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Channel: Der Priorat – Hammer
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Hoffnung in diesen schweren Tagen

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Corona hat die Welt aus den Angeln gehoben und verändert. Träume mussten zu Grabe getragen werden, Ideen und Projekte auf unbestimmt verschoben werden, Einbußen hingenommen werden und zu allem Unheil drohte einmal mehr das Damoklesschwert der Krankenkassenbeitragserhöhungen.

Diese wollte ich eigentlich abfedern durch ein mehr an touristischen Angeboten, um durch das eine oder andere zusätzliche Honorar die ungeliebte Mehrbelastung zu stemmen.

 

Natürlich legte Corona auch die Kultur-Mobil Projekte auf Eis, die für mich ab März genau dieses dringend benötigte Mehr-Geld eingespielt hätten.

Weinverkäufe rückgängig, keine Märkte und Events, wo neben einem Mehr an Bekanntheit auch der eine oder andere zusätzliche Umsatz heraus gesprungen wäre, keine Kunden, die mal eben auf ein Wochenende zu einer gemeinsamen Verkostung nach Coswig kommen, mit mir gemeinsam unsere schöne Umgebung und tolle Weine und Gastfreundschaft genießen und sich dann noch ein wenig den Kofferraum füllen…

Auch der Versuch, wieder als Sozialpädagoge anzuheuern und die Selbständigkeit dann nur noch im Nebenerwerb zu machen – dank Corona-Shutdown im Bildungsbereich: hinfällig…

 

Das Bild Ende März: Deutlich düster, so düster, dass ich mich gezwungen sah, wie sicher Tausende, denen es nicht besser ergeht, Hilfen zu beantragen. Schnell und unbürokratisch war ja versprochen worden…

Der 1. April kam und damit ein höherer Zugriff der Krankenkasse auf mein Konto, Ostern kündigte sich an, ohne auch nur eine Empfangsbestätigung erhalten zu haben wegen der beantragten Hilfen…

 

Gute Wünsche in schwerer Zeit, wie diese – ich erlaube mir, eine Mail eines Kunden zu zitieren:

Ich wünsche Ihnen, dass die Krise schnell vorübergeht und Sie das überstehen! Ihr Engagement auch in der Beratung ist überdurchschnittlich und die Informationen, die sie bereitstellen, sind in dieser Gesamtheit sicher einmalig. Gerade um kleinere Händler, die sich auf Nischen spezialisieren, wäre es doch schade.

… in Verbindung mit einer Nachbestellung, hielten mich moralisch über Wasser…

Die stark gestiegene Nachfrage nach meinem Olivenöl von Miro Cubells seit Dezember 2019 zeigte mir, dass ich nach wie vor den richtigen Riecher für gute Produkte habe, die die Leute glücklich machen – aber Öl ist schon immer stärker nachgefragt worden, wenn die Leute wegen finanzieller Unwägbarkeiten auf eine Weinbestellung verzichteten…

Dennoch haben einige liebe Kunden über die Osterfeiertage meinen inneren Hilfeschrei gehört und so bestellt, dass ich im April auf einen Monat hoffen darf, der nicht mehr als schlechter Monat durchgeht, sondern der die minimal nötigen Umsätze bringt, dass das Loch nicht noch größer wird…

All diesen Kunden, egal ob sie zwei Flaschen oder zwei Kisten bestellt haben gilt mein allerherzlichster Dank. Sie sind der Grund, dass ich an diesem so tristen Osterfest mein Lächeln wiedergefunden habe.

Richtig Grund zur Freude hatte ich dann durch den Sohn eines sehr guten langjährigen Freundes, der mitbekommen hatte, dass bis Ostern noch immer keinerlei staatliche Hilfen angelaufen waren und mir alles andere als schöne Feiertage bevorstanden. Er fragte mit kurzen Worten über Facebook, was ich brauchen würde, um über das Schlimmste erst mal zu kommen.

Ich schilderte die aktuelle Situation und hoffte auf eine kleine Weinbestellung, egal, ob er selbst mal in die Welt der handgemachten und nachhaltigen Weine eintauchen wollte oder ob er vielleicht was zum Verschenken odern würde… Ihm ging es allerdings nicht um eine Weinbestellung, er wollte einfach nur helfen mit einer Spende ohne eine Gegenleistung zu erwarten.

Einfach, weil er es gut und wichtig findet, was ich als Priorat-Hammer mache, um zu unterstützen, dass es den Priorat-Hammer mit all seinen Informationen auch künftig gibt. vielleicht auch, weil ich Zeit seines Lebens bereits ein guter Freund seiner Eltern bin, mit denen ich schon lange vor seiner Geburt auf vielen, sehr vielen Radtouren gemeinsam unterwegs war…

Vielleicht aber einfach auch nur, weil er zu einer neuen Generation Jugend gehört, denen das Materielle weniger wichtig ist als das Ideelle, die mehr auf Nachhaltigkeit und Zukunftsvision achtet…

Seine Worte: „In diesen Zeiten müssen wir alle ein wenig Staat sein und helfen, wenn wir es können“ rührten mich ehrlich gesagt zu Tränen. Tränen der Freude und der Dankbarkeit. Zu sehen, dass doch nicht alles verloren ist in dieser Zeit.

 

Durch seine großzügige Spende, die wenig später auf meinem Konto einging, wurden die Einnahmeausfälle durch die nicht stattgefundenen Kultur-Mobil Veranstaltungen im März und April kompensiert, so dass mir die große Last der Krankenkassenbeitragserhöhungen für einige kommende Monate genommen wurde.

Alles in allem darf ich nun ein wenig hoffnungsvoller in die Zukunft schauen und mit jedem Kunden, der jetzt bestellt oder nachbestellt kommt auch der Mut zurück.

Und wenn der Mut zurück kommt, kommt auch neue Lebensenergie.

Dafür danke ich allen Kunden, die in dieser Zeit an mich gedacht haben und es auch weiterhin tun und dafür danke ich aber vor allem Dir, lieber Erik!

 

 


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