Nach den 50 ansteigenden Metern halten wir uns mehr oder weniger auf der Höhe und der Klettersteig wird zu einer langen Querung, oft ein eher Spaziergang als Klettersteig. Man wandert auf einem mal mehr mal weniger breiten überwölbten Band entlang – das Ganze erinnert an eine riesige Boofe. Oft muss man aber auch gebückt gehen, weil es nicht sonderlich hoch ist, ab und an muss man über ein paar Steine klettern oder mal eine Stufe hoch oder runter… Das alles jetzt folgende wäre sehr einfach, gäbe es da nicht jene alles entscheidenden 20 oder 30 m mittendrin, die man aber auch nicht umgehen kann…
Auf diesem kurzen Stück wird einem plötzlich alles abverlangt, diese paar Meter sind nicht umsonst mit TD (Tres Difficile = Sehr schwierig) eingeschätzt und sie sind es auch wirklich. Wir haben hier ein stark überhängiges Querungsstück, in dem man sogar etwas absteigen muss, alles sehr technisch anspruchsvoll und die Armkraft strapazierend. Weniger Sportliche oder Anfänger könnten hier mal kurz das Limit schnuppern. Hier muss ein jeder mal kurz die Hände aus den Bademanteltaschen nehmen. Eine zusätzliche lange Standsicherung hilft hier enorm beim mehrfachen Umklinken.
Aber keine Angst, es ist wirklich nur ein überschaubares kurzes Teilstück, danach wird der Weg wieder zum Spaziergang.
Ich bemerke dann plötzlich eine Vierergruppe an der vertikalen Wand und da ich einen guten Pausenplatz habe, beschließe ich, zu warten und den Wegverlauf zu dokumentieren. Es beginnt mit der Gruppe noch in der Vertikalen – aber dann konzentriere ich mich auf das Geschehen im schweren Abschnitt. Es gibt also “Action” zu gucken…
tbc…