René Barbier beschloss mit dem Jahrgang 2004, Grenache Rebstöcke aus dem Manyetes Weinberg “auszugliedern”, um dem Wein “Manyetes” mehr den Charakter eines fast reinen Carignan zu geben. Allerdings waren die Grenache Rebstöcke von zu hoher Qualität, um sie quasi untergehen zu lassen. Also begründete man mit der Firma Glassconcept aus Barcelona ein neues Projekt. René Barbier und sein Team vom Clos Mogador machen diesen neuen, überwiegend aus Grenache und grundsätzlich nur aus Trauben vom Manyetes Weinberg bestehenden Wein namens Solertia. Glassconcept vertrieb den Wein seit dem Jahrgang 2006. 2008 ist der dritte Jahrgang und hat mich bislang am meisten überzeugt. Von diesem als Vi de Vila klassifizierten Wein gibt es weltweit nur 3.200 Flaschen.
Leider ist Glassconcept inzwischen nicht mehr existent, was dazu führte, dass diverse Solertia´s verschiedener Jahrgänge in Spanien weit unter dem Einkaufspreis verramscht wurden. Meine Bestände wurden aber vorher ordnungsgemäß zum normalen Preis direkt importiert und stammen weder aus fragwürdigen Quellen, noch können auch sie verramscht werden. Die Qualität des Weines rechtfertigt aber auch den normalen Preis.
Vinyes de Manyetes; Solertia; Vi de Vila de Gratallops; 2008 rot
Blind 1. Tag: Sehr dunkle, noble und schwarze Nase, öffnet sich mit Luft, am Gaumen sanft mit dann deutlich mineralischem Druck, noch recht wilde Säure. Lang. 95+/100 Th. Großer Wein.
Blind 2. Tag: Offene Nase, wirkt relativ kühl, wird mit dem Schwenken komplexer, sehr veränderliche Nase mit flüchtenden und wiederkehrenden Aromen. Am Gaumen durch die Schieferpräsenz präziser und greifbarer. Vom Typ her sehr klassischer Steinbeißertyp. Lang. Könnte was aus dem Manyetes Weinberg sein. 96+/100 Th. Groß.
4. Tag (offen verkostet): Heute sehr stoffig, aber auch mit Finesse, noch immer ist es ein erzählender Wein, dem man die Handschrift des Hauses Barbier (Clos Mogador und Manyetes) anmerkt. Noch immer ist er veränderlich in seinem Ausdruck, aber genau dadurch spannend und faszinierend. Heute eine dunkelhäutige Schönheit mit großen Verführungskünsten, warmherzig und von guter Figur… Auch die Herkunft aus dem Manyetes Weinberg („Manyetes, das ist der Fels“) wird nicht verleugnet. 96+/100 Th. Großer Wein.
8. Tag (offen verkostet): Manyetes, das ist der Fels – dies gilt auch heute noch, sehr tief, sehr dunkel und nobel. Kann gut lagern. Zeigt sich auch nach 8 Tagen noch groß. 95+/100 Th. Großer Wein.
11. Tag (offen verkostet): Immer noch sehr komplex, viel Stein – aus dem Manyetes Weinberg halt… Bleibt auf dem Niveau der letzten Runde. 95+/100 Th. Großer Wein.
(07/2011)
Tag 1 – blind: Noch etwas sehr verschlossen, warme, fast likörige Aromen dominieren am Beginn, am Gaumen etwas rustikale und körnige Tannine, viel mineralische Säure auf dunkler, kirschiger Frucht, im Abgang wieder eher likörig wirkend. Macht dann im Laufe der Zeit etwas mehr auf und zeigt Kampfbereitschaft. Ein Steinbeißerwein von einem sehr mineralischen Terroir…?
90+/100 Th. Sehr guter Wein.
Tag 2 – offen: steigert sich zum Vortag deutlich, die Luft hat sehr gut getan. Für den Jahrgang recht füllig wirkend, Eine Schokoladennote verbindet sich mit dem Eindruck reifer Grenachefrucht. Nach wie vor ein Steinbeißerwein, inzwischen wissen wir, warum. Manyetes halt. Bleibt aber dennoch derzeit hinter den Erwartungen zurück.94+/100 Th. Exzellenter Wein.
Tag 5: Nochmals deutlich besser als am Anfang der Probe, Luft tut ihm richtig gut. Jetzt fängt er an, langsam richtig Spaß zu machen, selbst wenn die Nase noch etwas „hängt“. Am Gaumen geht die Post ab. Druck und inzwischen auch Eleganz und deutlch mehr an Tiefe als zu Beginn. Durchaus Größe zeigend. 95+/100 Th.
Tag 8: Inzwischen enttäuscht er nicht mehr, sondern zeigt sich wie 3 Tage zuvor groß. Gehört auch zu den Weinen, die nicht für den schnellen Genuss gemacht sind. 95+/100 Th.
(07/2012)
Preis pro Flasche (incl. 19% MwSt.) 45,00 €
Netto 37,82 € 60,00 €/l.