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Penultimo – ins Priorat und zurück 2024 Teil 20 – 28.04.2024 (3)

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Penultimo – ins Priorat und zurück 2024

Teil 20 – 28.04.2024 (3)

Ich stehe an der Weggabelung im Klettersteig La Via du Capucin in Le Mont-Dore und schaue mir die beiden Varianten an.

 

Blick in die blaue – schwerere Variante.

 

Das sieht spannender aus als die leichte – grüne – Variante.

 

Die leichtere Variante (grün) geht weiter über schrägen Fels sehr einfach nach oben, unaufgeregt wirkend. Die nun abzweigende blaue Variante quert zunächst nach rechts über eine Brückenfolge. Die erste Brücke führt vom Felsen an einen Baum, die gleich anschließende Seilbrücke führt dann wieder an den Felsen. Ein Balken unterbricht den folgenden Anstieg. Danach steigt es einige weitere Meter an und dann wird kürzer über einen zweiten Balken zurück gequert.

 

Die Brückenfolge. Auch der erste Balken weiter oben ist bereits zu erkennen.

 

Hier sehen wir die beiden Balken und auch den Weg dazwischen.

 

 

 

 

Die dann folgende längere Felsstufe ist dann vertikal bis sogar minimal überhängend. Das Ganze ist aber sehr gut zu bewältigen. Auf den Balken liegt dann tatsächlich jungfräulicher Schnee, aber es ist nicht glatt, sondern gut zu tretender, etwas nasser Schnee.

 

 

Ein Blick nach unten zurück.

 

 

Dann folgt die erneute Weggabelung, blau geht weiter vertikal nach oben, die abzweigende rote Variante offenbart uns eine Überhangfolge. Was man sieht, scheint nicht zu schwierig, aber wie es dann weitergeht, ist nicht erkennbar. Angesichts der Witterungsbedingungen beschließe ich aber, zur Sicherheit auf dem blauen Weg zu bleiben.

 

An der Weggabelung noch einmal ein Blick nach unten.

 

Und so geht es für mich weiter nach oben.

 

Wenige Höhenmeter weiter oben erreichen wir einen Absatz, ab dem wieder gequert wird. Hier endet bereits auch die rote Variante, so dass klar wird, dass das, was wir unten gesehen haben, eigentlich auch schon alles gewesen ist. Man hätte es also doch gern probieren dürfen. Aber zu spät.

Die rote Variante ist also wirklich extrem kurz und besteht aus zwei aufeinanderfolgenden kurzen Überhängen. Wer bei D (difficile = schwierig) zu Hause ist, der hat hier also mal kurz das Gefühl, sich etwas verausgaben zu können. Die blaue Variante, die insgesamt eigentlich auch nicht sehr lang ist, wäre für sich genommen bei AD-, bei Witterungsbedingungen wie heute vielleicht auch AD, aber auch hier reden wir nur über ein paar Minuten in einem insgesamt recht langen Steig.

 

Diese kleine Seilbrücke ist die letzte „Schwierigkeit“ der blauen Variante, bevor es wieder leichter wird.

 

Noch einmal ein Blick zurück in den nun fast geschafften schwereren Abschnitt.

 

Bereits in dieser Querung kommen wir dann auch wieder in den leichten grünen Weg, ehe es in der von dort gewohnten Manier erneut schräg ansteigt. In dieser Querung haben wir dann inzwischen immer mehr Schneereste, aber es bleibt gut zu bewältigen, weil es nicht überfroren ist. Mit Eis sähe das Ganze wohl anders aus, aber so ist es gut zu händeln, wenn man etwas alpine Erfahrung mit Schnee hat.

 

 

Immer wieder haben wir weitere schräg ansteigende Absätze, aber je höher wir kommen, desto leichter wird der Weg und die normal gesichert zu wandernden Abschnitte werden immer länger.

 

 

 

 

 

 

 

Und plötzlich endet das Seil und wir sind oben.

 

Ein letzter Blick zurück, der Steig ist geschafft.

 

Das Wetter ist immer noch nicht sonderlich einladend, aber wir haben den Steig erklommen.

 

 

Wir folgen einem Pfad bis zum Wanderweg, der nach rechts auf den eigentlichen Gipfel führt. Heute bei Wolkennebel ist die Aussicht von dort aber nicht so doll.

Um auf den Abmarschweg zu kommen, müssen wir auf dem Wanderweg angekommen, nach links absteigen. Wir müssen eine Weidebegrenzung überklettern und an der Gratkante geht es dann über die verschneite Wiese abwärts, bis wir nach kurzer Zeit auf den noch breiteren Weg kommen, der wenige Meter weiter unten zu der alt-asphaltierten Forststraße wird, die uns dann rasch absteigend wieder zum Parkplatz zurück bringt.

Ein Abenteuer ist dann zu Ende, aber ein Abenteuer war es auch nur wegen der Witterungsbedingungen heute. Unter normalen Umständen ist der Klettersteig doch eher Pille-Palle für den geübten Klettersteiggeher. Für Anfänger aber ist er auch dann eine lohnende Aktivität und da es in dieser Gegend kaum Alternativen gibt, lohnt es sich auch für jeden Fan, den Steig mal mitgemacht zu haben, wenn man in der wunderschönen Gegend ist. Für den langen grünen Steig wäre es in meiner Genusswertung 16,5/20, mit den sportlicheren Varianten gebe ich dann 17/20 plus einem halben Bonuspunkt für die heutigen Hardcore Witterungsbedingungen, also 17,5/20.


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