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Channel: Der Priorat – Hammer
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Einmal ins Priorat und zurück – Das Roadbook Firafahrt 2017, Kapitel 8 – Donnerstag, 20.04.2017

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Erneut ist die Frontscheibe des Autos vereist, als ich aufstehe. Auch heute morgen möchte man mit Handschuhen und Mütze frühstücken.

Zudem wird uns der Weg zur Toilette versperrt, weil die Brücke in den Ort gesperrt ist und wir somit eine Umleitung fahren müssen.  Dafür kommt aber die Sonne etwas raus und wir begeben uns direkt auf unsere weitere Strecke.  Eigentlich hatten wir die Via Ferrara von La Canourgue vor, aber nach dem gestrigen Desaster hätte ich für den heutigen Tag gern doch was Leichteres. Im benachbarten Department finden wir einen Klettersteig, dessen Beschreibung verlockend klingt.

So fahren wir heute auf wiederum kleinen Straßen westwärts, bei St. Chèly d´ Apcher unterqueren wir die Zentralmassivautobahn. Wiederum ist die Landschaft eher offen und mit großartigen Fernblicken gespickt, wir sehen sogar mehrfach zum völlig verschneiten Cantal – Gebirge hinüber. Einzelne Waldabschnitte machen die Fahrt abwechslungsreich. Wir queren den im tiefen Tal der Remontalou gelegenen Kurort Chaudes Aigues, der für seine heißen Thermalquellen berühmt ist.

Wenig später führt uns eine sehr ruhige und schmale Straße für einige Kilometer an einen Abschnitt des langen Stausees in den Schluchten der Truyere, bevor es dann wieder hoch geht und wir über Cantoin nach Ste. Genevieve sur Argence gelangen. In diesem hübschen kleinen Marktflecken finden wir eine Toilette und auch einen Supermarkt, um ein paar Lebensmittel einzukaufen.

Unser Klettersteig, die Via Ferrata  du Bois des Baltuergues ist nicht mehr weit. Die letzten Kilometer müssen wir auf unbefestigtem Fahrweg abrollen lassen und schon sind wir wieder in den Gorges de la Tryuere.

Von einer kleinen Parkbucht geht es nur wenige Minuten in einem Bachtal bergab und schon beginnt der Klettersteig, der eine Art Kreis schlägt. Beginn und Ende liegen beieinander. Für uns heißt es zunächst absteigen, nach einem interessanten Kamin kommt eine Brücke und danach eine überhängende Querung, die mehr Kraft fordert, als ich mir gewünscht hätte, aber alles ist hier im grünen Bereich. Dann aber stehen wir auf einem Absatz und sehen für die nächsten Meter nach unten nur noch die beiden obersten U-Eisen. Das heißt, wir sollen hier erneut überhängenden Fels abklettern. Weder Leon noch ich haben darauf wirklich Böcke. Zum Auto zurück sind es nur ca 15 engagierte Minuten. Ich schlage vor, das 60 m Seil und die Achter aus dem Auto zu holen, so könnten wir die Stelle, wenn sie zu heftig werden würde, auch durch Abseilen überwinden.  

Problem ist nur, dass Leon sich noch niemals abgeseilt hat  und wir das besser an leichterer Stelle erstmal üben sollten, statt gleich hier in die Vollen zu gehen. Wohl oder übel müssen wir also umkehren. Diesen Steig aber will ich nicht abschreiben, eines Tages werde ich zurück kehren, dann aber sicherheitshalber gleich mit Abseilausrüstung. Vielleicht stellt es sich dann als viel leichter raus, aber es sah zunächst von diesem Absatz durchaus sehr respektabel aus. Wenn man sich aber die Fotos der französischen Klettersteigseite anschaut, bekommt man doch unweigerlich Lust, es noch mal unter besserer körperlicher Verfassung zu probieren. Zu den Fotos hier klicken!

Wir fahren zurück nach Ste. Genevieve und über Huparlac kommen wir dann auf die Hauptstraße Richtung Rodez, auf der wir dann endlich auch einen Platz fürs Mittagspicknick finden. In der Sonne ist es nicht warm, aber halbwegs angenehm.

Anschließend bleiben wir auf der großen Straße nach Rodez und dann ruft die Schnellstrecke aus dem Zentralmassiv raus. Vorher tanken wir noch in Baraqueville.

Dann sind wir gleich auf der neuen mautfreien Autobahn nach Toulouse und wir schnurren auf der fast leeren Strecke lang, die zum Schnellfahren verführt. Aber Vorsicht, denn Frankreich hat ja massiv aufgerüstet in Blitzer und Videoüberwachung. Dennoch kommen wir nun recht zügig voran.

Vor Toulouse zahlen wir dann die obligatorische Maut, die mit 1,50 € aber vertretbar bleibt. Hinter Toulouse nutzen wir nochmals die mautfreie Autobahn bis kurz vor St. Gaudens.

Als wir dann wenig später unsere Zelte aufschlagen, sind wir dem Priorat unfreiwillig schon ein ganzes Stück näher gerückt. Und erstmals frieren wir nicht ganz so doll beim Kochen und Weintrinken am Abend. Mütze und Handschuhe brauchen wir nicht, aber von lauer Nacht in kurzer Hose sind wir immer noch seeeehr weit weg.

 

 

 


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