trocknend, fleischige Frucht am Gaumen, für den Jahrgang recht voll. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

93+ VP

(04/2016)

 

Celler de Scala Dei; Cartoixa de Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 2012 rot;

Ausdrucksstarker Duft, sehr schöne Nase, am Gaumen ein kompletter Genuss. Überraschend gut. Hier bringt Ricard Rofes einen Klassiker zu neuem Glanz. 96-97+/100 Th. Großer bis Weltklassewein.

96+ VP

(04/2016)

 

Alvaro Palacios; Les Terrasses; Priorat – Gratallops; 2014 rot;

Die Trauben stammen komplett von eigenen Weinbergen aus verschiedenen Dörfern des Priorats. Süße Frucht, klassisch geradeaus, elegant, auch Tiefe zeigend. Sehr schön für den Jahrgang. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

93+ VP

(04/2016)

 

Alvaro Palacios; Finca Dofí; Priorat – Gratallops; 2014 rot;

Kommt ganz langsam, baut sich aber dann im Glas immer mehr auf. Zeigt Druck, ist füllig und für 2014 sehr üppig, sehr mineralischer, langer Nachhall. Gehört sicher mit zu den Besten dieses Jahrganges. 97+/100 Th. Weltklassewein.

96+ VP

(04/2016)

 

Clos L´ Asentiu; Matilde; Priorat – Porrera; 2015 rosé;

100% Grenache von Weinbergen aus La Morera de Montsant, in der Amphore ausgebaut. Ein Benefizwein, dessen Einnahmen an die Gemeindeverwaltung von Porrera für soziale Zwecke gehen. Ebenfalls relativ hell, farblich fast vergleichbar dem Rosé von Scala Dei. Sehr schöne Frische, klar und aromatisch. Ausdrucksstark, fast noch einen Tick runder als den Rosé von Scala Dei. Müßte man direkt nebeneinander im Glas haben. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

92+ VP

(04/2016)

 

Vall Llach; Porrera – Vi de Vila; Priorat – Porrera; 2013 rot;

80% Carignan, 20% Grenache. Etwas verschlossen, aber in den Anlagen sehr schön. Voll und sehr konzentriert. Samtenes Tannin, sollte sich sehr gut entwickeln, will aber Zeit. Seit dem 2012er gefällt mir dieser Wein mehr und mehr. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

94+ VP

(04/2016)

 

Vall Llach; Vall Llach; Priorat – Porrera; 2002 rot;

Sehr holzbetont, eine wahre Holzbombe… Etwas schwierig wie eben der Jahrgang. Unrund und unharmonisch. Am Gaumen dann etwas besser als in der Nase, aber auch hier sehr bissig. Erinnert an die Schwierigkeiten, die ich in diesem Jahrgang schon mal mit einem Dofí hatte. Auch wenn er aufgrund der Reife ein wenig besser dasteht, aber für einen so großen Namen ist das eher sehr schwierig. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

90+ VP

(04/2016)

 

Costers del Siurana; Kyrie; Priorat – Gratallops; 2013 weiß;

Eine Instanz unter den Weißen im Priorat – enttäuscht nicht und ist immer noch sehr zuverlässig und groß. Komplexes, duftiges Aromenpaket. Sollte sich sehr schön entwickeln. Ein wahrer Klassiker, was man aber auch inzwischen an den Preisen merkt, die hier aufgerufen werden. 95+/100 Th. Großer Wein.

93+ VP

(04/2016)

 

Costers del Siurana; Miserere; Priorat – Gratallops; 2006 rot;

Die Trauben stammen aus der Einzellage am Ruinenhaus am Fahrweg von Scala Dei nach Torroja, Neben den typischen Prioratrebsorten finden wir in der Cuvée auch ungewöhnlicherweise etwas Tempranillo, der ja im Priorat sehr rar ist. Etwas parfümierte und offene Nase, animierend. Sehr elegant und ausgewogen am Gaumen, femininer, verführerischer Stil. Macht insgesamt viel Spaß. 95+/100 Th. Großer Wein.

95+ VP

(04/2016)

 

Costers del Siurana; Clos de l´ Obac; Priorat – Gratallops; 2006 rot;

Am Gaumen klassischer und priorattypischer als der Miserere, sehr voll in der Aromatik. Die Nase aber etwas zurückhaltender, am Gaumen brav, aber auch sehr gut zu trinken. Für mich aber im Vergleich ein wenig hinter dem Miserere insgesamt. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

94+ VP

(04/2016)

 

Capafons – Osso; Roigenc; Montsant – Falset; 2013 rosé;

Cabernet aus dem Fass und Syrah au dem Tank vereinen sich zu einem, wie hier gewohnt, sehr dunklen Rosé. Aromatisch, sehr voll am Gaumen, viel Tannin, eine „Rosé – Crianza“, die reifen muss. Zum Weglegen. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

90+ VP

(04/2016)

 

Capafons – Osso; Vessants; Montsant – Falset; 2009 rot;

Ein Tinto Natural ohne Schwefel, über 2 Jahre in einem 5 Jahre alten Fass ausgebaut. Wirkt noch sehr frisch, fast ungestüm, hat ein schönes Tannin. Etwas schräg in der Aromatik, aber sehr interessant und gut zu trinken. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

92+ VP

(04/2016)

 

Vinyes Domenech; Bancal Blanc; Montsant – Capcanes; 2014 weiß;

100% Grenache Blanc. Sehr voll und sehr wuchtig in der Nase, ansprechend. Cremig und rund, im Abgang zitrusfruchtig. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

91+ VP

(04/2016)

 

Vinyes Domenech; Rita; Montsant – Capcanes; 2015 weiß;

100% Grenache Blanc, 6 Monate Ausbau im Fass. Etwas verschlossen in der Nase und auch am Gaumen erst wenig preisgebend. Kühl und nobel, braucht Zeit. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

91+ VP

(04/2016)

 

Vinyes Domenech; Bancal; Montsant – Capcanes; 2014 rot;

100% Grenache Noir. Sehr frische Nase, delikat und kühl, sehr elegant und mit Potential. Ein schöner Einsteigerwein. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

92+ VP

(04/2016)

 

Vinyes Domenech; Boig per Tu; Montsant – Capcanes; 2013 rot;

Erster Jahrgang eines neuen Weines. Sexy, von sehr schöne Tiefe, baut am Gaumen auch etwas Druck auf. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

93+ VP

(04/2016)

 

Vinyes Domenech; Furvus; Montsant – Capcanes; 2012 rot;

90% Grenache. Sehr elegant, bezaubernd, rund und ausgewogen. Läßt sich bereits sehr gut trinken. Wunderbar und Beständigkeit vermittelnd. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

93+ VP

(04/2016)

 

Vinyes Domenech; Teixar; Montsant – Capcanes; 2012 rot;

100% Garnacha Peluda aus einer Einzelparzelle. Sehr würzig, spicy bereits in der Nase. Am Gaumen sehr offen und sehr aromatisch. Toll zu sehen, dass dieser Wein inzwischen eine echte Bank im Montsant ist. 96+/100 Th. Großer Wein.

95+ VP

(04/2016)

 

Vinyes Domenech; Vi Dolc de Teixar; Montsant – Capcanes; 2014 rot – süß;

Die Gärung wurde durch Zugabe von etwas Teixar abgestoppt. Sehr schöne Aromatik, ist nicht zu süß. Sehr trinkig für einen Süßwein. Gelungener Erstling. 96+/100 Th. Großer Wein.

95+ VP

(04/2016)

 

Terroir Al Limit; Terroir Históric; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 weiß;

Überwiegend Grenache Blanc und Macabeu, wie früher im im Boden eingelassenen Zementtank ausgebaut. Leicht offen, am Gaumen etwas rustikal. Im Stil eines Altmännerweines. Sehr speziell. 88+/100 Th. Sehr Guter Wein.

88+ VP

(04/2016)

 

Terroir Al Limit; Terra de Cuques; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 weiß;

90% Pedro Ximenis, 10% Muscat, im Beton ausgebaut. Zart im Duft und zart am Gaumen, zerbrechlich, aber auch von schöner ansprechender Aromatik. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

91+ VP

(04/2016)

 

Terroir Al Limit; Pedra de Guix; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 weiß;

Sehr leicht und verspielt, zart und butterweich in der Aromatik, sanfter Nachhall. Ein Streichelwein. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

92+ VP

(04/2016)

 

Terroir Al Limit; Terroir Históric; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

Relativ helle Farbe, in der Nase etwas reduktive Noten. Am Gaumen sehr bissig mit sehr auffälligen Phosphornoten. Sehr trocknend am Gaumen. Irgendwie überhaupt nicht meins – sehr schwierig. Entweder noch sehr unfertig – oder aber, wenn das so sein soll, dann nicht mein Wein. Ratlos machend. 84-85+/100 Th. Guter Wein.

89+ VP

(04/2016)

 

Terroir Al Limit; Torroja – Vi de Vila; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

Auch sehr trocknend am Gaumen. Trocknendes, aber noch samtenes Tannin. Leichter bis mittlerer Körper, sehr zart wirkend. In diesem schwierigen Jahr nicht so überzeugend, erinnert an 2008. 91-92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

90+ VP

(04/2016)

 

Terroir Al Limit; Arbossar; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

Würzige Noten, recht kühl für das Jahr, etwas voller in der Aromatik als der 2014er Vi de Vila zuvor, dennoch auch eher leicht bleibend. Wenig Druck am Gaumen, aber das ist genau so gewollt. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

93+ VP

(04/2016)

 

Terroir Al Limit; Dits del Terra; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

Etwas aromatischer und voller als der Arbossar, tiefer und schmeichelnder. Aber auch hier weniger Druck als sonst in diesem Jahrgang. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

95+ VP

(04/2016)

 

Terroir Al Limit; Les Manyes; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

Tief und sinnlich, ein Streichelwein. Ausgewogen und sehr elegant. Die Leichtigkeit des Seins in der Flasche. 96+/100 Th. Großer Wein.

96+ VP

(04/2016)

 

Terroir Al Limit; Les Tosses; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

Beeindruckt in 2013 mehr als der sonst von mir höher geschätzte Les Manyes. Leicht und elegant, wie man es hier bei Terroir al Limit gewohnt ist. Aber er bringt auch eine wunderbare burgundische Tiefe und Finesse ins Glas. 96-97+/100 Th. Großer bis Weltklassewein.

97+ VP

(04/2016)

 


Die Verkostungen während der Firafahrt 2016 – Tast Cal Compte in Torroja del Priorat

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Am Sonntagvormittag bei der Fira muss man sich traditionell zwischen dem Tast Cal Compte in Torroja und dem Tast de las Mines in Bellmunt entscheiden. Beides sind Leistungsschauen der Winzer der jeweiligen Dörfer, wobei in Bellmunt auch Erzeuger aus El Lloar und El Molar dabei sind. In den letzten Jahren war das immer das Pro Bellmunt Argument, einfach ein größeres Spektrum an Winzern.

Der Tast im Cal Compte wirkte zudem einige Jahre stehengeblieben, weil das kleine Grüppchen der im Ort Etablierten andere Winzer von Torroja außen vor ließ  Inzwischen aber gibt es mit Mayol und Llicorella Vins zwei langjährige Erzeuger nicht mehr und auch Melis war mit Fragezeichen versehen. Zeit also, neue Torroja – Winzer zuzulassen. Und ein Grund für uns, zu dieser Veranstaltung im vielleicht schönten Ambiente zurück zu kehren. Die Teilnahme an der Veranstaltung in den Minen am Wochenende vor der eigentlichen Fira machte es mir zudem noch leichter, mich für Torroja zu entscheiden. Und hier hat sich jede Menge getan.

Wenn man das , was man zuvor schon verkostet hat, nicht nochmal verkosten will, kommt man auch ganz bequem durch das Programm. Der Anteil deutschsprachiger Teilnehmer an diesem Event ist nach wie vor seit etlichen Jahren auffällig hoch.

 

Hier meine Notizen, ebenfalls inklusive Klaus-Peters Noten:

 

Fira 2016 – Tast Cal Compte a Torroja del Priorat

 

Rotllan Torra; Xiros; Montsant – Serra d´ Almos; 2014 rot

Grenache, Carignan, Cabernet Sauvignon und Syrah aus einem Weinberg in Serra d´ Almos. Zwei Monate Ausbau im Fass. Relativ helle Farbe mit schönem Funkeln. Am Gaumen klar und relativ einfach. Säuerliche Früchte dominieren hier. 86+/100 Th. Guter Wein.

85 VP

(05/2016)

 

Rotllan Torra; Balandra; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

Etwas chemische reduktive Nase, die wir auch früher schon hin und wieder bei diesem Wein in anderen Jahrgängen hatten. Am Gaumen ein fordernder Tanninwall. Etwas stumpf im Gesamteindruck. 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

88 VP

(05/2016)

 

Rotllan Torra; Amadis; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

Schöne dunkelrote Farbe. In der Nase noch etwas verschlossen, macht qualitativ aber zum Balandra einen deulichen großen Sprung nach vorn. Ein typischer, momentan noch verschlossener 2013er, am Gaumen konzentriert und mit gutem Potential. Sehr lebendig und schön frisch. Macht Spaß. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

91 VP

(05/2016)

 

Rotllan Torra; Tirant; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

Schöne dunkle Frucht, kompakt und dicht mit Potential zur Größe. Viel Tannin. Momentan wenig Trinkspaß, aber viel Potential. Braucht sicher noch etliche Jahre Lagerzeit. 96+/100 Th. Großer Wein.

92+ VP

(05/2016)

 

Cristian F. Breton; Va de Bòlid Blanc; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 weiß;

Zur Hälfte aus Chenin Blanc bestehend, nur 500 Flaschen. Schöne duftige Noten, am Gaumen komplexe Aromen, hat aufgrund des Chenin Blanc eine eigenständige spezielle Persönlichkeit. Voll und rund, schön aromatisch, aber nur eine leichte Säure, sehr angenehm, wenn man diesen Stil mag.       95+/100 Th. Großer Wein.

91+ VP

(05/2016)

 

Ein paar wenige Flaschen dieses Weins findet man auch in meiner Prioratführerselektion zum Kauf:

Nur noch 7 Flaschen vorhanden!

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 25,00 €

Netto 21,01 € 33,33 €/l.

 

 

Cristian F. Breton; Va de Bòlid Negre; Priorat – Torroja del Priorat; 2011 rot;

Die Nase öffnet sich sehr schön, animierender Duft. Am Gaumen Kraft und Wucht, aber auch eine kühle Frische. 93-94+/100 Th. Exzellenter Wein.

93+ VP

(05/2016)

 

Cristian F. Breton; Va de Bòlid Negre; Priorat – Torroja del Priorat; 2012 rot;

Ebenfalls ein sehr schöner Duft, etwas zarter als der 2011er, am Gaumen etwas weicher und eleganter. Schöner mineralischer Nachhall. Weniger Kraft und mehr Eleganz. Schöne Tannintruktur, braucht aber noch etwas Zeit. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

93+ VP

(05/2016)

 

Auch von diesem Wein kann ich dem interessierten Leser ein paar Fläschchen anbieten:

Nur noch 11 Flaschen vorhanden!

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 21,00 €

Netto 17,65 € 28,00 €/l.

 

El Sola d´ Ares; Bessons; Priorat – Torroja del Priorat; 2012 rot;

Ein neuer Erzeuger in Torroja, der Weinberg brachte früher den Wein Melis von Celler Melis hervor., jetzt macht der Eigentümer des Weinberges seinen eigenen Wein. Früher war der Winzer Weinmacher bei Melis. In seinem eigenen Projekt arbeitet er biodynamisch und als Verfechter der Vin Natural Philosophie. Sehr duftend, eine animierende Nase, sehr blumige und würzige Noten. Tolle typische Torroja-Mineralik. Gutes Tannin. 93-94+/100 Th. Exzellenter Wein.

93+ VP

(05/2016)

 

El Sola d´ Ares; Bessons; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

Säurebetonter und verschlossen, aber gutes Potential. Üppiger und intensiver in der Aromatik als der 2012er. Süße, sehr dunkle und reife Frucht, sehr aromatisch auch am Gaumen. Viel Tannin. Insgesamt eine Klasse höher als der 2012er Erstling. Sehr vielversprechend, großes Potential. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

95+ VP

(05/2016)

 

El Sola d´ Ares; Fassmuster Carignan; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

Ein Wall von Tannin und dann dahinter ein wunderbares Carignan Baby, sehr vielversprechend.

 

 

Cal Compte & Clos Mogador; Pedrablava; Priorat – Vi de la Vila de Torroja del Priorat; 2013 rot;

Dunkelfruchtig, animierend, elegant und würzig. Kräutrige Noten. Eine gute Neuentdeckung Nur 1.200 Flaschen. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

92+ VP

(05/2016)

 

Cal Compte & Clos Mogador; Pedrablava; Priorat – Vi de la Vila de Torroja del Priorat; 2012 rot;

Der erste Jahrgang dieses neuen Gemeinschaftprojektes. Der Weinberg in Torroja gehört zum Cal Compte, vinifiziert wird bei Clos Mogador von René Barbier. 90% Grenache, 10% Cabernet Sauvignon, 16°. Nur 800 Flaschen. In der Nase noch etwas verschlossen, am Gaumen runder und voller als der 2013er. Gelungener Einstand, aber nur eine Microcuvée, die hauptsächlich an Gäste des Hauses abgegeben wird. 95+/100 Th. Großer Wein.

94+ VP

(05/2016)

 

L´ Infernal (Trio Infernal); Riu Blanc; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 weiß;

Je zur Hälfte Grenache Blanc und Macabeu, sehr klassisch. Leicht offene Nase, am Gaumen ausgewogen und relativ leicht. 92+/10 Th. Sehr Guter Wein.

91+ VP

(05/2016)

 

L´ Infernal (Trio Infernal); Riu Negre; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

Je zu einem Drittel Grenache, Carignan und Syrah. Sehr animierend in der Nase, sehr voll und offen am Gaumen, einladend und ausgewogen. Ein Spaßwein, der schon jung gut zu trinken ist. Vielleicht der beste Riu bislang? 92-93+/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

93+ VP

(05/2016)

 

L´ Infernal (Trio Infernal); El Casot; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

100% Grenache. Süße Grenachefrucht, ausgewogen, samtenes Tannin. Hat sich schön entwickelt im Vergleich zum Vorjahr. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

94+ VP

(05/2016)

 

L´ Infernal (Trio Infernal); Fons Clar; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

100% Carignan. Süße Frucht. Etwas trocknendes Tannin, leichter bis mittlerer Körper. Scheint etwas stehengeblieben, unverändert zum Eindruck im Vorjahr. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

94+ VP

(05/2016)

 

L´ Infernal (Trio Infernal); Face Nord; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

100% Syrah, sehr offen, sehr tief, anspringend und animierend in der Nase, begeistert sofort. Auch am Gaumen geht er jetzt total durch die Decke. Ein wunderbare Entwicklung seit der letzten Verkostung. Ein wahrhaft französisches Prioratmeisterwerk. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

95+ VP

(05/2016)

 

L´ Infernal (Trio Infernal); Aguilera; Priorat – Torroja del Priorat; 2008 rot;

Der Spitzenwein des Hauses aus 100% alten Carignan – Reben ist immer noch etwas verschlossen. Öffnet sich dann aber mit etwas Luft im Glas. Er hat sich auch positiv entwickelt. Die Betonung liegt hier nach wie vor auf Eleganz. Leichter als andere Jahrgänge, dazu kommt eine schöne Kühle. 96+/100 Th. Großer Wein.

95+ VP

(05/2016)

 

L´ Infernal (Trio Infernal); Aguilera; Priorat – Torroja del Priorat; 2010 rot;

Ebenfalls eine inzwischen schöne offene Nase, eine etwas süßere Frucht als beim 2008er, ebenfalls elegant. Braucht noch weitere Reifezeit, ist aber auf einem sehr guten Weg. Qualitativ derzeit auf dem Level des 2008ers. 96+/100 Th. Großer Wein.

96+ VP

(05/2016)

 

Silvia Puig; En Numeros Vermells – Carinyena Centenario; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

Sehr frisch und noch etwas bissig. Ein sehr typischer Torroja – Steinbeißerwein, der noch viel Zeit braucht. Aber hier sollte etwas ganz Großes im Entstehen sein. Nach dem Schiefer kommt die dunkle noble Frucht mehr und mehr heraus, sehr charaktervoll. Sehr tief und sexy. Großes Potential. 96-97+/100 Th. Großer bis Weltklassewein.

(05/2016)

 

Aixalà Alcait; Endevinalla; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 weiß;

100% Grenache Blanc. Schöne Frische, nicht übermäßig aromatisch, aber dafür sehr Grenache . Blanc typisch. Schon recht offen in der Nase. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

91 VP

(05/2016)

 

Aixalà Alcait; Les Clivelles de Torroja; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

Ansprechende offene Nase, sehr schöne, sexy Carignan – Aromatik. Auf der Seite der Besten für den Jahrgang und für diesen mit überdurchschnittlich viel Extrakt und Tiefe. Hat noch deutliches Steigerungspotential. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

92+ VP

(05/2016)

 

Diesen Wein biete ich in meiner Prioratführerselektion an:

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 25,00 €

Netto 21,01 € 33,33 €/l.

 

Aixalà Alcait; Pardelasses; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

Erinnert etwas an den 2008er, aber mit Massen an Tannin – ein sicher sehr lange lagerfähiger Pardelasses. Stark am Gaumen. Besitzt ebenso etwas mehr Extrakt als im Jahrgangsdurchschnitt bei mittlerem Körper. Etwas zum Weglegen. Könnte mit Reife noch sehr überraschen, das wäre nicht das erste Mal beim Pardelasses. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

93+ VP

(05/2016)

 

Aixalà Alcait; Coster de l´ Alzina; Priorat – Torroja del Priorat; 2013 rot;

Sehr intensiv und animierend durftend. Verführt… Am Gaumen ansprechend und tief, sehr mineralisch. Wirkt noch sehr jung und braucht noch viel Zeit. Von der Stilistik geht er eher in Richtung des 2011ers und könnte diesen sogar mit entsprechender Reife überflügeln, auf jeden Fall körperreicher als der eher schlankere 2012er. 96+/100 Th. Großer Wein.

96+ VP

(05/2016)

 

Und auch den 2013er Spitzenwein dieses Erzeugers biete ich bereits an:

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 34,00 €

Netto 28,57 € 45,33 €/l.

 

Weinrallye # 108 – Sweets for my sweet – Süße Lust…

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Logo WR 108Wie halten wir es mit den Süßen, fragt uns Stefan Schwytz vom Baccantus-Blog, nach der Rallye # 107, die ja schon mal das Thema Vorurteile hatte….

Er lädt zur Süßweinrallye ein und wird diese auch zusammen fassen… diese Zusammenfassung wiederum werde ich dann nachträglich auch hier am Ende des Posts verlinken.

 

Nein – Vorurteile habe ich hier keine. Ich hab nichts gegen Süßweine, weder im Keller noch im Glas.

Die süße Lust  hatte mich bereits 1985 in Ungarn mit meinem ersten richtigen Tokayer ergriffen und nach der Wende in Frankreich und Spanien lernte ich diverse Stile zu mögen, manche auch zu bevorzugen. Auch deutsche “Hochprädikate” durften immer mal sein. Oder Port und Moscatel…

Ich muß nicht jede Woche einen Süßwein köpfen, wer mich näher kennt, weiß, dass ich eher der Dessertmuffel bin und Süßigkeiten regelmäßig schlecht werden, wenn mir jemand welche schenkt. Freiwillig süßes Naschwerk kaufen geht nicht bei mir.

Gern mal ein Stück Obstkuchen, wenn das Obst den Teig dominiert. Gern mal ein schönes Kugeleis, für das Eis von meiner Lieblingseisdiele fahre ich sogar etwa 2000 km – bis ins Priorat… (da freu ich mich schon wieder drauf, auch weil man mich in der Eisdiele von Falset ebenso gut kennt wie in den Weinkellern… – vielleicht gibt es ja mal ein Carignan – Eis? Grenache gabs ja schon mal in einem Jahr…)

Ansonsten eben die flüssigen Desserts… – wo wir beim Thema wären.

Festgelegt bin ich dabei nicht, solang es weder Bonbonwasser noch zähfließender Honig ist. Bissel Körper sollte die Süße schon mitbringen… – aber auch eine sportliche Säure als Gegenpol darf gern sein, damit es mir richtig Spaß macht, wenn mich der Süßjieper befällt. Aber sonst dürft ihr alles mit mir machen, wenn es meine qualitativen Ansprüche erfüllt. Sogar zu einer guten restsüßen Moselspätlese sage ich nicht nein, vor allem nicht, wenn Christoffel Jr. drauf steht. Gern auch Auslese bis Eiswein, Vendange Tardive bis Vin de Liqueur a la Macvin du Jura, Cartagéne und Co. Die genialen Vin Doux Naturels nicht zu vergessen. Auch die Vins de Paille aus dem Jura haben mich in ihren Bann gezogen und schrägen Sachen bin ich nicht abgeneigt. Da darf es auch mal ein Rosé d´Anjou sein, oder auch was Schäumendes wie eine Blanquette Ancestrale de Limoux. Sogar bei einem Winzer in der Champagne hatte ich mal angehalten, weil der Guide Hachette dort einen süßen Champagner zum Coup de Coeur erhoben hatte. Ihr seht schon, ich bin hier wenig festgelegt, sondern auf Vielfalt und Abwechslung aus. Mitunter sind das die “Belobigungen”, die man sich selbst ab und an mal gönnen muss, grad wenn das Leben zu sauer oder zu bitter ist, dann kann was Süßes helfen. Entsprechend gibt es die meisten Süßweine bei mir als Solisten. Mitunter auch eher glasweise als Flaschenweise, aber mitunter geht es mir wie allen Naschkatzen und Naschkatern.. Wenn sich jemand einen Vorrat von einem Dutzend süßer Schokoosterhasen weglegt, überleben die es nicht lange, wenn die sich nicht vorm Süßmaul verstecken. Und genau so schleiche ich öfter zum Kühlschrank, wenn ich weiß, da steht was angebrochenes Süßes drin… Die süße Lust wird zur Last, zum Laster, zur Sucht… 

Eigentlich sollten anläßlich der Rallye drei süße Schätze von Mas Jullien aus dem Languedoc dran glauben, in der Zeit, als ich dort Jahr für Jahr meine Zuteilungen bekam, durfte ich auch immer 3 Flaschen vom edelsüßen Clairette Beudelle erwerben, wenn es diesen gab. Dieses Anrecht verfallen zu lassen, wäre Todünde gewesen…   Und so haben sich im Laufe der Zeit jeweils meine letzten Flaschen von 1995, 1996 und 2000 im Trinkregal aneinander gekuschelt und mir wurde klar, die sind jetzt unzertrennlich. Aber so was trinkt man auch nur mit guten Freunden, die das Außergewöhnliche zu schätzen wissen Aber der gute Freund, mit dem ich die Flaschen dieser Tage gern geteilt hätte, hatte leider einen Wildunfall und hat andere Sorgen als mit mir diese Weine jetzt zu vernaschen, er hätte auch vermutlich den Kopf dafür nicht frei gehabt…

Ein leicht abgehangener Rivesaltes aus 1974 läge auch noch im Trinkregal, aber auch der soll mit jemand Bestimmten getrunken werden, der 1974 geboren ist, aber weit weg lebt. Zu weit, um eben mal fix für einen Weinrallyebeitrag angesaust zu kommen…

Portwein – nö nicht an Tagen wie heute mit Kurze – Hosen – Wetter, ein Grahams aus 1985 hatte sich zwar gemeldet, aber ich hab gezaudert und stattdessen eine ominöse längliche Flasche hervorgezogen, von der ich schon gar nicht mehr wußte, dass ich die noch hab. Eine Rarität, von der nur so wenige Fläschchen gefüllt werden konnten, dass es das Drucken eines Etikettes gar nicht gelohnt hätte. Also wurden die Flaschen handschriftlich “beschriftet”, was man aber inzwischen leider nicht mehr ganz so gut lesen kann…

 

Gucken wir mal, was mich und Euch jetzt hier erwartet, ein Heimatwein, denn das Gute kann auch naheliegend sein.

 

Kirmann - Traminer Beerenauslese 2001

Harzer Weingut Kirmann; Traminer Beerenauslese vom Westerhäuser Königstein; (Saale – Unstrut) Nördliches Harzvorland; 2001 weiß – süß;

Das Leuchten eines Abendrothimmels ist im Glas eingefangen, sehr dunkles Braunorangegelb… Trockenaprikosen, Rosinen, Quitte, eine leichte Honignote, Baumharz, blonder Tabak, bittere Orangenmarmelade. Der frische Wind an der Nase entpuppt sich am Gaumen als mineralischer frischer Gegenpol, so dass der Wein ungemein trinkig wird und er ist ähnlich, wie ich das bei Süßweinen aus Südwestfrankreich oft schätze. Kein Kandidat für plumpe Süße, sondern ein harmonischer Wein mit Trinkfluß und somit für mich mit Suchtpotential.   Dieses wird noch verstärkt durch den ultralangen intensiven Nachhall. Erotisches Knistern am Gaumen… Das will ganz lange und intensiv geschlürft werden. Wow!

Alles richtig gemacht mit diser Flasche, die eines Beitrages und einer besonderen Erwähnung würdig ist. Matthias Kirmann kann ohnehin Traminer richtig gut, was er in vielen Jahren beweist, oft mag ich den Traminer unter seinen Weißen am Liebsten. Aber er kann auch edelsüß. Auch das hat er mit Traminer schon desöfteren bewiesen. Stilistisch ist er schon eher französisch unterwegs, wofür auch die 13,5° sprechen. Der Wein hat Körper und Sexappeal, er erzeugt Emotionen und weckt Sehnsüchte.  Genau meins. Als 2001er genau richtig in seiner Reife. Die Flaschenzahl der 0,375 l Flaschen war glaub ich noch zweistellig, um die 80 Flaschen vielleicht, wer die Chance hatte, davon eine zu ergattern damals wird meine Begeisterung vielleicht teilen können. 

Ein unbestreitbar großer Süßwein und mit zum Besten gehörend, was ich bisher so von ihm getrunken habe, am Gaumen deutlich besser als in der etwas verhaltenen Nase, weswegen ich auch nur 96/100 gebe. Mit richtig offener Nase wären auch 98/100 drin  gewesen. Aber vielleicht entwickelt sich da mit Luft noch was… Ich werd sicher noch öfter zum Kühlschrank pilgern, nachdem ich euch den Artikel hier zum Lesen gegeben habe. Das ist der Stoff, für den man unvernünftig wird… 

Blind aber würde hier wohl NIEMAND auf nördliches Harzvorland tippen. Auch ich sicher nicht, hätte ich so was nicht schon öfter kennenlernen dürfen.

Danke Matthias für diesen Moment mit wahrhafter Winzerkunst! Und danke Stefan für die Idee zu dieser Rallye.

 

PS: Mit Süßweinen aus dem Priorat verschone ich Euch heute. Wer aber dieser Tage meinen neuen Gesamtkatalog zum Herunterladen bekommt, der findet auch dazu etwas. Einen roten und einen weißen Süßwein, aber so was kaufen eh nur eingefleischte Hardcoreprioratfreaks.

 

 

Der Prioratführer: Die Erzeuger aus Bellmunt überarbeitet

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Da die Noten von Klaus-Peter zum letztjährigen Tast Professional noch nicht da sind, er aber dort nichts mehr aus Bellmunt verkostet hat, habe ich nun am Wochenende die Erzeuger aus Bellmunt aktualisiert.

Dabei ging es fast ausschließlich um das Einfügen der neuen Verkostungsnotizen seit dem letzten Update dieser Dateien.

In der letzten Version hatten wir 149 Weine aus Bellmunt del Priorat, inzwischen sind es 175 Weine. Außerdem wurden etliche bereits aufgenommene Weine neu nachverkostet und wie das so ist, bei manchen bleibt die Prioratführer-Gesamtnote gleich, bei anderen verändert sie sich nach oben oder auch nach unten.

Hier nun alle neu aktualisierten PDF´s zu Bellmunt:

Inhaltsverzeichnis Bellmunt del Priorat

Bellmunt del Priorat – Casa Gran del Siurana

Bellmunt del Priorat – Celler Bartolomé Vernet

Bellmunt del Priorat – Celler Fuentes

Bellmunt del Priorat – Solà Classic

Bellmunt del Priorat – Viticultors del Priorat

Bellmunt del Priorat – Costers del Priorat

Bellmunt del Priorat – Mas d´ en Gil

 

 

 

Der Prioratführer: Die Erzeuger aus El Lloar überarbeitet

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Für Cornudella habe ich derzeit kein Ergänzungen und auch in El Lloar gibt es nur wenig zu aktualisieren. Einzig vom Garagenweingut Clos 93 habe ich die 2014er hinzu nehmen können.

Ergänzt wurden “?” und “!” aus 2014 und das Inhaltsverzeichnis zu El Lloar wurde aktualisiert.

Der Prioratführer verzeichnet für El Lloar gegenwärtig 3 erzeuger und insgesamt 22 Weine.

El Lloar – Clos 93

Inhaltsverzeichnis El Lloar

Der aktuelle Prioratführer – noch ohne Porrera, Scala Dei, Torroja del Priorat und “Andere” enthält gegenwärtig PDF´s zu 119 Erzeugern und bewertet aktuell insgesamt 1128 Weine.

Hier das überarbeitete “Deckblatt”

Das Priorat. Die Dörfer, die Erzeuger, die Weine 

Die Verkostungen während der Firatour 2016 – Tast Professional

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Fira 2016 – Tast de professionals

 

Dieser in jedem Jahr krönende Abschluss der Serie von Verkostungen dauerte 2016 länger als die Jahre zuvor, dafür aber gab es keine Beschränkungen hinsichtlich der Weinanzahl pro Winzer mehr. Viele stellten daher das ganze Portfolio vor. Am Nachmittag war es allerdings dann irgendwann zu warm, um die Weine noch vernünftig verkosten zu können.

 

Hier die Notizen zu den von uns verkosteten Weinen: 

 

Vall Llach; Aigua de Llum; Priorat – Porrera; 2014 weiß;

 

100% Viognier. Zart duftend, deutlich besser als der vor Jahren verkostete 2008er, braucht aber noch Zeit. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

 

91+ VP

(05/2016)

 

Vall Llach; Embruix; Priorat – Porrera; 2014 rot;

 

Leicht und zart duftend, ganz im Stile des Jahrganges, ausgewogen. Relativ wenig Tannin. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Vall Llach; Idus; Priorat – Porrera; 2013 rot;

 

Zart duftend, noch etwas verschlossen. Sehr elegant und weniger kräftig als die meisten 2013er. Überzeugt noch nicht so ganz, braucht aber noch Zeit, sich zu finden. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Sangenis I Vaque; Vall Por; Priorat – Porrera; 2008 rot;

 

Noch etwas verschlossen, leicht. Sehr ausgewogen und elegant, hat aber nicht die Kraft und Tiefe von 2004 oder 2005. Im Stil seines Jahrganges. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Sangenis I Vaque; Coranya; Priorat – Porrera; 2007 rot;

 

50% Grenache, 50% Carignan. Aus der Einzellage. Anfangs noch verschlossen, öffnet sich dann aber im Glas. Schöne Tiefe, ausgewogen in Kraft und Eleganz. Setzt eine Marke in puncto Größe, will aber noch etwas Zeit. 96+/100 Th. Großer Wein.

(05/2016)

 

Sangenis I Vaque; Clos Monlleo; Priorat – Porrera; 2011 rot;

 

Kraftvoll mit Druck und Fülle, jahrgangsbetont, aber nicht im negativen Sinne. Es ist hier alles gut aufgeräumt und stimmig. Ausgewogen und Spaß machend, gute Tanninstruktur. Begeistert aber momentan nicht mehr als der 2007er Coranya zuvor. 96+/100 Th. Großer Wein.

(05/2016)

 

Portal del Priorat; Instabile; Priorat – El Molar; 2015 rot;

 

Aus dem Betontank und ohne Schwefelgabe. 100% Grenache von relativ heller Farbe. Recht einfach und klar, mit sauberer Frucht. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

90+ VP

(05/2016)

 

Pinord – Mas Blanc; Balcons; Priorat – Falset; 2009 rot;

 

Noch als Cuvée augebaut. Tiefe, etwas likörige Nase mit sehr schönem Duft, öffnet sich mehr und mehr. Sehr frisch, relativ kühl wirkend, schon offen und ausgewogen. 95+/100 Th. Großer Wein.

(05/2016)

 

Pinord – Mas Blanc; Balcons; Priorat – Falset; 2013 rot;

 

Jetzt 100% Grenache, daher jetzt vom Stil her anders. Überraschend schöner Wein von wunderbarer Frische. Sehr ausgewogen und mit schönem frischem Nachhall. Könnte sich mit den Jahren der Reife sich ebenso gut entwickeln wie wir es beim 2005er erlebt haben. 95+/100 Th. Großer Wein.

(05/2016)

 

Capafons – Osso; Sirsell; Priorat – Falset; 2013 rot;

 

Klare und saubere Frucht, noch viel Tannin zeigend. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

92+ VP

(05/2016)

 

Capafons – Osso; Masos d´ en Cubells; Priorat – Falset; 2005 rot;

 

Entwickelt sich sehr schön, dunkle Nase, sehr verführerisch. Eine sehr schöne Tiefe, würzig und mit kräutrigen Noten und schwarzen Früchten. Sehr ausgewogen. Am Anfang der Trinkreife, hat noch weitere Reserven. 95+/100 Th. Großer Wein.

 

94+ VP

(05/2016)

 

Capafons – Osso; Mas de Masos; Priorat – Falset; 2003 rot;

 

Ein Wein, der immer noch viel Zeit braucht und der derzeit an der Nase noch immer leicht verschlossen ist. Dunkle Noten, nobel. Das Tannin trocknet leider etwas, jahrgangsbedingt. Am Gaumen kühl und weniger körperreich. Für den Jahrgang kann man nicht viel mehr erwarten, insofern akzeptabel. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

 

92+ VP

(05/2016)

 

Celler de Scala Dei; Massipa de Scala Dei; Priorat – Vi de la Vila de Scala Dei; 2014 weiß;

 

80% Grenache Blanc, 20% Chenin Blanc von einer historischen Einzellage („Vi de Vinya historica“), die Parzelle mit rotem Lehmboden liegt unterhalb der Grau de Enderocada. 12 Monate im alten großen Fass ausgebaut. Sehr schöne und sehr animierende Nase, sehr frisch, auch cremig, reiche Aromatik, in der weißfleischige Pfirsiche auffallen. Hat noch großes Potential und könnte noch runder, tiefer und komplexer werden. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2016)

 

Celler de Scala Dei; Garnatxa de Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 2015 rot;

 

Der neue Basiswein. 100% Grenache aus verschiedenen Parzellen unterschiedlicher Gemarkungen. Einfacher, sehr fruchtbetonter Trinkwein mit erst leicht offener Nase. Am Gaumen ein typischer Grenache, klassisch und mit noch etwas Tannin. Geht gut als einfacher Essensbegleiter. Unkompliziert. 88+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Mas d´ en Blei; Clos Martina; Priorat – La Morera de Montant; 2013 weiß;

 

6 Monate Ausbau im Fass. Etwas verschlossen. Am Gaumen recht schön ausgewogen zwischen fruchtigen und mineralischen Noten. Etwas steindominant im Nachhall. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2016)

 

Mas del Era; Blanc de Negre; Montsant – Cornudella; 2015 weiß;

 

Weißwein aus 100% Grenache Noir von einem Weinberg in Cornudella, ausgebaut im Edelstahltank. Sehr schöne frische Frucht, ansprechend. Weiße Johannisbeeren. 92-93+/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

(05/2016)

 

Mas d´ en Blei; Blei; Priorat – La Morera de Montant; 2013 rot;

 

Kräuter und Stein in der Nase, relativ einfach und geradeaus. Leicht im Antrunk und fruchtbetont. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Mas d´ en Blei; Liber; Priorat – La Morera de Montant; 2011 rot;

 

Hat sich in der Nase sehr schön entwickelt. Heute stellt sich der Liber über den Blei – er hat inzwischen die Reife, sich positiv abzugrenzen. In der Nase offener und verführerischer, am Gaumen aber derzeit noch recht ausdrucksarm. Sehr fruchtbetont und kühl, aber es fehlt noch die Tiefe der großen Prioratweine. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Celler Ametller; Clos Corriol Blanc; Priorat – La Morera de Montant; 2015 weiß;

 

Schöner Duft, sehr schöne Frische, geradeaus, klar, stahlig und sehr seriös. Bestätigt den Stil früherer Jahrgänge. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Celler Ametller; Clos Mustardo Blanc; Priorat – La Morera de Montant; 2013 weiß;

 

5 Monate Ausbau in zumeist gebrauchten Fässern aus französischer und amerikanischer Eiche. Parfümierte Nase, am Gaumen sehr cremig, insgesamt sehr ausgewogen und viel Trinkspaß. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2016)

 

Celler Ametller; Clos Mustardo; Priorat – La Morera de Montant; 2010 rot;

 

78% Grenache, 12% Merlot, 10% Cabernet Sauvignon.Sehr schöne parfümierte Noten, überraschend gut. Hat sich sehr schön entwickelt. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2016)

 

Celler Ametller; Els Igols; Priorat – La Morera de Montant; 2006 rot;

 

60% Grenache, 22% Cabernet Sauvignon und 18% Merlot. Wirkt in der Nase bereits sehr weit gereift, zeigt auch leicht gekochte Fruchtnoten und am Gaumen dann etwas grüne Paprika (nicht perfekt gereifter Cabernet?). Zwar nicht uninteresant, aber schließt nicht an die sehr schönen Weine aus 2004 und vor allem 2005 an. Schwierig. 92/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Domini de la Cartoixa; Clos Galena; Priorat – El Molar; 2012 rot;

 

Sehr schönes samtenes Tannin, dunkle Frucht. Schon sehr gut zu trinken. Macht in der Nase mit Luft auf und entwickelt sich insgeamt immer besser. 96+/100 Th. Großer Wein.

 

93+ VP

(05/2016)

 

Trossos del Priorat; Lo Mon; Priorat – Gratallops; 2012 rot;

 

Sehr ausgewogen. Etwas leichter als der 2011er, was kein Schaden ist. Feminin und elegant, viel Frucht. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2016)

 

Ferrer I Bobet; Ferrer I Bobet; Priorat – Falset; 2013 rot;

 

Der einfache Wein aus eigenen jungen Reben. Leicht offene und fruchtbetonte Nase, ausgewogen und mit nicht zu viel Tannin. Schon gut zu trinken. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

92+ VP

(05/2016)

 

Ferrer I Bobet; Ferrer I Bobet Vinyes Velles; Priorat – Falset; 2013 rot;

 

Etwas dunklere Aromatik. Im Stil des 2013er Jahrgangs momentan noch etwas verschlossen, sehr typischer 2013er. Am Gaumen dann aber schon deutlich offener als in der Nase, sehr rund und elegant. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

 

93+ VP

(05/2016)

 

Ferrer I Bobet; Ferrer I Bobet Selecció Especial; Priorat – Falset; 2012 rot;

 

Sehr dunkle und noble Nase, schon offen. Eine betörende Black Bitch, sexy. Sehr ausgewogen am Gaumen, elegant und mit schöner Tiefe. 96+/100 Th. Großer Wein.

 

95+ VP

(05/2016)

 

Ferrer I Bobet; Ferrer I Bobet Selecció Especial; Priorat – Falset; 2013 rot;

 

Wird im November 2016 in den Verkauf kommen. Sehr ausgewogen, schöne Carignan – Frucht. Tiefe und leicht bittere, typische Porrera – Noten, etwas voller als der 2012er, aber momentan weniger Trinkspaß als bei diesem. Spielt mehr in der Zukunft und könnte noch deutlich zulegen. 96+/100 Th. Großer Wein.

 

96+ VP

(05/2016)

 

Celler de Gratallops; A Capella Blanc; Priorat – Gratallops; 2015 weiß;

 

Leicht offene Nase, parfümiert un blumig, sehr frisch. Ausgewogen, wirkt eher leicht am Gaumen, zitrusfruchtig im Abgang, sehr frischer Nachhall. Ein guter Essensbegleiter. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Celler de Gratallops; A Capella Negre; Priorat – Gratallops; 2013 rot;

 

Parfümierte Frucht, auch Holz. Offen, mineralisch und sehr sauber. Schöne frische Frucht am Gaumen. Ebenso wie der weiße ein sehr guter Essensbegleiter. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Sao del Coster; Pim Pam Poom; Priorat – Gratallops; 2015 rot;

 

Seit 1,5 Monaten in der Flasche. Relativ helle Farbe, sehr intensiv duftend. Schließt stilistisch an die Jahre zuvor an. Sehr direkt und geradeaus, aber ohne große Tiefe. Sehr süße Frucht. Gut zu trinkender Spaß- und Partywein. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

90+ VP

(05/2016)

 

Sao del Coster; S de Sao del Coster; Priorat – Gratallops; 2014 rot;

 

Enthält nur noch Grenache und Carignan aus kontrollierten Parzellen von Traubenlieferanten. Deutlich dunkler und priorattypischer, klassischer, klarer und dabei sehr seriös. Unkompliziert und sehr geradeaus bei schöner Frucht. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

 

92+ VP

(05/2016)

 

Sao del Coster; Terram; Priorat – Gratallops; 2013 rot;

 

Deutlich tiefer als die Weine zuvor, dunkle, ansprechende Frucht. Braucht noch etwas Zeit, hat aber viel Potential. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

 

93+ VP

(05/2016)

 

Sao del Coster; Planassos; Priorat – Gratallops; 2014 rot;

 

Dunkel und sexy, Carignan – Alarm. Für den Jahrgang komplex und tief, brilliant. Braucht viel Zeit, könnte aber in einigen Jahren für den Jahrgang überraschen. 97-98+/100 Th. Weltklassewein.

(05/2016)

 

Sao del Coster; La Pujada; Priorat – Gratallops; 2014 rot;

 

Wie auch schon beim Planassos gibt es dieses Jahr drei Fässer statt nur eines. 100% alte Carignan aus der gleichnamigen Einzellage in La Vilella Baixa. Ebenfalls sehr tief, bestätigt den Eindruck von der Alimentaria. Ausgewogen, sehr elegant und finessenreich. Könnte sich in einigen Jahren als eine der Jahrgangsspitzen entpuppen. 98+/100 Th. Weltklassewein.

(05/2016)

 

Joan Simó; Viatge Al Priorat; Priorat – Porrera; 2014 rot;

 

Überraschend schöner, neuer kleiner Wein bei Joan Simó. Sehr frisch, leicht süße Frucht, Brombeeren. Typisch Porrera, sehr guter Trinkfluss, sehr gutes PGV. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2016)

 

Steve Colombé; Els Bigotis del Gat; Priorat – Porrera; 2014 rot;

 

50% Carignan, 25% Grenache und 25% Syrah, inzwischen kommen alle Trauben aus seinem eigenen kleinen Weinberg. Ist derzeit noch im Fass. Sehr gut zu trinken, ausgewogen und klassisch, hat Potential. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2016)

 

Buil I Gine; Joan Gine Blanc; Priorat – Gratallops; 2014 weiß;

 

Grenache Blanc, Macabeu und Viognier im Stahltank ausgebaut, die Grenache dann für 4-6 Monate im Fass. Sehr frisch, parfümiert und ansprechend in der Nase. Am Gaumen gut zu trinken, ebenfalls parfümiert. Ohne Ambitionen auf Tiefe und Länge, einfacher Spaßwein. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Buil I Gine; Gine Gine; Priorat – Gratallops; 2014 rot;

 

15°. Grenache und Carignan ohne Fassausbau. Sehr hell. Relativ einfach, fruchtig, nach hinten raus etwas kräuterwürzig und trocken. Sauber. 88+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Buil I Gine; Joan Gine; Priorat – Gratallops; 2012 rot;

 

15°. Grenache, Carignan und ein bisschen Cabernet Sauvignon. Im Fass ausgebaut, dabei überwiegend französische Eiche, aber auch etwas amerikanische. Etwas dunklere Farbe, aber immer noch durchscheinend. Leicht offene Nase, süße, einfache Frucht mit süßlichem Nachhall. Elegant. 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Buil I Gine; Pleret; Priorat – Gratallops; 2009 rot;

 

15°. Überwiegend Grenache und Carignan, dazu jeweils etwas Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah. Sehr offene und duftende Nase, sehr vergnüglich. Überraschend gut, sehr ausgewogen und tief, mit leichter Süße. Der wohl beste Rotwein, den ich von hier bislang kosten konnte.. Die Reife der Frucht macht ihn sehr ansprechend. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

(05/2016)

 

Buil I Gine; Pleret Blanc Dolc; Priorat – Gratallops; 2014 weiß – süß;

 

Grenache Blanc, Macabeu und ein wenig Pedro Ximenis. Durch Herunterkühlen abgestoppt. Neben Rosinen auch sehr frische Noten. Erst im Abgang kommt noch etwas Honigsüße hinzu. Die mineralischen Noten sind ein guter Gegenpol zur Süße, der Wein wirkt sehr trinkig. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2016)

 

Buil I Gine; Pleret Blanc Negre; Priorat – Gratallops; 2013 rot – süß;

 

Sehr dunkle Noten, aber noch etwas verschlossen in der Nase. Erinnert im Stil etwas an Maury oder Rivesaltes Vintage. Sehr konzentriert, nicht zu süß, alles in guter Balance. Lässt sich sehr gut trinken. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

(05/2016)

 

Marco Abella; Loidana; Priorat – Porrera; 2013 rot;

 

Relativ hell. Leicht offene Nase, etwas rustikal am Gaumen. Recht einfach gestrickt, überzeugt mich nicht sonderlich. Noch in der Rumpelphase? 83+/100 Th. Guter Wein.

 

91+ VP

(05/2016)

 

Marco Abella; Mas Mallola; Priorat – Porrera; 2013 rot;

 

Deutlich zugänglicher als der Loidana, sehr frisch und klassisch. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

90+ VP

(05/2016)

 

Marco Abella; Clos Abella; Priorat – Porrera; 2012 rot;

 

70% Carignan, 30% Grenache. Schöne, tiefe Nase, jahrgangstypisch und sehr offen. Leicht am Gaumen, zart und sanft, dabei auch zugleich sehr frisch. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2016)

 

Marco Abella; Roca Roja; Priorat – Porrera; 2013 rot;

 

100% alte Grenache aus gleichnamiger Einzellage, 900 Flaschen, 1. Jahrgang. Pure Eleganz, sinnlich und feminin, begeistert spontan, auch wenn er noch etwas schüchtern ist. Die Nase muss sich noch öffnen, aber am Gaumen überzeugt dieser Streichel – Grenache und beeindruckt. Ungewöhnlich finessenreich für den Jahrgang. 95-96+/100 Th. Großer Wein.

(05/2016)

 

Marco Abella; El Perer; Priorat – Porrera; 2013 rot;

 

100% alte Carignan, 18 Monate Fassausbau. 700 Flaschen. 2. Jahrgang Sehr tiefe Aromatik, typischer Porrera – Carignan, ebenso wie der Roca Roja sehr elegant. Öffnet sich in der Nase mit Luft immer mehr. Eine ebenso ungewöhnliche Eleganz für den Jahrgang, ebenfalls sehr feminin. Sehr dicht und zärtlich klammernd. Sehr schöne Nase. 96+/100 Th.

(05/2016)

 

Celler Escoda – Pallejà; Palet Herau de les Planes; Priorat – Porrera; 2014 rot;

 

Carignan, Grenache, etwas Syrah und Cabernet Sauvignon. Sehr schöne, etwas säuerliche Frucht und eine gute Mineralik, schöne Frische und ausgewogen. Torrojatypisch. Macht Spaß am Gaumen. 92-93+/100 Th. Sehr Guter bis Exzellenter Wein.

(05/2016)

 

Celler Escoda – Pallejà; Palet – Most de Flor; Priorat – Porrera; 2014 rot;

 

Alles dasselbe Material wie beim Palet, nur hier haben wir den ungepressten Vorlaufwein. 600 Flaschen. Feiner und tiefer als der normale Palet. Viele Kirschen, darunter auch Schattenmorellen, dazu Schiefer. Sehr pur und direkt, gutes PGV (soll etwa das Doppelte des normalen Palet kosten). 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(05/2016)

 

Celler Escoda Pallejà; Rancio 50 Anys; Priorat – Porrera; o.J. braun;

 

Ausgebaut im Kastanienfass. Sehr tief, eingängige Ranció Nase, begeistert – mit Wow – Faktor. Sehr komplex in der Nase und dann auch am Gaumen. Kaffeenoten, jede Menge Kräuter und Gewürze. Sehr harmonisch – etwas wild und ungestüm beginnend, dann immer runder werdend. Ein Strudel. Enorme Länge. 98+/100 Th. Weltklassewein.

(05/2016)

 

Bodegas Cal Grau; La Petite Agnès; Priorat – El Molar; 2014 rot;

 

Je 50% Grenache und Carignan, 4 Monate Fassausbau. Recht einfach zu trinken, frisch, aber mit wenig Tiefe und wenig Struktur. Ein kleiner, sehr guter Wein, aber nichts wirklich Besonderes. 88+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Bodegas Cal Grau; Badaceli; Priorat – El Molar; 2012 rot;

 

60% Grenache und 40% Carignan, 20% alte Reben; Reicher und komplexer als der Petite Agnès, frisch, Noten von Eukalyptus und Kräutern, relativ reichhaltig in der Aromatik und sehr voll am Gaumen für den Jahrgang 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Celler Gran Clos; Gran Clos Blanc; Bellmunt del Priorat; 2013 weiß;

 

Recht kühle Nase, mehr kräutrige und würzige Noten als Frucht, etwas voll am Gaumen. Wird auf jeden Fall viel Reifezeit benötigen, um sich besser darstellen zu können. Zeigt Kraft, will aber noch reifen. 91+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(05/2016)

 

Celler Gran Clos; Gran Clos; Bellmunt del Priorat; 2009 rot;

 

18 Monate im Fass ausgebaut. Leicht offene, dunkle Nase, am Gaumen sehr geradeaus und mineralisch, dazu dunkle Frucht. Noch etwas verschlossen und mit leicht trocknendem Tannin, aber das Potential ist zu erahnen. Lebt momentan von einem sehr mineralischen Eindruck. 94-95+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

(05/2016)

 

Celler Gran Clos; Cartus; Bellmunt del Priorat; 2006 rot;

 

75% Grenache, 25% Carignan, alles sehr alte Reben, dabei die stets besten Trauben aus drei alten Parzellen. Deutlich mineralischer und leichter am Gaumen als der 2004er, sehr feminin und frisch. Sehr gut herausgearbeitete Jahrgangscharakteristik, erreicht aber qualitativ den 2004er nicht. Öffnet sich mit Luft immer mehr, wird mehr und mehr komplex, bleibt dabei aber elegant und weich. Ein hochkomplexer Wein für Entdecker, immer wieder neue Facetten zeigend. 96-97+/100 Th. Großer bis Weltklassewein.

(05/2016)

 

Hat sich inzwischen auch ganz offiziell von Celler Fuentes in Celler Gran Clos umbenannt.

 

 

Mas Doix; Doix Coster des Vinyes Velles; Priorat – Poboleda; 2013 rot;

 

Große, vielschichtige und offene Nase, sehr voll, sehr tief und aromatisch, komplexer fruchtiger Eindruck, zugleich aber kühl, nobel und mineralisch. Sehr schöne Säure. Will noch viel Zeit, um sich komplett zeigen zu können, aber jetzt schon tolle Anlagen. Die Frische des 2012er Jahrganges vermählt sich mit der Kraft des 2009ers. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(05/2016)

 

Mas Doix; Doix Coster des Vinyes Velles; Priorat – Poboleda; 2012 rot;

 

Sehr offene und einladende Nase, die begeistert. Sehr zugänglich und mit sehr viel Vergnügen zu trinken. Erinnert an 2006 mit einem ebenfalls frühen Trinkspaß . Zugleich auch sehr mineralisch und geradeaus am Gaumen. Hat aber nicht ganz die Struktur und Kraft des 2013ers. 96+/100 Th. Großer Wein.

 

96+ VP

(05/2016)

 

Mas Doix; Doix Coster des Vinyes Velles; Priorat – Poboleda; 2010 rot;

 

Rückgrat und Tiefe, aber noch immer sehr jung wirkend und noch Zeit reklamierend. In der Nase noch immer sehr verschlossen, aber am Gaumen schon jetzt sehr reich und komplex. Auch hier ist er noch ein wenig eingerollt, aber das Potential ist unverkennbar. Dunkle Frucht, noch wild und ungestüm. Zum wirklichen Trinken noch immer viel zu jung, wird aber in 10 bis 15 Jahren enorm viel Spaß machen können. 97-98+/100 Th. Weltklassewein.

 

95+ VP

(05/2016)

 

Gratavinum; Silvestris; Priorat – Gratallops; 2015 rot;

 

70% Grenache, 20% Carignan, 10% Cabernet Sauvignon, 10 Monate Ausbau in Fässern aus dem 1. bis 3. Jahr Belegung. Sehr voll am Gaumen, etwas trocknendes Tannin, für eine Bewertung aber zu warm.

 

94+ VP

(05/2016)

 

Gratavinum; 2PiR; Priorat – Gratallops; 2011 rot;

 

Ein Muster kurz vor der Abfüllung. 85% Carignan, 15% Syrah, zur Hälfte im Barrique, zur Hälfte in der Amphore ausgebaut, ohne Schwefelzusatz. Sehr tief und frisch und sehr fruchtbetont, für eine Bewertung aber zu warm.

 

93+ VP

(05/2016)

 

Celler Cal Pla; Rancio Solera 50 anys; Priorat – Porrera; o.J.

 

200 Flaschen zum Verkauf gefüllt, Preis so um die 60 €. Sehr helle Farbe und angenehm weich am Gaumen. Dieser Wein mit ca. 17-18° wird hier erstmalig vorgestellt. Im Abgang kommt der Alkohol durch. Fängt sanft an und holt dann die Faust aus der Tasche – nimmt am Gaumen sehr viel Raum ein. Sicher ein kompletter Rancio – Genuss, aber aufgrund der hohen Temperaturen im Glas ohne Wertung.

 

Klaus – Peter hatte weitere Weine verkostet, die ich zum Teil schon vorher im Glas hatte oder die ich quasi “verpasst” habe.  Dadurch, dass jeder alles vorstellen konnte, konnte man natürlich lange nicht alles schaffen zu Verkosten…

Alvaro Palacios; Les Terrasse; Priorat – Gratallops;  2013 rot;

Sehr mineralisch, frisch, viel Biss, ausgewogen, langer Abgang. 93+ VP

 (05/2016)

 

Alvaro Palacios; Finca Dofi; Priorat – Gratallops; 2013 rot;

95% Grenache, 5% Carignan – noch etwas verhaltene Nase, am Gaumen sehr dicht verwoben und elegant mit schöner Länge, Potential 95+ VP

 (05/2016)

 

Bodega Mas Alta; La Bassetta; Priorat – La Vilella Alta; 2013 rot;

80% Grenache, 20% Carignan – sehr vollmundig mit viel Power, aber auch frisch und elegant zugleich, schöne Mineralik mit langem Abgang 95+ VP

 (05/2016)

 

Burgos Porta; Mas Sinen Negre; Priorat – Poboleda; 2009 rot;

Wahoo, großartige Nase, perfekt am Gaumen, unfassbare Mineralik, sehr lang mit reichlich Potential 95++ VP

 (05/2016)

 

Burgos Porta; Mas Sinen Costner; Priorat – Poboleda; 2013 rot;

Sehr vielversprechend, aber im Moment noch sehr verschlossen, beste Anlagen, abwarten. 94++ VP

 (05/2016)

 

Celler Cal Pla; Planots; Priorat – Porrera; 2013 rot;

Vollmundig mit viel Power und Druck, frische Schiefermineralik, genial 96+ VP

(05/2016)

 

Celler Cal Pla;  Mas d´en Compte; Priorat – Porrera; 2012 rot;

Sehr elegant, cremig, feines Tannin, schöne Länge 93 + VP

 (05/2016)

 

Joan Simo; Les Eres; Priorat – Porrera; 2013 rot;

80% Carignan, 20% Grenache – sehr frisch, Super-Mineralik, mächtiges Tannin 95+ VP

(05/2016)

 

Joan Simo; Les Eres; Priorat – Porrera; 2010 rot;

Frisch und fein, viel Tannin, braucht wohl noch reichlich Zeit, aber sehr gut. 94++ VP

 (05/2016)

 

Mas Doix,”1902″; Priorat – Poboleda; 2010 rot;

Powernase, am Gaumen sehr fein, irre Mineralik, zupackend mit tollem Extrakt, sehr lang. Großartig. 97++ VP

 

Cellers de Scala Dei, Cartoixa d´Scala Dei; Priorat – Scala Dei; 2013  rot;

70%  Grenache, 30% Carignan – Supergeniale Nase, welch perfektes Parfum, großartig. Am Gaumen Blumenwiese, sehr elegant und harmonisch. 96+ VP

 (05/2016)

 

Cims de Porrera, Cims de Porrera “Classic´”Carinena;  Priorat – Porrera; 2013 rot;

Vielversprechend mit erstaunlicher Fruchtsüße, cremig, leicht animalischer Stinker 95+ VP

 (05/2016)

 

Cims de Porrera, Cims de Porrera Garnacha; Priorat – Porrera; 2013 rot;

Zunächst eher verschlossen, öffnet sich dann aber wunderbar, tolle Mineralik noch mächtiges Tannin 94+ VP

 (05/2016)

 

Cims de Porrera, Cims de Porrera ”Classic” Carinena; Priorat – Porrera;  2009 rot;

Rund, cremig, vielversprechend, tolle Mineralik 95+ VP

(05/2016)

 

Clos Mogador; Clos Mogador; Priorat – Gratallops; 2013 rot;

Fantastische Nase, zum Niederknien, florale Noten, am Gaumen eher verschlossen, noch mächtiges Tannin, grandiose Länge. 97+ VP

(05/2016)

 

Clos Mogador;  Manyetes; Priorat – Gratallops; 2013 rot;

Pure Schiefermineralik, noch etwas verschlossen, aber allerbeste Anlagen. 95+ VP

 (05/2016)

 

Mas Martinet, Clos Martinet ; Priorat – Falset; 2013 rot;

Blumenwiese an der Nase, großartig am Gaumen, wunderbare Balance, Frische, Mieneralik. Reichlich Potential. 96+ VP

 (05/2016)

 

 

Mas Martinet, Els Escurcons; Priorat – Falset;  2013 rot;

Absolut großartig, schließt nahtlos an den wunderbaren 2012 an und legt sogar noch eine Schippe drauf, pure Eleganz mit großartiger Länge. 97+ VP

 (05/2016)

 

Der Prioratführer: Erste Erzeuger aus El Molar überarbeitet

Porrera – Spezial Wochenende in Coswig – 19. – 21.05.2017, die Weinliste

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Aufgrund der Vielschichtigkeit des geplanten Weinprogramms werde ich von einer Blindverkostung absehen und die Probe am 19.05. entsprechend offen aufbauen. Sollten die Teilnehmer punkten, könnte am 20. nach dem Ranking verkostet werden oder sonst zumindest  in veränderter Flightzusammensetzung.

Hier die Weine in der Flightreihenfolge vom Freitag:

Flight 1:

Sangenis I Vaque; Lo Coster Blanc 2015

Sangenis I Vaque; Lo Coster Blanc 2008

 

Flight 2:

Balmaprat; La Parada 2014

Germans Duran; Olim 2014

Celler Castellet; Empit 2014

Celler Castellet; Empit Selecció 2014

 

Flight 3:

Celler Castellet; Ferral 2013

Celler Castellet; Ferral 2011

Celler Castellet; Ferral 2010

Celler Castellet; Ferral 2009

Celler Castellet; Ferral 2008

 

Flight 4:

Steve Colombé; Els Bigotis del Gat 2010

Ca´l Apotecari de Porrera; Triaca 2013

Clos Dominic; Vinyes Altes 2011

 

Flight 5:

Celler de l´ Encastell; Roquers de Porrera 2012

Celler de l´ Encastell; Roquers de Samsó 2012

Celler de l´ Encastell; Roquers de Samsó 2010

 

Flight 6:

Sangenis I Vaque; Clos Monlleo 1999

Sangenis I Vaque; Coranya 2005

Sangenis I Vaque; Clos Monlleo 2005

 

Flight 7:

Germans Duran; Trosset de Porrera  2011

Germans Duran; Trosset de Porrera 2008

Merum Priorati; Osmin 2006

 

Flight 8:

Alvarez Duran; Nectar de los Angeles Rancio Dolc 2009+2011+2015

Sangenis I Vaque; Simfonia en Dolc 2007

 

Umlage für die Weine – kalkuliert auf 10 “Portionen” + Wasser + Brot = jeweils 90 € pro Abend Freitag, Samstag

Umlage für vegetarisches Grillgut, Coques, Spargel, französische und katalanische Käsespezialitäten = jeweils 25 € pro Abend Freitag, Samstag

Nichtvegetarier können sich auch gern was Fleischiges oder Wurstiges zum Grillen mitbringen.

Übernachtet werden kann auf dem Gelände der Marina in eigenen oder geliehenen Zelten, Wohnwagen, Bungalows oder in nahegelegenen Ferienwohnungen.

Samstags tagüber kann man an einer geführten Radtour durch das Dessau-Wörlitzer Gartenreich und das Biospärenreservat Mittlere Elbe – beide UNESCO-protected) mit Picknick unterwegs teilnehmen oder sich anderweitig auf eigene Faust vergnügen. Achtung, Wittenberg dürfte recht überlaufen sein, da dann dort der Reformationstrubel losgeht.

 

 


Je vier Weine aus 2012, 2013, 2014 und 2015 im März 2017 verkostet – Teil 1

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Anäßlich der ProWein in Düsseldorf erreichte mich ein Paket mit neuen Musterflaschen von Balaguer I Cabre aus Gratallops und Aixalà Alcait aus Torroja. Ein befreundeter Winzer aus dem Montsant hatte die Chance ebenfalls genutzt, um Musterflaschen beizufügen. Somit konnte ich erstmals Weine von Cedó Anguera aus Serra d´ Almos ganz im Süden des Montant verkosten.

Es ging quer durch die letzten Jahrgänge, so dass ich die Idee hatte, die Verkostung mit einigen Flaschen aus meinem Trinkregal aufzupeppen, so dass jaus jedem der 4 Jahrgänge 4 verschiedene Weine an den Start gehen konnten. Drei passende Weine von Ficaria Vins lagen parat und eine Flasche von Sao del Coster.

Alle Weine wurden wie üblich 2 * Blind und 2 * Offen getrunken, somit gibt es ein rundes Bild zu den einzelnen Weinen.

Die Weine von Cedó Anguera haben allesamt überrascht und nach dem Abfragen der Preise auch hinichtlich des PGV überzeugt, so dass ich diese Weine künftig in meiner Prioratführerselektion mit anbieten werde.

Hier kommen die Verkostungenotizen nach dem Ranking:

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Platz 16/16

Balaguer I Cabre; Ruella; Priorat – Gratallops; 2012 rot;

16°; 100% Grenache; 2.300 Flaschen

 

Tag 2 (blind): Dunkle, leicht offene, sehr kompakte Nase, würzig und hölzern, Waldbeerenlikör. Am Gaumen voll und satt, aber zugleich auch kühl. Sehr voll und fast etwas streng, ein Wall aus Tannin und momentan ein Mangel an Eleganz und Ausgewogenheit. Ein eher männlicher Kraftprotz mit frisch mineralischem Nachhall und guter Länge. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 4 (blind): Nimmt sich ein wenig zurück, in der Nase etwas verschlossener. Kompakt und streng. Am Gaumen unverändert, insgesamt etwas unharmonisch und mit trocknendem Nachhall. Will in Ruhe gelassen werden? 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 5 (offen): In der Nase inzwischen zwar offener, aber auch etwas unsauber, Herbstlaub und Pilzwald nach dem Regen mischen sich in dunkle Waldbeerenaromen. Am Gaumen männlich und kraftbetont, dazu eine packende Säure. Nicht ganz harmonisch. Mit Luft im Glas wird die Nase sauberer, aber er kann mit dem Rest der Truppe insgesamt nicht mehr mithalten. Hatte ich schon besser im Glas. Flaschenvarianz oder Rumpelphase? 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 8 (offen): Etwas besser als in der 3. Runde, ausgewogener und ohne den pilzigen Unterton. Hatte ich schon besser, habe ich diesmal eine suboptimale Flasche erwischt? Überzeugt nicht wie letztes Jahr im Dezember, aber unterm Strich dennoch ein akzeptabler Basiswein zum Essen. 90+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(03/2017)

 

92+; 90+; 89+; 90+ = 90,25++++/100 Th. = 90/100 Th. Sehr Guter Wein.

 

 

Platz 14/16

Celler Cedó Anguera; Anexe Vinyes Velles Carinyena; Montsant – La Serra d´Almos; 2015 rot;

14°; 100% Carignan alte Reben

 

Tag 3 (blind): Offene Nase, grenachebetont, eingekochte Himbeeren, lehmige und kräutrige Noten dazu. Samtenes Tannin. Wirkt noch sehr jung, aber vielversprechend. Saftig, kühl und harmonisch. Gutes Zukunftspotential. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 6 (blind): Unverändert zur ersten Blindprobe. Kühl und geradeaus, schon heute sehr gut zu trinken. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 10 (offen): Ausgewogen und rund, heute aber nur eine leicht offene Nase und insgesamt etwas belangloser, aber gut zu trinken. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 11 (offen) Unverändert zur 3. Runde. Wirkt einfacher als in der ersten Tagen, aber gut zu trinken. Sehr gutes PGV. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

(03/2017)

 

94+; 94+; 92+; 92+ = 93++++/100 Th. = 93/100 Th. Exzellenter Wein.

Dieser Wein kann bereits vorab reserviert werden. Die neuen Weine werden nach dem Sommer je nach Witterungslage im September /Oktober nach Deutschland geholt.

Vorabreservierungspreis:

9,00 € pro 0,75 l Flasche incl 19% Mehrwertsteuer

Späterer Kataogpreis – mindestens 10 € pro Flasche.

 

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Platz 14/16

Balaguer I Cabre; La Guinardera; Priorat – Vi de Vila de Gratallops; 2012 rot;

16°; 100% Grenache; 2.115 Flaschen; Vi de Vila de Gratallops

 

Tag 2 (blind): Leicht verschlossene, dunkle Nase, am Gaumen geradeaus mit kompakter Frucht. Recht einfach gestrickt, aber gut zu trinken. Eher kühle Strenge als Tiefe und Noblesse. Verhält sich eher reserviert. 89+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 4 (blind): Legt heute deutlich zu. Öffnet sich sehr, ist dunkelfruchtig, sehr klar und komplexer als in der ersten Blindprobe. Zeigt so dann doch eine gewise Noblesse. Ausgewogen und gut zu trinken. Explodiert aromatisch sogar leicht am Gaumen. Nicht wiederzuerkennen. Wird mit Luft im Glas immer besser. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 8 (offen): Unverändert zur 2. Blindprobe. Wunderbar ausbalanciert. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 12 (offen): Er ist noch lange nicht am Ende, gewinnt nochmals an Druck und Tiefe. Ist für den 2012er Jahrgang recht voll und aromatisch. Er wird uns noch überraschen, ähnlich wie dereinst der 2006er. Sehr harmonisch und mit komplexer Aromatik Langer mineralischer Nachhall. Setzt sich regelrecht fest am Gaumen. 95+/100 Th. Großer Wein.

(03/2017)

 

89+; 94+; 94+; 95+ = 93++++/100 Th. = 93/100 Th. Exzellenter Wein.

 

Dieser Wein kann bereits vorab reserviert werden. Die neuen Weine werden nach dem Sommer je nach Witterungslage im September /Oktober nach Deutschland geholt.

Vorabreservierungspreis:

24,00 € pro 0,75 l Flasche incl 19% Mehrwertsteuer

Späterer Kataogpreis – mindestens 26 € pro Flasche.

 

 

 

Platz 13/16

Ficaria Vins; Matraketa Negre; Montsant – La Figuera; 2013 rot;

15°; 70% Grenache, 30% Syrah aus der Einzellage Finca Els Plans; Fl.N° 172 von 423

 

Tag 3 (blind): Leicht offene, grenacheorientierte und würzige Nase. Am Gaumen ausgewogen, würzige Himbeeren, kühl und sehr frisch, samtenes Tannin, mittlerer Körper. Vielversprechend. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 6 (blind): In der Nase noch immer recht verschlossen, am Gaumen harmonisch, ausgewogen und „verspielt“. Fruchtbetont und nicht so tief wie beim ersten Eindruck. Aber ein wunderbar trinkiger Wein, der schon jetzt viel Spaß macht. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 8 (offen): Unverändert zur 2. Blindprobe. Unkompliziert, aber mit Spaß schon jetzt sehr gut zu trinken. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 12 (offen): Bestens zu trinken, ausgewogen und sehr klar, durchaus mit etwas Tiefe und Druck. Verbessert sich wieder auf das Niveau der ersten Blindprobe. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(03/2017)

 

94+; 93+; 93+; 94+ = 93,5++++/100 Th. = 94/100 Th. Exzellenter Wein.

 

Dieser Wein kann in meiner Prioratführerselektion bestellt werden.

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 16,00 €

Netto 13,45 € 21,33 €/l.

 

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Platz 11/16

Celler Aixalà Alcait; Destrankis; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

14,5°; 80% Grenache, 20% Carignan; 12 Monate Ausbau im Eichenfass; CCPAE-zertifiziert.

 

Tag 1 (blind): Animierende offene Nase. Am Gaumen sehr frisch und kühl, dunkle Frucht, Kirschen, Holunder, Hagebutte. Sehr klar am Gaumen und durstlöschend. Macht Spaß. 93+/100 Th. Exzellenter Wein

Tag 4 (blind): In der Nase wie in der ersten Runde, am Gaumen voller und aromatischer, gewinnt an Fülle. Viel samtenes Tannin, aber schon sehr harmonisch. Noch sehr jung wirkend, gutes Potential. Legt insgesamt zu. Ausgewogen und von grandioser Frische. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 8 (offen): Macht in der Nase sehr schön auf. Besticht dann am Gaumen durch seine Klarheit und Kühle. Unverändert zur 2. Blindrunde. Trotz seiner Jugend schon sehr gut zu trinken, wenn er inwischen gut Luft bekommen hat. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 12 (offen): Unverändert zur 3. Runde. Sehr gut zu trinken. Macht viel Spaß. Voller am Gaumen als im Durchschnitt des Jahrganges. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(03/2017)

 

93+; 94+; 94+; 94+ = 93,75++++/100 Th. = 94/100 Th. Exzellenter Wein.

 

Diesen Wein kann man bereits über meine Prioratführerselektion bestellen:

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 17,00 €

Netto 14,29 € 22,67 €/l.

 

Platz 11/16

Celler Aixalà Alcait; Pardelasses; Priorat – Torroja del Priorat; 2015 rot;

14,5°; 50% Grenache, 50% Carignan; CCPAE-zertifiziert.

 

Tag 1 (blind): Recht verschlossene Nase, macht mit Luft etwas auf, zeigt eine rostige Mineralik und Bleistift. Am Gaumen eine fleischige Frucht – ein Kirschmix und Stein, viel samtenes Tannin, recht voll und kraftbetont. Sehr ausgewogen und recht gut zu trinken. Gutes Potential. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 5 (blind): Insgesamt unverändert. Von durstlöschendem Charakter, ausgewogen und sehr mineralisch. Kühl und trinkig. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 9 (offen): Schließt an die Blindproben an. Wirkt noch extrem jung und hat sehr viel Potential. Unverändert. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 13 (offen): Wirkt heute etwas mutlos und weniger engagiert als in den Runden zuvor. Gut zu trinken, aber er betont seinen Charakter nicht mehr wie zuvor. Versteckt sich und hält sich zurück, um nicht aufzufallen. Aber das ist irgendwie auch schade, bleibt er doch in seinem Rahmen als Exzellenter Wein. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(03/2017)

 

94+; 94+; 94+; 93+ = 93,75++++/100 Th. = 94/100 Th. Exzellenter Wein.

 

Auch dieser Wein kann bereits über meine Prioratführerselektion gekauft werden:

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 23,00 €

Netto 19,33 € 30,67 €/l.

 

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Platz 9/16

Sao del Coster; S de Sao del Coster; Priorat – Gratallops; 2012 rot;

14,5°; 30% Grenache, 30% Cabernet Sauvignon, 30% Merlot, 10% Syrah

 

Tag 1 (blind): In der Nase erst ganz leicht offen. Zart und elegant. Am Gaumen überraschend gut, ausgewogen und sehr harmonisch. Süße reife Frucht – Glaskirschen und Edbeeren, dazu weiße Schokolade. Baut am Gaumen Druck und Tiefe auf. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 5 (blind): Sehr harmonisch und ausgewogen. Insgesamt unverändert zur ersten Blindrunde. Noch immer leicht verschlossen in der Nase. Auf der eleganten Seite, gut zu trinken. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 9 (offen): Die Mineralik kommt heute sehr gut heraus, dazu wirkt er klassisch und geradeaus. Gut zu trinken und insgesamt unverändert. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 13 (offen): Noch immer unverändert. Sehr ausgewogen und glatt. Harmonisch und bereits sehr gut zu trinken. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(03/2017)

 

94+; 94+; 94+; 94+ = 94++++/100 Th. = 94/100 Th. Exzellenter Wein.

 

 

Platz 9/16

Celler Cedó Anguera; Anexe Syrah; Montsant – La Serra d´Almos; 2015 rot;

14°; 100% Syrah; 3 Monate Ausbau in französischer Eiche

 

Tag 3 (blind): Süße und satte, volle dunkle Frucht – Carignan? Offene, verführerische Nase, entwickelt sich mit Luft immer weiter. Am Gaumen sehr frisch und elegant bei eher leichtem Körper. Ein Biss in knackige dunkle Früchte, kühl und nobel. Durstlöschender, saftiger Charakter. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 7 (blind): Sehr frisch und elegant, heute aber in der Nase etwas verhaltener, sehr klar und saftig. Wirkt insgesamt einfacher und weniger komplex als in der ersten Blindprobe. Allerdings auf hohem Niveau gemeckert. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 10 (offen): Ausgewogen und harmonisch. Gut zu trinken bei erst leicht geöffneter Nase. Noch immer recht saftig und frisch, im Abgang eine leichte Bitternote in der dunklen und würzigen Frucht. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 13 (offen) Unverändert zur 3. Runde. Insgesamt eine sehr positive Überraschung, auch aus PGV-Gründen.93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(03/2017)

 

96+; 94+; 93+; 93+ = 94++++/100 Th. = 94/100 Th. Exzellenter Wein.

 

Dieser Wein kann bereits vorab reserviert werden. Die neuen Weine werden nach dem Sommer je nach Witterungslage im September /Oktober nach Deutschland geholt.

Vorabreservierungspreis:

9,00 € pro 0,75 l Flasche incl 19% Mehrwertsteuer

Späterer Kataogpreis – mindestens 10 € pro Flasche.

 

Je vier Weine aus 2012, 2013, 2014 und 2015 im März 2017 verkostet – Teil 2

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… und weiter geht es zu den 8 besten Weinen dieser 16er Probe:

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Platz 7/16

Celler Aixalà Alcait; Les Clivelles de Torroja; Priorat – Vi de Vila de Torroja del Priorat; 2013 rot;

14°; 100% Carignan; Vi de la Vila aus der Einzellage Les Clivelles; CCPAE-zertifiziert.

 

Tag 1 (blind): Leicht verschlossene Nase, kommt nur langsam und zeigt staubige Brombeeren. Am Gaumen sehr frisch und saftig, klar und pur. Rote Früchte, Schattenmorellen und Johannisbeeren. Ausgewogen und trinkig. Baut auch ein wenig Druck auf, bleibt aber auf der einfach fruchtigen Seite. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 4 (blind): Legt in der Nase deutlich zu, heute offen und nobel. Am Gaumen elegant und eher leicht, aber mit komplexer Aromatik. Tief und von guter Länge. Viel Potential. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 9 (offen): Legt weiter zu. Süße, reife dunkle Frucht und eine Knallermineralik. Sexy und verführend..96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 14 (offen): Rollt sich heute ein wenig zusammen und zeigt zugleich erste Reifenoten. Dazu kommt ein noch massives Tannin, er wird aber insgesamt komplexer und bleibt als kompakter 2013er Lagerwein erkennbar. War in der ersten Runde noch zu scheu und hatte in der 3. Runde seinen Zenit erreicht. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(03/2017)

 

92+; 95+; 96+; 94+ = 94,25++++/100 Th. = 94/100 Th. Exzellenter Wein.

 

Diesen Wein biete ich im Rahmen meiner Prioratführerselektion zum Kauf an:

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 24,00 €

Netto 20,17 € 32,00 €/l.

 

 

Platz 7/16

Ficaria Vins; Matraketa Negre; Montsant – La Figuera; 2014 rot;

14°; 80% Grenache, 20% Syrah aus der Einzellage Finca Els Plans; Ausbau in der Amphore, ohne zugesetzte Sulfite; Fl.N° 195 von 400; CCPAE – zertifiziert

 

Tag 3 (blind): Offene, fruchtbetonte und frische Nase, sehr klar und geradeaus. Baut am Gaumen auch Druck auf, zeigt aber eine enorme Jugendlichkeit und einen Wall von Tannin. Sehr ausgewogen und mit Potential für eine gute Zukunft. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 6 (blind): Bestätigt den Eindruck der ersten Blindprobe. Kühl und klar, fruchtbetont und mit heute deutlicher Amphorennote. Läßt sich sehr gut trinken, wirkt recht schlank und nobel. Qualitativ unverändert. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 10 (offen): Behält den Charakter der 2. Blindprobe, legt aber deutlich an Tiefe und Intensität zu. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 13 (offen): Auch er ist heute ein wenig banaler (auf hohem Niveau gemeckert), aber der Amphorencharakter schimmert noch durch. Zeigt heute eher würzige Noten. Nicht so on top wie in der 3. Runde, aber nicht schlechter als in den Blindproben. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

(03/2017)

 

94+; 94+; 95+; 94+ = 94,25++++/100 Th. = 94/100 Th. Exzellenter Wein.

 

Auch diesen Wein verkaufe ich im Rahmen meiner Prioratführerselektion. Viel ist allerings nicht mehr übrig!

Wein ohne Zusatz von Sulfiten!

Nur noch 7 Flaschen vorhanden!

Limitiert auf 6 Flaschen pro Kunde!

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 18,00 €

Netto 15,13 € 24,00 €/l.

 

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Platz 5/16

Ficaria Vins; Matraketa Tranquil; Montsant – La Figuera; 2014 rot;

14,5°; 100% Grenache aus der Einzellage Finca Els Plans; Ausbau in der Amphore, ohne zugesetzte Sulfite; Fl.N° 249 von 1.040; CCPAE – zertifiziert

 

Tag 3 (blind): Offene, sehr frische und kühl wirkende Nase. Würzig und auf Grenache verweisend. Am Gaumen enorme Frische, sehr viele säuerliche rote Früchte. Kühler, durstlöschender Charakter mit einer recht eigenwilligen Note – eventuell Amphore? Insgesamt eine eigenwillige Aromatik, ein Charakterkopf.. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 5 (blind): Schließt vom Charakter und von der Aromatik an die erste Blindprobe an, ist aber in der Nase heute regelrecht anspringend. Am Gaumen sehr harmonisch und mit Eleganz. Ein Charakterwein, der heute deutlich zulegt, auch die Amphorennote kommt heute sehr deutlich heraus. Ein leichtes Wow! 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 10 (offen): Offene, anspringende Nase, deutliche Amphorennote. Legt nochmals zu. Was für ein toller Charakterwein. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 14 (offen): Offene, eindringliche Amphorennase. Ein sehr spezieller Charakterwein von hohem Wiedererkennungsfaktor. Mineralisch – Kalk, Kreide und Lehm, dazu staubige Himbeeren. Legt insgesamt immer mehr zu, je mehr Luft er hat. Qualitativ auf dem Niveau der 3. Runde. Empfehlenswert. Nicht nur, um Vorbehalte gegen Naturwein abzubauen. 96+/100 Th. Großer Wein.

(03/2017)

 

93+; 95+; 96+; 96+ = 95++++/100 Th. = 95/100 Th. Großer Wein.

 

Der 2014er ist in meiner Prioratführerselektion leider bereits ausgetrunken, es gibt noch 2015 und demnächst kann der 2016er vorabreserviert werden. Dazu folgt eine gesonderte Info.

 

Platz 5/16

Celler Cedó Anguera; Clònic Vinyes Velles Carinyena; Montsant – La Serra d´Almos; 2013 rot;

14°; 100% Carignan alte Reben; 12 Monate Ausbau im Eichenfass

 

Tag 1 (blind): Dunkle, noch nicht all zu offene Nase, nobel. Frisch und ausgewogen. Am Gaumen ebenso. Zeigt Druck und Eleganz. Beeindruckt. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 6 (blind): Am Gaumen wunderbar aromatisch und komplex. Mittlerer Körper, elegant und mit langem Nachhall. In der Nase erst leicht offen. Insgesamt unverändert zur ersten Blindprobe. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 10 (offen): Am Gaumen eine süße und reife Carignan – Frucht. Knackig und unverändert zu den beiden Blindproben. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 14 (offen): Die heute deutlich hervorstechenden Tanninreserven zeigen, das wir hier über einen Wein reden, der in der Zukunft und weniger in der Vergangenheit spielt. Qualitativ insgesamt unverändert. 95+/100 Th. Großer Wein.

(03/2017)

 

95+; 95+; 95+; 95+ = 95++++/100 Th. = 95/100 Th. Großer Wein.

 

Dieser Wein kann bereits vorab reserviert werden. Die neuen Weine werden nach dem Sommer je nach Witterungslage im September /Oktober nach Deutschland geholt.

Vorabreservierungspreis:

15,00 € pro 0,75 l Flasche incl 19% Mehrwertsteuer

Späterer Kataogpreis – mindestens 16 € pro Flasche.

 

 

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Platz 3/16

Celler Aixalà Alcait; Coster de l´ Alzina; Priorat – Torroja del Priorat; 2014 rot;

14,5°; 100% Carignan; CCPAE-zertifiziert.

 

Tag 2 (blind): Dunkle, leicht offene, noble Nase, die mit Luft im Glas immer mehr zulegt. Am Gaumen voll und kompakt. Samtenes Tannin und dunkle Frucht auf staubigem Schiefer. Zeigt sehr viel Potential. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 7 (blind): Sehr frisch und noch sehr jung wirkend, würzig und kühl. Noble, tiefe Aromatik, wirkt recht schlank. Ausgewogen und mit schiefrigem Nachhall. Insgesamt unverändert. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 11 (offen): Legt an Tiefe und Intensität zu. Sehr ausgewogen und tief, macht insgesamt sehr schön auf. Carignan-Alarm. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 15 (offen): Nobel und tief, unverändert zur 3. Runde. Wird mit Luft immer besser. Hat auf jeden Fall ein langes Leben vor sich. 96+/100 Th. Großer Wein.

(03/2017)

 

95+; 95+; 96+; 96+ = 95,5++++/100 Th. = 96/100 Th. Großer Wein.

 

Dieser Wein kann bereits vorab reserviert werden. Die neuen Weine werden nach dem Sommer je nach Witterungslage im September /Oktober nach Deutschland geholt.

Vorabreservierungspreis:

31,00 € pro 0,75 l Flasche incl 19% Mehrwertsteuer

Späterer Kataogpreis – mindestens 34 € pro Flasche.

 

Platz 3/16

Celler Cedó Anguera; Clònic; Montsant – La Serra d´Almos; 2012 rot;

15°; Carignan, Grenache und Syrah

 

Tag 2 (blind): Anfangs noch sehr verschlossen, öffnet sich nur wenig, zeigt aber sehr noble, komplexe Aromen. Volle und dunkle Aromatik am Gaumen, süße, reife schwarze Frucht, saftig und voll bei mittlerem Körper. Fächert sich mit dem Schlürfen gut auf. Mineralischer Nachhall. Kommt mit der Zeit dann aber auch in der Nase und wird offener und komplexer. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 7 (blind): Sehr ausgewogen, harmonisch und trinkig. Am Gaumen gut an die erste Blindrunde anschließend, schöne Aromatik und Tiefe. In der Nase aber bleibt er verschlossener als zu Beginn, womit er einen Punkt zur ersten Runde einbüßt. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 11 (offen): Unverändert zur zweiten Runde. Eine deutlich höhere Liga als der Anexe Carignan. Ausgewogen mit Tiefe und Klarheit, elegant und mit einer sich auffächernden Aromatik. In der Nase erst leicht offen, aber am Gaumen überzeugend. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 15 (offen): Noch immer eine sehr schöne dunkle und noble Nase, jetzt deutlich offener. Am Gaumen unverändert, aber durch die heute verführende Nase ein Zugewinn insgesamt. Mineralischer tiefer Nachhall. Eine schöne Entdeckung. 96+/100 Th. Großer Wein.

(03/2017)

 

96+; 95+; 95+; 96+ = 95,5++++/100 Th. = 96/100 Th. Großer Wein.

 

Dieser Wein kann bereits vorab reserviert werden. Die neuen Weine werden nach dem Sommer je nach Witterungslage im September /Oktober nach Deutschland geholt.

Vorabreservierungspreis:

13,00 € pro 0,75 l Flasche incl 19% Mehrwertsteuer

Späterer Kataogpreis – mindestens 15 € pro Flasche.

 

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Platz 2/16

Celler Aixalà Alcait; Les Clivelles de Torroja; Priorat – Vi de Vila de Torroja del Priorat; 2015 rot;

14,5°; 100% Carignan; Vi de la Vila aus der Einzellage Les Clivelles; CCPAE-zertifiziert.

 

Tag 2 (blind): Erst leicht offene noble Nase. Süße reife Frucht am Gaumen, sehr harmonisch, Carignan verratend. Voll und komplex, tief und auch elegant, sehr ausgewogen in allen Komponenten. Macht sehr viel Trinkspaß. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 7 (blind): Unverändert. Schöne Frische. Am Gaumen besser als in der noch erst leicht offenen Nase. Die Aromen fächern sich mit dem Schlürfen gut auf. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 11 (offen): Am Gaumen phantastisch vibrierend, tolle Aromatik. Unverändert zu den Blindproben, Die Nase erst leicht offen, aber am Gaumen der Wahnsinn. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 15 (offen): Tritt heute etwas hinter den Coster de l´ Alzina zurück, ist aber immer noch groß. Verschließt ich ein wenig. 95+/100 Th. Großer Wein.

(03/2017)

 

96+; 96+; 96+; 95+ = 95,75++++/100 Th. = 96/100 Th. Großer Wein.

 

Dieser Wein kann bereits vorab reserviert werden. Die neuen Weine werden nach dem Sommer je nach Witterungslage im September /Oktober nach Deutschland geholt. Ich bekomme den 2015er allerdings nur in einer eng begrenzten Zahl an Magnumflaschen, man sollte bei Interesse also schnell sein.

Vorabreservierungspreis:

44,00 € pro 1,5 l Flasche incl 19% Mehrwertsteuer

Späterer Kataogpreis – mindestens 48 € proMagnum- Flasche.

 

 

Platz 1/16

Balaguer I Cabre; Lluna Vella; Priorat – Gratallops; 2013 rot;

15,5°; 100% Grenache; 3.030 Flaschen

 

Tag 2 (blind): Offene, anpringende Grenachenase, würzig mit kräutrigen Noten und rostiger Mineralik. Am Gaumen Kräuter und säuerliche rote Früchte, Preiselbeeren und rote Johannisbeeren, dazu eine Knallermineralik. Langer mineralischer Nachhall. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 5 (blind): Was für eine wunderbar schmeichelnde und offene, zärtliche Nase, heute nahezu perfekt. Auch am Gaumen heute von brillianter Ausgewogenheit und Tiefe. Elegant und mit innig nachhallender Aromatik. Macht Gänsehaut – so muss Grenache vom Allerfeinsten… Sehr nobel. Macht nach der ersten Blindprobe einen regelrechten Stabhochsprung. Ist nicht mehr wiederzuerkennnen und in Siegerlaune. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 11 (offen): Betörend offene Nase, hebt sich von allen anderen Weinen der Verkostung positiv ab. Hat sich bestens geöffnet und ist wie schon in der 2. Blindprobe überzeugender Rundensieger. Unverändert zur 2. Blindprobe. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 15 (offen): Unverändert an der Spitze. Hätte er die erste Runde nicht so rebelliert, dann wäre es ein insgesamter Weltklassewein. Das wird wohl nur noch eine Frage der Zeit sein, bis er dort mitspielt. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(03/2017)

 

93+; 97+; 97+; 97+ = 96++++/100 Th. = 96/100 Th. Großer Wein.

 

Diesen Wein verkaufe ich bereits im Rahmen meiner Prioratführerselektion.

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 26,00 €

Netto 21,85 € 34,67 €/l.

 

Die Jahrgangsbewertung im Vergleich

(Platz 1 = 16 Punkte, Platz 16 = 1 Punkt)

 

2012

Ruella – Platz 16, 1 Punkt

La Guinardera – Platz 14, 3 Punkte

S de Sao del Coster – Platz 9, 8 Punkte

Clonic – Platz 3, 14 Punkte

26 Punkte

 

2013

Matraketa Negre – Platz 13, 4 Punkte

Les Clivelles – Platz 7, 10 Punkte

Clonic Carinyena – Platz 5, 12 Punkte

Lluna Vella – Platz 1, 16 Punkte

42 Punkte

 

2014

Destrankis – Platz 11, 6 Punkte

Matraketa Negre – Platz 7, 10 Punkte

Matraketa Tranquil – Platz 5, 12 Punkte

Coster de l´ Alzina – Platz 3, 14 Punkte

42 Punkte

 

2015

Anexe Carignan – Platz 14, 3 Punkte

Pardelasses – Platz 11, 6 Punkte

Anexe Syrah – Platz 9, 8 Punkte

Les Clivelles – Platz 2, 15 Punkte

32 Punkte

 

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 1 – Gründonnerstag, 13.04.2017

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Vor mir stehen 7 Flaschen Prioratwein – allesamt aus 2008, darunter die beiden Weine von Mas Garrian als späte Musterflaschen und 5 Flaschen aus meinem privaten Keller, die ich aber bis auf den Artigas auch alle verkauft habe bzw. noch verkaufen kann.

Blind natürlich.

Heute zum Vorsortieren, morgen kommen Kunden aus Süddeutschland, die auf dem Weg nach Berlin sind und die nicht nur fix paar Kisten ins Auto laden wollen, sondern die gern was probieren möchten, um den Priorathorizont zu erweitern.

Ich bin noch etwas im Streß, wie üblich, plötzlich fallen dir noch 100 Dinge ein, die erledigt sein müssen, bevor es auf große Tour geht. Aber der “Beipackzettel” für´s Auto ist schon geschrieben, nicht dass wieder am Ende was Überlebensnotwendiges vergessen wird, ich bin in den 13 Jahren, die ich inzwischen zur Fira fahre, nicht jünger geworden.

Meine fast 90 Jahre alte Tante triumphiert:”Guck mal, was ich für dich bekommen habe…”
Und schon halte ich ein Kilo frischen heimischen Spargel in den Händen und weiß gar nicht so recht, wohin eigentlich damit. Und so wird erst mal angespargelt und die Roten müssen sich bis nach dem Essen gedulden. Was ihnen aber gut tut, wie ich merke, als ich die Nase in die Gläser halte… Ein Fest, wie ich erkennen muss – hatte hier irgendjemand Bedenken wegen des Jahrganges?

Gut, die Weine sind oft nicht ganz so üppig wie au 2007 oder 2009, aber die Frische macht den Jahrgang zu einem Trinkspaßjahrgang. Wer mich kennt, der weiß, dass ich nach Eleganz suche, aber nicht nach Zerbrechlichkeit, dass ich Druck am Gaumen mag, aber die all zu fetten Geschosse nicht ganz so gut weg kommen, Trinkmarmelade nein danke – knackige süße reife Früchte, her damit…

Ich bin jetzt selbst überrascht, die Punktevergabe am ersten Abend macht neugierig auf den nächsten Tag und das aufdecken. 94+; 92+; 94+; 96+; 94,5+; 97+; 95+ – respektable Noten, wie ich sie nicht hatte vorhersagen wollen.

Das Einzige, was mir nebenbei noch gelingt, ist die Zuammenstellung des Musikprogramms für die Tour, das Ausdrucken diverser Klettersteigtopos und das Zusammensuchen des nötigen Karten- und Reiseführermaterials.

Der Rest muss sich morgen so ganz nebenbei packen – gibt es keine Autopackhexe? Auch so was eine der Erfindungen, die neben dem Duftrekorder noch fehlt, stattdessen wurde schon so viel Sinnloses erfunden… ich will jetzt nicht über die Atombombe sinnieren…

Ein Grinsen huscht mir übers Gesicht, wenn ich an die eben getrunkenen Weine denke – und an den morgigen Tag.

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 2 – Karfreitag, 14.04.2017

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Lucy erschrickt und springt mir von der Brust, das unerbittliche Weckerklingeln hatte ihr Schmusen unterbrochen…

Einer der riesigen Vorteile einer Selbständigkeit ist es, dass nicht jeden Morgen ein Wecker klingeln muss, Lucy genießt das, sie konnte Wecker noch nie leiden. Und so kommen wir schmusend in den neuen Tag, außer heute. Vorwurfsvolles Maunzen…

Wenig später sieht das Wohnzimmer aus, als würde man eine Flucht vorbereiten. Zum Glück ist schönes Wetter, ich kann in Ruhe die Reisevorbereitungen machen und dann können wir an der Elbe die 7 Weine trinken…

Immer wieder streiche ich Posten um Posten vom “Beipackzettet”, zwischendrin fallen mir andere Dinge ein, der Schornsteinfeger sollte sein Geld noch bekommen, er hat schließlich seine Arbeit verrichtet. Und dann ist da die lästige GEZ. Ich habe gelernt, dass man dagegen nicht mehr ankommt und mag keinen Streß, auch wenn es mir meinen Lebtag nicht in den Kopf kommt, diese Art Erpressung einer Zwangsgebühr gut zu heißen. Zumal sich mein Fernseher, nur angeschafft, damit ich mir  wenigstens einen “Gegenwert” für die Zwangsgebühr schönreden konnte,  Ende März abgeschaltet hat, weil ich nicht schon wieder in neue und andere Technik investieren konnte und wollte. Einige Zeit später fällt mir ein, ich muss noch zwei, drei Mails beantworten von Leuten, die einfach nur wissen wollten, ob ich noch lebe… und ehe falsche Gerüchte aufkommen… 

Das Telefon klingelt, meine Kunden nahen. Die bestellten Weine stehen parat und wir beschließen, gleich zu packen und uns dann an der Elbfähre zum Weintrinken an schönen Orten zu treffen. Ich bekomme ein Mitbringsel aus dem Badischen – der erste frische Spargel… klar normalerweise ist Baden da zeitiger als der Fläming. Außer in Jahren wie 2017…

An der Elbfähre sitzt man entspannt – zwei Picknicktische mit Bänken im Grünen und Blick auf die Silhouette Coswigs. Auf dem Hinweg war ich mit dem Rad schneller als die Autofahrer…

Die Flaschen haben noch die Blindstrümpfe, ich serviere nach meinem Ranking der ersten Runde. schon der erste Wein hat zugelegt und macht gleich richtig Spaß: “Das soll der schlechteste Wein sein, du machst Witze…”  Staunen und das Bedauern des Autofahrers, spucken zu müssen…  Es is der 2008er Billo. Passt. Natürlich muss die Obama – Geschichte zu diesem Wein erzählt werden…

Und dann steigern wir uns, Wein um Wein. Vieles ist heute besser als Gestern. Im Leben außerhalb des Prioratweins ist das nicht immer so… Die Mas Garrian – Muster überzeugen, der Solertia überrascht. (die Verkostungsnotizen lest ihr gesondert demnächst auf meinem Blog), alles in allem haben wir um die 2 Stunden viel Spaß mit diesen Weinen aus vielleicht doch unterschätztem Jahr.

Zum Glück muss ich hinterher fast nur noch die zurechtgelegten Sachen ins Auto packen, ich hatte bei den 7 Weinen fast nichts gespuckt. Lust auf einen Spargelwein hätte ich schon, aber ich bin vernünftig. In der Not frißt der Teufel den Spargel auch ohne Wein. Dennoch muss der restliche Spargel mit gen Frankreich.

Vor dem ins Bett gehen gucke ich nach den Wetterinformationen für die kommenden Tage in meine Richtung.

Es gibt Dinge, die läßt man besser sein…

 

 

 

 

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 3 – Samstag, 15.04.2017

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Nun sind es doch wieder einige Minuten über der angedachten Zeit geworden, die Katze wollte ausgiebiger geschmust werden als normal, Kaffee für unterwegs musste aufgebrüht werden, der Kühlschrank leergeräumt. In den Tagen zuvor hatte ich zu wenig aus meinem Kühlschrank gegessen oder ich hatte zu viel hineingepackt. Wenn ich etwas wirklich hasse, dann Kühlschränke, wo eine Maus den letzten Rest Käse mit einem Schild um den Hals verteidigt, auf dem steht”Hab Erbarmen…”

So aber mußte vieles auf das Haltbarkeitsdatum hin geprüft werden und bei dem Meisten wurde entschieden:”Kühltasche”. Das wird die Ausgaben für Lebensmittel in den nächsten Tagen gewaltig flach halten.

Viel entscheidender die Frage, was anziehen… Nein, ich bin kein Mädchen, aber nachdem ich letztes Jahr mutig mit kurzer Hose startete und mich beim ersten Toilettenstopp alle Leute anguckten, als wäre ich ein Außerirdischer, kam ich doch in Grübeln. Im letzten Moment wird mir das grübeln abgenommen, es beginnt etwas zu regnen, zum Glück ist alles im Auto.

Irgendwas ist es dann doch, was mich noch mal aussteigen lässt und in die Wohnung zurück kehren – Lucy freut sich natürlich, als ich plötzlich wieder in der Küche stehe: “Hey. Bleibst doch hier?” Nee…

Beim Verstauen der letzten vergessenen kleinen Dinge ins Auto fällt mir auf, dass in der Tasche hinterm Sitz noch ein Paar Handschuhe und die Pudelmütze klemmen… Neiiiin – die packe ich jetzt nicht aus, fahren sie eben mal fix nach Spanien mit.

Abfahrt…

In Dessau runter zum Tanken bei Kaufland. Aber es ist noch zu zeitig, die Preise sind noch oben. Also nicht volltanken, ich muss unterwegs eh noch was nachgießen…

Die Tankstelle neben der Autobahn bei Eisenberg war immer relativ günstig und einen guten Imbiss gab es da auch immer. Und ich wechsle ja dann auf die A4 in diesem Jahr, dort ist erstmal nix mit günstig tanken…

Bezüglich des Tankens hatte ich den richtigen Riecher, 5 Cent weniger pro Liter heißt übersetzt wenigstens Thüringer Röster gratis… Aber Fehlanzeige. Entweder wollen die heute nicht mehr oder sie wissen, dass bei diesem Regen und der dazugehörigen Kälte eh niemandem nach Essen ist…

Wie in Trance rausche ich über die A4, nur darauf achtend, nicht schneller zu sein, als die Polizei erlaubt, ansonsten fährt es sich entspannt, bis sich die Blase meldet. Da bin ich zum Glück schon im Westen und erwische ein Regenloch… Aber auch hier ist nicht groß Landschaft schauen, Regenloch heißt noch lange nicht, dass Sonne raus kommt. Aber wenigstens Kaffee aus der Thermoskanne holen. Ich komme mit den Parkplatznachbarn ins Gespräch, die wollen in Fulda einen rumänischen Straßenhund abholen…

Weiter, auch in Hessen regnet es, hinterm Reiskirchener Dreieck gießt es regelrecht und man sieht die Hand kaum vor Augen. Der Scheibenwischer hat zu tun, dennoch gibt es genug Leute, die wie der geölte Blitz gen Frankfurt rasen müssen… Bis es dann urplötzlich passiert und ich eine Vollbremsung machen muss. Reifenteile und anderes liegen rum, zwei Wracks stehen quer und ich habe zum Glück genau die Spur, auf der es langsam hindurch geht, Bremsen bei Aquaplaning ist auch nicht ganz witzig, plötzlich bin ich hellwach und hoffe nur, dass die anderen rings um mich auch mitdenken… der auf der linken Spur neben mir hat mehr zu bremsen, schließlich wartet auf seiner Spur noch das eine Wrack und er ist deutlich schneller als ich, er fährt über irgendwas Schwarzes und schmeißt das über meine Spur, zum Glück fliegt das Teil knapp vor mir über die Spur. Der Raser fährt plötzlich genau so schnell runtergebremst neben mir, die Augen seiner Frau gucken mich weit aufgerissen an. Er muss weiterbremsen und rüber, hinter mich. Ganz vorn weitere Autos mit Warnblinker, da sind schon welche am Gucken, was los ist…

Hernach fahren sie alle plötzlich sinnig, bis es dann vor Frankfurt aufhört mit Regnen, es wird wieder Gas gegeben und ich schnurre an Frankfurt vorbei, froh darüber, dass diese Reise kein vorzeitiges Ende fand.

 

Hinter Frankfurt brauchte ich dann doch erst einmal eine Pause, Nerven beruhigen, wegen aufkeimender Müdigkeit kurz die Äuglein schließen, Dann kaltes Wasser ins Gesicht und Kaffee in die Gurgel, sich ums Geschäftliche kümmern und dann ab – den Rest der Tagesetappe fahren…

Ich bin eingeladen, die Etappe in Heidelberg zu beenden. Ich bin kurz ein wenig irritiert, finde einen der beschriebenen Anhaltspunkte und fahre dennoch erst mal falsch aus dem Kreisel raus. Ich merke, das man in Heidelberg niemanden nach dem Weg fragen muss, es sind alles nur Touristen, die sich auch nicht weiter auskennen. Mein Gefühl sagt, ich muss zurück auf Anfang, in dem Moment Bahnhof und nochmals über LOS.

Und plötzlich stehe ich genau da, wo ich hin muss. finde sogar einen Parkplatz und bin angekommen, fast 2 Stunden eher als ich es für möglich gehalten hätte…

Kurz darauf bin ich geduscht und habe auf Entspannung umgeschalten, trinke gedankenverloren einen Silvaner und lausche meiner Gastgeberin, die mir Heidelberg zunächst in der Theorie nahebringt. Per Stadtplan. Die Praxis soll morgen folgen, bei hoffentlich besserem Wetter.

Später gibt es ein Risotto mit Erbsenpesto und Jakobsmuscheln, dazu einen leckeren Salat mit Avocado, Tomaten und Pinienkernen. Ich hätte noch einen Rosé aus dem Süden mitnehmen sollen, der wäre im Auto heute nicht mal warm geworden.

Aber ich habe 2 mal La Torre von Jean Gardiès im Gepäck. Mourvedre aus dem Roussillon, dem französischen Teil Kataloniens, wir nähern uns weintechnisch dem Zielgebiet an, ohne hin zu kommen, die ebenfalls im Gepäck befindliche Priorat 7er Serie aus 2008 muss warten, ich möchte heute nur trinken, nicht schreiben oder bewerten.

Wenn man aber bei einer Wein- und Genussbloggerin zu Gast ist, dann geht das nicht so einfach, natürlich reden wir über die Weine, vergleichen und haben beide schlußendlich den 2002er La Torre vor dem 2003er, obwohl beide sich große Mühe mit uns geben. Sind schon schöne Sachen, was da in Vingrau/Tautavel wächst und von einem der talentiertesten Winzer der Gegend in Flaschen gefüllt wird. Der La Torre ist der zweite Spitzenwein des Betriebes neben dem noch ein wenig teureren La Falaise, einem 100%igen Syrah. Beide, der Syrah und der Mourvedre können große Erzählweine sein…

Ich habe das Weingut 1999 vor Ort erstmals kennengelernt und habe dann die Weine einige Jahre lang immer wieder gern gekauft – und trinke sie noch immer gern, ich bin gern dort in den Felsen herumgeklettert und habe dort einige meiner schönsten Kletterrouten gemacht. Wenn man in der Mairie höflich fragt, darf man am Sportplatzrand zelten und Dusche und WC des Sportplatzes nutzen. Abends kommen die Hunde des Dorfes und gucken, ob man was zu Fressen für sie hat, manche frech, andere zurückhaltend. Aber alle lieb und wohlerzogen, so weit man das für “les primieres chiens de la rue” behaupten kann. Hach Vingrau… ich müßte mal wieder hin. Wäre da nicht immer das nur wenige Stunden entfernte Priorat mit seiner Sogwirkung.

In Heidelberg ist diese Sogwirkung noch nicht zu spüren. Nur die Sehnsucht ist da. Die aber ist wohl immer da…

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 4 – Ostersonntag, 16.04.2017

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Ein Ostersonntag in Heidelberg.

Das Auto darf heute nach nur einem Fahrtag pausieren, es geht heute zu Fuß durch Heidelberg…

Zum Glück regnet es nicht, auch wenn der Himmel grenzwertig ist, aber dafür will es so kalt bleiben, dass es angeraten ist, sich zu bewegen. Das tun wir auch zur Genüge. Durch ein Viertel mit vielen wunderschönen Jugendstilhäusern nähern wir uns der Altstadt, die wir allerdings nicht betreten. Stattdessen gehen wir über den Neckar und nehmen dann den Philosophenweg, der durch Wälder und Parkanlagen auf der anderen Seite der Altstadt führt.

Zunächst geht es steil bergan, dann halten wir die Höhe am Hang. Zunächst bin ich baff erstaunt über all die vielen in- und ausländischen Touristen, die hier lang laufen. Später dann wird klar, warum. Man hat wundervolle Blicke hinüber auf die Altstadt, die fast wie aus einem Guss wirkt, wenige, zumeist kleinere Bausünden stören den Modellbahn-Stadtanblick nicht wirklich. Das ist Idylle pur und ein Fest für die Augen. Ich hatte davon bislang keinerlei Vorstellungen, was mich erwarten würde. Umso erfreuter bin ich jetzt. 

Ich halte vielleicht doch zu wenig in den alten Bundesländern an, fast immer lasse ich mich mitreißen von der Hektik auf den deutschen Autobahnen. dabei warten viele Perlen nur darauf, gefischt zu werden…  

Die Juliane hat sich da eindeutig verbessert, als sie von Berlin hier her zog. Bekommt man das noch mit, wenn man längere Zeit hier lebt? Sie sicher, denn sie hat sich akribisch vorbereitet, mir die perfekte Entdeckungstour zu präsentieren. Das ist genau so durchdacht, wie Ihre Wein-und Speisenkombinatioen und Kreationen. Ich möchte immer wieder verweilen, jeden Blick aufsaugen, die Bilder genießen… Aber wir haben noch einen weiten Weg vor uns, zunächst geht es bergab und dann über die Alte Brücke, die mit Sandsteinfiguren und Türmen prächtig geschmückt ist.

Hier merken wir, dass Ostern ist, denn eine Gruppe missionarisch demonstrierender Christen spaziert singend immer wieder auf der Brücke hin und her. Wir verlieren uns dann in den Gassen der pittoresken Altstadt, schauen uns die alten Bürgerhäuser an, die schon vom Reichtum vor 400, 500 Jahren künden. Ich wundere mich über die Hauptkirche mit ihren kleinen Läden außendran, in denen man nicht nur christliche Andenken und allerlei Kitsch kaufen kann, sondern auch Crêpes, Eis, Getränke… Während Juliane nicht so begeistert vom Inneren der Kirche ist, gefällt sie mir von der Architektur her sehr.

Während wir bei einer kleinen Pause am Kornmarkt Kaffee und Schorle trinken und sich die Füße ausruhen, staune ich immer mehr über die Massen von Touristen, obwohl mir Juliane versichert, es wären heute noch wenig. Da hat man in Wittenberg dieses Jahr Angst vom Kollabieren durch eventuell kommende Touristenströme, Heidelberg scheint damit 365 Tage im Jahr umgehen zu müssen… Kein Wunder auch, dass es dann der Stadt hier so gut geht. Wenn Geld her kommt, bleibt Geld kleben, es sei denn, es gibt keine überzeugenden Angebote. 

Angebote gibt es hier mehr als genug. Wir steigen hinauf zur eindrucksvollen Schloßruine, später dann an Studentenhäusern wieder hinab zum ehemaligen Gefängnis und noch einmal verlieren wir uns in den Gassen der Altstadt. Dann stellen wir fest “Hunger und Weindurst…” Wir nehmen Kurs auf Julianes Wohnung, in der Spargel und 7 Prioratweine warten.

Dazu noch ein Weißburgunder aus 2012, der in Milchkannen vergoren wurde. Juliane war skeptisch, ob der Wein noch trinkbar sei, ich versuchte sie zu beruhigen – 5 Jahre?! Hallo… Kein Alter. Er war dann auch sehr gut als Erfrischung zwischen den Roten zu trinken. Aufgeschrieben aber habe ich nur zu den Prioratweinen was – und das bekommt ihr im Anschluß an dieses Posting zu lesen. Auch später habe ich mir den Luxus erlaubt, die anderen “Urlaubsweine” nur zu genießen…

Die Prioratweine aus 2008, inzwischen 4 Tage offen, haben sich zum Teil weiter entwickelt und geöffnet, zum Teil blieben sie auf ihrem unerwartet hohen Niveau. Da hatten wir schon viel Spaß und Gesprächsstoff. Juliane war am Meisten vom Cecilio Negre begeistert, auch wegen seies Preis-Genuss-Verhältnisses, als sie hörte, was der Wein gekostet hat. Mich wundert nun aber auch nicht mehr, dass unlängst jemand den Rest davon wegkaufte, so gut, wie er sich jetzt nach 9 Jahren präsentiert – wir reden hier von einem Basispriorat ohne Fassausbau… Ich habe nun nur noch 2010 und 2011, aber vom 2010er auch schon nur noch überschaubare Reste…

Aber auch bei den teureren Weinen leuchteten Julianes Augen, nur beim Artigas weniger – aber da waren wir uns beide einig – schon ein hohes Niveau, aber doch etwas zu fett… und das bei einem 2008er.

Als wir dann den Tag beendeten, war mir eigentlich schon klar, ganz so zeitig will ich morgen nicht los. Jetzt hab ich eh vom Hetz- auf Urlaubsmodus umgestellt.

Und ja – in Heidelberg kann man sein Herz verlieren. Da ist schon Disziplin nötig, es wieder mitzunehmen…

 

 

 

 

7 mal Priorat 2008 im April 2017

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Im April war mal wieder Zeit, einigen 2008ern auf den Zahn zu fühlen – mit dabei auch zwei neue Musterflaschen von Mas Garrian.

Am Gründonnerstag trank ich die 7 Weine blind, am Karfreitag erneut blind nach dem Ranking der ersten Runde, gemeinsam mit Kunden meiner Prioratführerselektion. Am Ostersonntag wurde gemeinsm mit Juliane Gassert vom Blog EinfachWein offen nachverkostet und eine vierte Runde gab es dann ebenfalls offen mit Leon, meinem Mitfahrer zur Fira.

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Hier die Verkosungsnotizen nach dem Ranking:

 

Blai Ferre I Just; Billo; Priorat – Gratallops; 2008 rot;

Tag 1 (blind): Leuchtendes Kardinalsrot mit schönen Reflexen. Leicht offene, himbeerige Nase, dazu eine staubige Schiefermineralik. Am Gaumen betont fruchtig und sehr gut zu trinken, frisch und mit recht reifer, sogar leicht süßlicher Frucht, im Abgang wetteifert eine schiefrige Frische mit einem Obstsalat aus frischen und eingeweckten roten Früchten. Klar und saftig, gut und einfach zu trinken. Sehr harmonisches Gesamtensemble. 92+/100 Th. Sehr Guter Wein.

Tag 2 (blind): Wirkt heute in der Nase gereifter, zeigt aber am Gaumen Frische und wirkt ernsthafter. Kann insgesamt zur ersten Runde zulegen. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 4 (offen): Legt in der Nase und am Gaumen weiter zu, wird komplexer und fächert sich weiter auf als in den beiden Runden zuvor. . Mineralicher Nachhall, legt auch hinsichtlich der Länge zu. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 5: Baut sich langsam etwas zurück und wirkt heute insgesamt reifer. Alles in Allem aber eine überraschend gute Entwicklung bei diesem eher Basispriorat. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

92+; 93+; 94+; 93+ = 93++++/100 Th. = 93/100 Th. Exzellenter Wein.

 

 

Bodegas Mas Alta; Artigas; Priorat – La Vilella Alta; 2008 rot;

Tag 1 (blind): Dunkles Granatrot mit schönem Funkeln. Offene, komplexe Nase, Holunder, Kräuter, Absinthkraut, rostiger Schiefer. Sehr mineralisch und gut zu trinken. Kühl und mit mittlerem Körper, baut aber auch etwas Druck am Gaumen auf. Zeigt aber auch den Alkohol mehr als die anderen Weine der Runde, sonst wäre er noch besser. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 2 (blind): Fettes Teil, legt an Fülle und Üppigkeit zu, viel Druck am Gaumen, fast etwas zu viel des Guten Aber er hat dennoch was Faszinierendes. Leider erneut etwas alkoholisch am Gaumen. 94,5+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

Tag 4 (offen): Wuchtige Nase. Heißer Asphalt und Teer, viel Druck. Unverändert voll am Gaumen. Süßkirschen in Alkohol eingelegt, erinnert mich leicht an tschechisches Kirschbowlekonzentrat. Für Liebhaber wuchtiger Weine bzw. im Winter am Kamin für Leute, die mit Glühwein nichts anfangen können. Sonst schwierig. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 5 (offen): Unverändert zur 3. Runde. Fett, speckig und mit vielen süßen Likörkirschen. Macht satt und dürfte polarisieren. 93+/100 Th. Exzellenter Wein.

(04/2017)

 

95+; 94,5+; 93+; 93+ = 93,875++++/100 Th. = 94/100 Th. Exzellenter Wein.

 

 

Celler Cecilio; Cecilio Negre; Priorat – Gratallops; 2008 rot;

Tag 1 (blind): Dunkles Kardinalsrot, eine Spur heller als Wein 1 (Pardelasses). Gibt sich in der Nase noch sehr schüchtern und eingerollt, die Mineralik steht im Vordergrund. Sehr frisch. Auch am Gaumen sehr auf die Frische fokussiert. Fruchtbetont, dabei weniger süß und nur frisches Beerenobst zeigend. Im Abgang eine schnittige Mineralik. Die Tiefe kommt dann durch die Hintertür. Gute Länge und ein mineralischer Nachhall. Ein Steinbeißer – Typ. Gewinnt mit Luft an Tiefe und Harmonie. Man sollte ihn nicht unterschätzen. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 2 (blind): Kuchenobst, süßliche Frucht. Sehr direkt. Unverändert zur ersten Runde. Viel Trinkspaß. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 4 (offen): Ebenso heute runder und vielschichtiger, Weihnachtsgewürze, Würzbrot, legt am Gaumen zu. Zeigt heute Größe. Tolles PGV. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 5 (offen): Unverändert zur 3. Runde. 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

94+; 94+; 95+; 95+ = 94,5++++/100 Th. = 95/100 Th. Großer Wein.

 

 

Celler Aixalà Alcait; Pardelasses; Priorat – Torroja del Priorat; 2008 rot;

Tag 1 (blind): Dunkles, leuchtendes Kardinalsrot mit tollem Funkeln. Offene, dunkelbeerige Nase, die immer betörender wird. Am Gaumen eine üppige und tiefe Frucht, zugleich aber auch eine strenge Mineralik und noch viel Tannin. Wirkt noch extrem jung, hat aber Potential und Charakter. Kantige Mineralik und viel Frische, dabei allerdings recht wenig Druck am Gaumen – ein 2008er halt. 94+/100 Th. Exzellenter Wein.

Tag 2 (blind): Dunkelbeerige Frucht, nobel, es könnte noch ein bisschen mehr Tiefe und Komplexität sein. Gut zu trinkender, sicher einfacherer Wein, der in seiner Einfachheit dennoch groß wirkt. Sehr rund und harmonisch, legt insgesamt zu gegenüber der ersten Runde. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 4 (offen): Gewinnt an Eleganz und Tiefe, bleibt mineralisch und frisch. Kantige Eleganz, ein Charakterkopf. Qualitativ unverändert zur 2. Runde. 95+/100 Th. Großer Wein.

Tag 5 (offen): Unverändert. Kühl und super trinkig. So macht Pardelasses richtig Spaß, eine Empfehlung. 95+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

94+; 95+; 95+; 95+ = 94,75++++/100 Th. = 95/100 Th. Großer Wein.

Den Pardelasses biete ich im Rahmen meiner Prioratführerselektion zum Kauf an.

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 21,00 €

Netto 17,65 € 28,00 €/l.

 

Mas Garrian; Clos Severí; Priorat – El Molar; 2008 rot;

Tag 1 (blind): Schwarzrot, sehr kompakt, fast blickdicht. Dunkle Frucht, glatt und elegant, aber auch sehr gefällig. In der Nase ein wahrer Gothic-Wein, am Gaumen vielleicht dann eine Spur zu brav, aber auch sehr trinkig. Wobei das schon auf höchstem Niveau gemeckert ist. Weniger Tiefe und Druck als Wein 6 (Solertia), aber von ebenso dunkler Aromatik. Macht mit Luft immer mehr auf und zeigt Noblesse und Verführungskünste. Gute Länge. Fällt sehr positiv auf im Rahmen dieser 7 Weine der Blindprobe. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 2 (blind): Unverändert am Gaumen. Ein wenig weniger Eleganz als Wein 5, mit dem er verwandt sein könnte (Mas del Camperol) 95,5+/100 Th. Großer Wein.

Tag 4 (offen): Wunderbar trinkig und ausgewogen, alles ist an seinem rechten Platz, insgesamt sehr stimmig und auf unverändert hohem Niveau. 96+/100 Th. Großer Wein.

Tag 5 (offen): Unverändert. Eine Empfehlung. 96+/100 Th. Großer Wein.

(04/2017)

 

96+; 95,5+; 96+; 96+ = 95,875++++/100 Th. = 96/100 Th. Großer Wein.

 

 

Mas Garrian; Mas del Camperol; Priorat – El Molar; 2008 rot;

Tag 1 (blind): Sehr dunkles Schwarzrot. Dunkle, mysthische Nase, erst leicht offen, aber mit Tiefe. Am Gaumen voll und mit Druck. Wirkt ungewöhnlich warm und üppig für den Jahrgang, aber mit strammer Mineralik. Komplexe und tiefe Aromatik. Beerenkompott auf heißem Schiefer. Gute Länge. 94,5+/100 Th. Exzellenter bis Großer Wein.

Tag 2 (blind): Tiefe dunkle Frucht, sehr harmonisch, sehr nobel, weniger warm wirkend als in der ersten Runde. Dazu Bitterschokolade. Gewinnt sehr deutlich hinzu. 96,5+/100 Th. Großer bis Weltklassewein.

Tag 4 (offen): Legt in der Nase weiter zu, sinnlich und animierend. Auch am Gaumen bereits sehr verführerisch, sanft und zärtlich. Mysthische Frische. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 6 (offen): Unverändert. Für den Jahrgang gigantisch gut. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

 

94,5+; 96,5+; 97+; 97+ = 96,25++++/100 = 96/100 Th. Großer Wein.

 

Die beiden 2008er von Mas Garrian – Clos Severí und Mas del Camperol werde ich ab dem Herbst 2017 in meiner Prioratführerselektion anbieten. Vorabreservierungen werden in Kürze möglich sein.

 

Vinyes de Manyetes; Solertia; Priorat – Gratallops; 2008 rot;

Tag 1 (blind): Sehr dunkles Rot mit funkelndem Kern. In der Nase schwarze, dunkle Aromen, noch etwas eingerollt, öffnet sich aber mit Luft. Am Gaumen nobel und kühl, Brombeere und Heidelbeere, Kaffee. Baut mit dem Schlürfen Druck am Gaumen auf, zeigt eine belebende und mineralische Frische und Schwarzwälder Kirschkuchen. Langer schiefriger Nachhall, sehr ausgewogen. Sehr harmonisch und elegant, überrascht für den Jahrgang sehr positiv und macht sogar eine leichte Gänsehaut. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 2 (blind): Unverändert. Für den Jahrgang ganz großes Kino. Hat sich sehr toll entwickelt dieser oft unterschätzte Wein. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 4 (offen): Unverändert. Steht wie eine Eins im Glas. Bringt ständig neue aromatische Facetten, ein typischer „Erzählwein“, wie ihn fast nur René Barbier Senior machen kann. Beeindruckt auf ganzer Linie. 97+/100 Th. Weltklassewein.

Tag 6 (offen): Unverändert. Wurde leider in Spanien nach der Insolvenz von Glassconcept, dem Vertriebspartner für diesen Wein, regelrecht verscherbelt, beweist aber jetzt, das er auch seinen normalen Preis nicht nur wert ist, sondern das er auch dafür noch ein gutes PGV besitzt. Einer der Besten in 2008. 97+/100 Th. Weltklassewein.

(04/2017)

 

97+; 97+; 97+; 97+ = 97++++/100 Th. = 97/100 Th. Weltklassewein.

 

Diesen Wein biete ich in meiner Prioratführerselektion ebenfalls an:

Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 45,00 €
Netto 37,82 € 60,00 €/l.

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Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 5 – Ostermontag, 17.04.2017

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Das Wetter lädt nicht wirklich zur Weiterfahrt ein, war es am Ostersonntag nur kalt, so ist es heute wieder kalt und nass. Die gesamte Hoffnung liegt nun darauf, dass das Wetter in Frankreich besser wird.

Ich lasse Heidelberg hinter mir, zuvor habe ich noch einen Schluck draufgetankt, um bis an die französische Grenze zu kommen.

Ich winke noch einmal zurück und bedanke mich bei Juliane für die Gastfreundschaft und die schöne gemeiname Zeit. Auf ihrem Blog EinfachWein hat sie im Rahmen der April-Weinrallye über den kulinarischen Teil dieser gemeinsamen Stunden geschrieben: http://www.einfachwein.net/ostergeschic … allye-109/

An Karlsruhe und den dortigen staugefährdeten Engpässen komme ich gut vorbei, aber es zieht sich dann noch einmal ewig, ehe der Kaiserstuhl in Sichtweite kommt…

Ich verlasse die Autobahn, um auf schmalen Straßen in dieses kleine Bergland hineinzufahren, in dem mein Firamitfahrer Leon wohnt. Den Lesern des letzten Firaroadbooks dürfte er noch in Erinnerung sein, bereits 2014 fuhren wir gemeinsam, da auch er leidenschaftlicher Frei-Camper und auch Klettersteiggeher ist. In den letzten beiden Jahren hat er sich zur Fira immer irgendwie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln und dem vollgepackten Wanderrucksack durchgeschlagen. 2015 tauchte er ohne Vorwarnung abends in La Morera de Montsant auf dem Picknickplatz auf und letztes Jahr konnte er noch kurzfristig Klaus-Peter über seine neuerlichen Reisepläne informieren. Und dieses Jahr plante er alles etwas rechtzeitiger. Ab wann kann man davon sprechen, das einen das Fira-Virus erwischt hat? Bei der vierten aufeinander folgenden Tour oder erst mit der X-ten?

Und wann geht das Fira-Fieber vorbei? Mit der 13. Tour oder endet es niemals zu Lebzeiten?

Wir müssen seine Sachen im Regen verstauen. Es regnet nicht doll, aber in Verbindung mit den kühlen Temperaturen ist es unangenehm.

In Breisach am Rhein wird vollgetankt. Es ist teurer als erhofft, aber so ist das nun mal mit Feiertagen wie Ostern…

Dann geht es ins gelobte Frankreich rein, leider regnet es auch hier… Während wir auf Höhe Belfort das Stück mautfreie Autobahn nutzen, kommt die Lust auf´s Mittagspicknick. Aber im Regen?

Ich schlage vor, die Hochjura-Strecke zu nehmen und habe zur Not, sollte es nicht mit dem Regen aufhören, den von Felsen überdachten Platz im Defile d´ Entremonts im Blick. Zum Glück hört es mit Regnen auf, als wir bei Pont de Roide ins Jura rein fahren. Und in St. Hippolyte sieht es aus, als wäre Regen ein Fremdwort.

Einige Kilometer weiter oben finden wir einen netten Platz fürs Picknick, wir halten uns an den aus Deutschland mitgebrachten Vorräten schadlos.

In Morteau hat das Haus der Würste von Morteau offen, eine Verkausstelle regionaler Spezialitäten des Jura, gelegen am Ortsausgang in Richting Pontarlier. Beide haben wir zwar genug Lebensmittel auf unseren Kühlschränken geräumt, aber gegen guten frischen Käse aus dem Jura haben wir nichts. Aber auch eine Morteau – Wurst – die dann irgendwann in den nächsten Tagen gegessen werden soll, haben wir uns einpacken lassen. Und einen passenden Jura-Wein natürlich noch dazu.

Anschließend genießen wir den landschaftlich schönsten Teil der Strecke, die Fahrt durch die Defilé d´Entreroche. Der Doubs ist hier oben noch recht jung und schmal und die Schlucht ist nicht all zu tief, aber dennoch sehr eindrücklich, die Felsen überwölben zum Teil die Straße.

Hinter Montbenoit sind wir dann auf einer großen Hochfläche. Aber auch diese Landschaft hat ihre Reize. Uns fällt ein, das ein frisches Brot auch noch eine gute Idee wäre. Wir haben zwar noch wenige etwas altbackene Reste, aber macht altes Brot zu so gutem Käse Spaß???

Natürlich hat kein einziger Bäcker geöffnet, in Censeau Le Magasin endecken wir einen Brotautomaten, allerdings ist auch hier alles ausverkauft. Und dummerwise beginnt es wieder zu regnen.

Am Cirque du Ladoye regnet es ebenfalls, nichts mit einem Picknick an diesem schönen Platz. Dabei wäre es gar nicht schlecht, sich schon hier nach einem Platz für die Übernachtung umzuschauen, während ich im Jura einige schöne Biwakplätze kenne, weiß ich, das es in der Bresse diesbezüglich mau aussieht.

Leon war noch nie im Jura und er ist recht angetan von der schönen und abwechslungsreichen Gegend. Ich möchte ihm noch den Aussichtsplatz bei Granges sur Baume zeigen, der mit zu den eindrücklichsten Plätzen hier gehört. Und zugleich könnten wir gucken, wie die dortige Käserei geöffnet ist – sie ist schließlich eine meiner Lieblingkäsereien im Jura. Man braucht ja auf der Rückfahrt was für die Zeit hinterher in Deutschland.

Kurz vor Ladenschluß sind wir da, heute brauchen wir nichts weiter, aber die Zeit für die Rückfahrt merken wir uns.

Wir haben Glück, der Regen macht eine Pause und wir können die Aussicht genießen. Zugleich finden wir eine nutzbare Wanderschutzhütte, hier können wir im Trockenen kochen und auch schlafen, ohne die Zelte aufbauen zu müssen. Glück gehabt, denn kurze Zeit später regnet es schon wieder und es hört auch in den nächsten Stunden nicht auf.

Die Trangias werden angeworfen, es gibt leckeren Spargel und dazu Schinken. Und 2008er aus dem Priorat hinterher.

Alles ist gut, der Regen stört uns nicht.

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 6 – Dienstag, 18.04.2017

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Zum Glück hat es aufgehört zu regnen, als wir in unserer Schutzhütte frühstücken. Nahe bei gibt es auch eine komfortable Toilette, so können wir stressfrei in den Tag starten.

Einen ersten kurzen Stopp machen wir in Villemotier, wo wir bei dem berühmten Bäcker frisches Brot kaufen. Für mich nach wie vor eines der besten Brote Frankreichs.

Um Bourg en Bresse fahren wir weitläufig herum, in Belleville entern wir das Beaujolais, man könnte jetzt den Tag mit dem Besuch von Weingütern verbringen, aber es drängt uns in Richtung Zentralmassiv. Da es aber wesentlich schöneres Wetter ist, beschließen wir, oberhalb von Beaujeu unser Mittagspicknick zu machen – Es hat hier einen sehr schönen Platz mit Blick auf die Weinberge. Allerdings merken wir, dass das mit der Sonne doch täuscht, durch den Wind ist es recht kühl und wir müssen achtgeben, dass nichts weg fliegt.

Dafür haben wir auch im Hinterland des Beaujolais weiterhin schöne Landschaft, Frankreich wie aus dem Bilderbuch…

In Charlieu brauche ich eine Pause, die Beine wollen vertreten sein und die aufkommende Mittagsmüdigkeit verscheucht. Da bietet sich das alte hübsche Kleinstädtchen grade an für einen kleinen kulturellen Stadtbummel. Wir finden schöne alte kirchliche und weltliche Bauten und auch die französische Art, Wahlkampf für die Präsidentenwahl zu machen. Es gibt an mehreren Orten im Ort Stellen, wo sie alle der Reihe nach nebeneinander hängen. Später fällt uns das auch anderen Orten auf. Gleichberechtigung… – die Franzosen haben allerdings schon vorab bestimmt, wessen Wahlplakate sie wie verzieren… das reicht von einem Hitlerbärtchen für Marine Le Pen bis hin zu einem Herzen für einen linken Anarcho, der aber am Ende wohl keine Rolle gespielt haben dürfte.

Hinter Roanne geht es ein Stück auf einer mautfreien Autobahn Richtung St. Etienne, bevor wir dann auf die Berge des Zentralmassiv zu steuern.

In Balbigny tanken wir bei Netto, günstig, aber umständlich. Man muss zunächst in den Supermarkt zum Bezahlen und erhält einen Zettel mit 2 Codenummern. Dann kann man das gezahlte Geld vertanken.

In Montrond les Bains müssen wir abbiegen, dank einer doofen Ausschilderung verfahren wir uns zunächst und bekommen so das Dorf Marclopt zu sehen, wo wir unseren Fehler bemerken und umdrehen. Wir sind nicht die Einzigen, die auf die falsche Ausschilderung reinfallen…

Danach aber ist alles gut und wir finden unseren Ausgangsort St. Anthème, von dem aus es etliche Kilometer bergan zur Skistation Praboure geht. Hier oben ist der Hund begraben und es ist saukalt. Nur eine Rettungsstation ist besetzt, der Diensthabende kommt gleich gucken, als er uns sieht. Als er merkt, wir wollen zur Via Ferrata, verschwindet er wieder im Warmen seiner Hütte.

Ein paar versprengte Spaziergänger kommen noch nach uns hier hoch, kehren aber alsbald um, weil es ihnen zu ungemütlich ist. Der Weg zum Einstieg zieht sich gefühlt eine Ewigkeit hin, wir haben schon Angst, falsch zu sein…

Aber dann kommt das Hinweisschild zum Zugang. Zunächst kommt ein ganz kurzer Steig, der uns zu einer längeren, aber einfach zu gehenden Brücke über ein kleines Flüßchen namens Ance führt. Dann folgt wieder ein längeres Wanderstück, bevor der eigentliche, sehr einfache Klettersteig beginnt. Für Anfänger und Kindergruppen sicher okay, aber sonst beinahe reizlos, sieht man von einem kurzen finalen Überhang ab. Zum Einklettern am Saisonbeginn dennoch okay.

Leider musste ich feststellen, dass alle Fotos von meinem Fotoapparat einmal mehr komplett unscharf und unverwertbar sind.  Daher gibt es leider dieses Jahr keine spektakulären Klettersteigbilder. Ab Mai muss man hier Eintritt zahlen, aber eigentlich ist das Ganze einen Obolus extra nicht wirklich wert. Von November bis April kann man den Steig umsonst machen, aber auch das lohnt nur für Anfänger, die wissen wollen, ob das ihre Sportart werden könnte oder nach der Winterpause zum Reinfinden.

Hier oben gäbe es auch Biwakmöglichkeiten, aber es ist uns zu kalt und wir lassen uns abrollen. Fündig werden wir im kleinen Dörfchen Églisolles, ein sehr schöner ruhiger Platz mit Trinkwasser und guter Toilette nahe bei. Nach dem Kochen, einmal mehr muss noch Spargel gemacht werden, bevor er alle ist, verziehen wir uns beizeiten in die Zelte. Die Weine mussten wir per Hand anwärmen, egal ob Weiß oder erst recht Rot.

Ich hole noch meine Extradecke aus dem Auto und ich finde es plötzlich gut, dass ich Handschuhe und Mütze nicht zu Hause aus dem Auto gepackt, sondern aus Faulheit drin gelassen habe.

Das sieht ganz nach wirklichem Wintercampen aus…

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 7 – Mittwoch, 19.04.2017

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Was für eine barbarische Kälte, auch am nächsten Morgen möchte man alles anziehen, was man findet, inklusive Handschuhe und Mütze. Das Olivenöl kann mit dem Löffel gegessen werden, die Autofrontscheibe ist vereist.

Der Kaffee ist eine Wohltat, dann kommt die Sonne ein wenig in Schwung und es muss wenigstens nicht noch die Scheibe gekratzt werden.

Beim Losfahren drehen wir dennoch erst mal die Heizung auf, um wieder auf normale Betriebstemperatur zu kommen.

Die wunderschönen abwechslungsreichen Landschaften im Zentralmassiv entschädigen und wieder stelle ich fest, man macht viel zu selten Urlaub im Zentralmassiv.

Über den Col de la Faye und am 1190 m hohen Suc de Medeyrolles vorbei fahren wir auf kleinsten Straßen durch das sehr waldreiche Forez-Gebirge nach La Chaise Dieu. Hier gibt es eine der eindrucksvollsten Kirchen dieser Gegend zu besichtigen und um den Sessel Gottes herum ist ein hübsches Kleinstädtchen zu entdecken.

Die schmale D4 führt uns dann durch ein wunderschönes bewaldetes Tal nach Paulhaguet – ab hier wird die Landschaft karger und weitläufiger. Zum Teil gibt es tolle Fernsichten.

In dem malerisch auf einem Felsen gelegenen alten Dörfchen Chilhac queren wir das tief eingeschnittene Tal der Allier. Wir folgen der ebenso kleinen D41, auf der wir fast immer alleine unterwegs sind, später nehmen wir die Route Forestière zum Monument National aux Macquis am Mont Mouchet.

Leider ist hier oben noch Totenstille, weder Museum noch Restaurant sind geöffnet, aber es gibt einen windgeschützen Picknicktisch, wo wir unser Mittagspicknick machen können. Einen kleinen Rundgang zu den verschiedenen Denkmälern, die an die Partisanen im 2. Weltkrieg erinnern, machen wir, bevor wir wieder im Auto die Heizung kurz aufdrehen – weiter geht es durch tolle Waldlandschaften, wir sind mitten in den Monts de la Margeride, neben dem Aubrac eine der dünnstbesiedelten Landschaften im Zentralmassiv.

Nun ist es nicht mehr weit bis Malzieu Ville, wo unser heutiger Klettersteig wartet. Wie oftmals im Zentralmassiv kann man hier mehrere Varianten bzw. Kombinationen machen. Bereits vor einigen Jahren hatte ich hier zunächst die schwere Variante und später die leichtere Variante gewählt, es liegt auf der Hand, das wir das heute umgekehrt versuchen.

Wir sind motiviert, denn es ist ein klein wenig wärmer geworden und ich weiß, dass dieser Steig kein bisschen mit dem des Vortages zu vergleichen ist. Hier werden wegen des teils luftig ausgesetzten Charakters weder die Nerven geschont, noch kann man sich ausruhen. Für die Via Ferrata de Malzieu Ville sollte man gut vorbereitet sein, sowohl mental als auch physisch.

Hier der Link zu den Fotos der französischen Klettersteigseite zum Appetit holen:

http://www.viaferrata-fr.net/photos-via-ferrata-165-Via-ferrata-de-Malzieu-Ville-Malzieu-Ville-Loz%E8re.html

Bereits im relativ leichten ersten gemeinsamen Abschnitt des gelben Weges (die leichtere Variante) und des roten Weges (die schwerere Variante) werden wir massiv durch eine Teenagergruppe aufgehalten, die bereits jetzt am Limit ist. So werden wir in den schwereren ersten getrennten Abschnitt gedrängt, den ich bereits gemacht hatte. Neben einem ersten arg ausgesetzten Teilstück ist hier ein Abschnitt, in dem überhängend abgeklettert werden muss, besonders heikel und kraftfordernd. Für Leon geht es bereits hier ans Eingemachte. Der Abschnitt ist mit D+ (Difficile + = Schwierig +) gekennzeichnet und das ist eher untertrieben. Bereits hier kommen die zusätzlichen Standschlingen zum Einsatz, um so sicher wie möglich abzuklettern.

Es folgt eine lange steile, aber selten überhängende Wand, bevor beide Varianten wieder eins werden und ein leichterer Abschnitt mit diversen Wandquerungen und Brücken folgt. Dann gabelt sich der Weg erneut.

Der schwere Weg, der hier mit TD+ (Tres Difficile + = Sehr Schwierig +) gehandelt wird, beginnt gleich mit einem ausdauernden und mitunter recht starken Überhang, der Respekt abnötigt. Mehrfach muss hier im Überhang umgeklinkt werden. Leon scheut, er hat bereits am Einstieg Probleme, richtig rein zu kommen. Ich dagegen sehe hier durchaus noch Land, obwohl es schon kraftraubend ist. Ich gehe den Abschnitt wie in Trance hoch und genehmige mir einen befreienden Bergheilschrei, als ich den schweren Überhang überwunden habe, der mit TD+ gerecht bewertet ist.

Aber zu zeitig gebrüllt, es geht weiter sehr steil bergan und ganz am Ende wartet ein regelrechtes kleines Dach auf die Überwindung. Man hängt dort regelrecht wie ein Faultier und wenn man umgeklinkt hat, müßte man die Füße blind irgendwo versuchen gegenzustemmen. Mein Problem ist, das ich noch nie ein Dach geklettert bin, also hier technisch keine Ahnung von habe. Das Einklinken der Standschlinge klappt, aber dann offenbart sich die Crux. Die Sicherungen des Klettersteigsets haken unten in einem durchhängenden Stück des Stahlseils fest und lassen sich dort nicht rum ziehen. Rasant schnell werden die Unterarme schwer wie Blei und ich muss aus der Hängeposition zurück auf Anfang. Dabei aber noch die Standschlinge wieder lösen, um mich nicht vollends aufzuhängen… Als ich wieder festen Stand auf einem U-Eisen habe, merke ich, die Kraft reicht nicht für einen 2. Versuch.

Leon ist inzwischen den leichteren Weg nach oben geklettert, ich rufe ihn und versuche, ihm klarzumachen, dass ich wieder abklettern muss und bitte ihn, wenn möglich zu mir abzusteigen, damit er mir bei dem schweren Überhang u.U. eine Stütze sein kann.

Bis an den Überhang geht das Zurück klettern problemlos, aber dann mit kaum noch Kraft den Überhang runter, das geht an die Grenzen des mir Machbaren. Ich nutze 2 zuätzliche Standschlingen, am Ende hänge ich fast nur noch in der Luft, 5 Minuten Ausruhen, an den Fels ranziehen, eine Sicherung ausklinken und tiefer wieder einklinken, eine Stufe vorsichtig absteigen, wieder 5 Minuten ausruhen…  Aus Befreiungsschreien werden Verzweiflúngsschreie… Eine gefühlte Ewigkeit vergeht, ehe ich endlich wieder sicheren Stand unter den Füßen habe…

Den leichten Weg gehe ich dann in Trance nach oben aber mit wirklich letzter Kraft. Leon hat mit mir gelitten. Beide haben wir weder Lust noch Kraft für die Tyrolienne. Ich habe an dem Dach, welches ich mit ED (Extremement difficile = Extrem schwer) bewerten würde, nun einen Sack hängen, von dem ich nicht weiß, ob ich ihn je in meinem Leben noch abhängen möchte.    

Beim Abstieg nach überstandener Via Ferrata nach unten komme ich mir vor, wie Waterloo grad noch mal überlebt zu haben…

Wir kaufen im Ort noch beim Bäcker und beim Fleischer ein und ich zeige Leon noch kurz den mittelalterlichen Ort, bevor wir auf den mir bekannten Biwakplatz fahren.

Zeltaufbauen und einräumen, dann kochen und essen, sowie die Sonne weggeht, wird es wieder ungemein kalt. Handschuhe und Mütze müssen wieder her. Die Weine können wir bei den Temperaturen kaum würdigen. Später dann im Auto bei nochmal kräftigem Einheizen schmecken wir sogar was von den guten Tropfen, der Riesling von Steffen Gröhl stößt bei Leon auf weniger Gegenliebe wie der Toro von ihm bei mir. Aber auch ich bin alles andere als in Weinbewertungslaune. Mir ist kalt und ich merke jeden Muskel. So fix und fertig war ich wohl noch nie nach einem Klettersteig.

Das Olivenöl ist selbst tagsüber kaum aufgetaut und die Nacht verlangt, dass ich erneut die zusätzliche Decke mit in Zelt nehme. Wintercamping Klappe die Zweite…

Wo soll uns das noch hinführen???

Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 8 – Donnerstag, 20.04.2017

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Erneut ist die Frontscheibe des Autos vereist, als ich aufstehe. Auch heute morgen möchte man mit Handschuhen und Mütze frühstücken.

Zudem wird uns der Weg zur Toilette versperrt, weil die Brücke in den Ort gesperrt ist und wir somit eine Umleitung fahren müssen.  Dafür kommt aber die Sonne etwas raus und wir begeben uns direkt auf unsere weitere Strecke.  Eigentlich hatten wir die Via Ferrara von La Canourgue vor, aber nach dem gestrigen Desaster hätte ich für den heutigen Tag gern doch was Leichteres. Im benachbarten Department finden wir einen Klettersteig, dessen Beschreibung verlockend klingt.

So fahren wir heute auf wiederum kleinen Straßen westwärts, bei St. Chèly d´ Apcher unterqueren wir die Zentralmassivautobahn. Wiederum ist die Landschaft eher offen und mit großartigen Fernblicken gespickt, wir sehen sogar mehrfach zum völlig verschneiten Cantal – Gebirge hinüber. Einzelne Waldabschnitte machen die Fahrt abwechslungsreich. Wir queren den im tiefen Tal der Remontalou gelegenen Kurort Chaudes Aigues, der für seine heißen Thermalquellen berühmt ist.

Wenig später führt uns eine sehr ruhige und schmale Straße für einige Kilometer an einen Abschnitt des langen Stausees in den Schluchten der Truyere, bevor es dann wieder hoch geht und wir über Cantoin nach Ste. Genevieve sur Argence gelangen. In diesem hübschen kleinen Marktflecken finden wir eine Toilette und auch einen Supermarkt, um ein paar Lebensmittel einzukaufen.

Unser Klettersteig, die Via Ferrata  du Bois des Baltuergues ist nicht mehr weit. Die letzten Kilometer müssen wir auf unbefestigtem Fahrweg abrollen lassen und schon sind wir wieder in den Gorges de la Tryuere.

Von einer kleinen Parkbucht geht es nur wenige Minuten in einem Bachtal bergab und schon beginnt der Klettersteig, der eine Art Kreis schlägt. Beginn und Ende liegen beieinander. Für uns heißt es zunächst absteigen, nach einem interessanten Kamin kommt eine Brücke und danach eine überhängende Querung, die mehr Kraft fordert, als ich mir gewünscht hätte, aber alles ist hier im grünen Bereich. Dann aber stehen wir auf einem Absatz und sehen für die nächsten Meter nach unten nur noch die beiden obersten U-Eisen. Das heißt, wir sollen hier erneut überhängenden Fels abklettern. Weder Leon noch ich haben darauf wirklich Böcke. Zum Auto zurück sind es nur ca 15 engagierte Minuten. Ich schlage vor, das 60 m Seil und die Achter aus dem Auto zu holen, so könnten wir die Stelle, wenn sie zu heftig werden würde, auch durch Abseilen überwinden.  

Problem ist nur, dass Leon sich noch niemals abgeseilt hat  und wir das besser an leichterer Stelle erstmal üben sollten, statt gleich hier in die Vollen zu gehen. Wohl oder übel müssen wir also umkehren. Diesen Steig aber will ich nicht abschreiben, eines Tages werde ich zurück kehren, dann aber sicherheitshalber gleich mit Abseilausrüstung. Vielleicht stellt es sich dann als viel leichter raus, aber es sah zunächst von diesem Absatz durchaus sehr respektabel aus. Wenn man sich aber die Fotos der französischen Klettersteigseite anschaut, bekommt man doch unweigerlich Lust, es noch mal unter besserer körperlicher Verfassung zu probieren. Zu den Fotos hier klicken!

Wir fahren zurück nach Ste. Genevieve und über Huparlac kommen wir dann auf die Hauptstraße Richtung Rodez, auf der wir dann endlich auch einen Platz fürs Mittagspicknick finden. In der Sonne ist es nicht warm, aber halbwegs angenehm.

Anschließend bleiben wir auf der großen Straße nach Rodez und dann ruft die Schnellstrecke aus dem Zentralmassiv raus. Vorher tanken wir noch in Baraqueville.

Dann sind wir gleich auf der neuen mautfreien Autobahn nach Toulouse und wir schnurren auf der fast leeren Strecke lang, die zum Schnellfahren verführt. Aber Vorsicht, denn Frankreich hat ja massiv aufgerüstet in Blitzer und Videoüberwachung. Dennoch kommen wir nun recht zügig voran.

Vor Toulouse zahlen wir dann die obligatorische Maut, die mit 1,50 € aber vertretbar bleibt. Hinter Toulouse nutzen wir nochmals die mautfreie Autobahn bis kurz vor St. Gaudens.

Als wir dann wenig später unsere Zelte aufschlagen, sind wir dem Priorat unfreiwillig schon ein ganzes Stück näher gerückt. Und erstmals frieren wir nicht ganz so doll beim Kochen und Weintrinken am Abend. Mütze und Handschuhe brauchen wir nicht, aber von lauer Nacht in kurzer Hose sind wir immer noch seeeehr weit weg.

 

 

 

Weinrallye #110 – Chardonnay

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Ein Samsó – Day wäre mir lieber gewesen, da hätte ich meine jetzige Porrera – Verkostungsserie nicht unterbrechen müssen.

Aber was tut man nicht alles, um die Weinrallye am Leben zu erhalten. Sogar Chardonnay trinken, zum Glück habe ich immer etwas Chablis im Keller und mitunter auch andere weiße Burgunder, obwohl das abgenommen hat in den letzten Jahren. Es gibt da die Enttäuschung, verursacht durch vorschnelles Altern und dann setzt man gleich richtig Geld in den Sand. Ergo, ich habe mich von Meursault, Puligny und Chassagne etc. weitgehend verabschiedet.

Dabei habe ich die weißen Burgunder mal eine Zeitlang richtig gemocht, vor allem, wenn sie entsprechend gereift waren.

Zum Glück begegnet einem die Chardonnay – Traube aber auch sonst desöfteren in Frankreich, wobei für mich nach diversen Experimenten nur zwei Gegenden noch wirklich interessant sind.

Zum Einen ist es die kleine AOC Limoux am Füße der Pyrenäen. Die dortige Kooperative Sieur d´ Arques  (zur Webseite klicken) macht vier verschiedene Einzellagen – Chardonnays, die je nach Jahrgang unterschiedlich ausfallen, meist aber wollen sie auch 5 bis 7 Jahre Lagerzeit haben, kaufen muss man sie aber jung, wenn man sie denn haben will.

In den letzten Malen kam ich immer zur Unzeit dort lang, wenn zwischendrin oder schon wieder geschlossen war. Daher habe ich da leider nicht mehr nachlegen können. Aber ich hab Es noch nicht abgeschrieben.

Die zweite Region ist das Jura, obwohl ich da Savagnin oder Cuvées dem reinsortigen Chardonnay meist vorziehe, zumal viele Winzer neuerdings den Chardonnay so ausbauen, dass die Traube und nicht der regionale Charakter im Vordergrund stehen. Auch bei meinem Rallyewein ist das leider so…

Zum Glück haben wir grad Spargelzeit und da passt es dann doch noch ganz gut.

Der 2009er Chardonnay vom Maison Baud aus Grusse im südlichen Revermont tut niemandem weh. Wir haben keinen komplexen und tiefgründigen Erlebniswein, sondern einen ehrlichen und einfachen Essensbegleiter, der für seinen Preis um die 5 € ab Hof durchaus etwas Freude machen kann. Da sich bis jetzt der typische Jura-Gout noch nicht eingestellt hat, empfiehlt er sich auch für andere Speisen als nur für die Jura – Küche. Zum überbackenen  Spargel  mit Hühnerklein vom einst glücklichen Coswiger “Bauwagenhuhn” war er nicht die schlechteste Begleitung. 

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Der Weine selbst ist recht frisch und zeigt Agrûmes, wie der Franzose sagt, wenn er die einzelnen Zitrusfrüchte nicht näher definieren mag. Ich sehe ihn durchaus am unteren Rand der sehr guten Weine bei 88/100 Th. Das ist weit weg von einem großen Wein, aber man kann ja nicht jeden Tag Granaten trinken. Obwohl hier grad etliche angebroche Flaschen auf mich warten. Aber da ist leider kein Chardonnay drunter…

Dennoch gönne ich mir jetzt noch einen Samsó. Gibt schließlich noch was zu feiern…

 

Wer im südlichen Revermont mal stilvoll auf einem Weingut übernachten will, das Maison Baud bietet auch Chambre & Table d´ Hôte an.

Mehr Infos dazu HIER PER KLICK auf der Seite der sympathischen Familie Baud, wo ihr die  Weinberge und die Übernachtungsmöglichkeit entdecken könnt.  Ich hatte bereits einmal die Chance, dort auf einem Rückweg vom Priorat zu übernachten, insofern weiß ich, was ich hier empfehle…

 

Diese Weinrallye wird von Thomas Günther ausgerichtet, zum Aufruf zur Rallye und seinem Blog geht es hier (klick) …

 

 

 

 

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