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Channel: Der Priorat – Hammer
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Einmal in die Alpen 2016, ein Reisetagebuch (16)

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Ich fahre in Pralognan-la-Vanoise bis hinauf zum  Parkplatz für die Via Ferrata, es ist gut ausgeschildert ab dem Zentrum des Ortes.

Der Zugang ist kurz, aber recht steil. Wieder mal ein Wasserfall – die Cascade de la Fraiche will erklommen werden.

Der Steig ist kurz und knackig, auf 200 m Länge werden 80 Höhenmeter überwunden, so hoch ist dieser Wasserfall – aber das sind dann mal tosende, beinahe beängstigende Wassermassen momentan. Sind die den Gewittergüssen der letzten Tage geschuldet oder gibt es hier immer so viel Wasser?

Der Steig ist mit D+ angegeben und das hat seine volle Berechtigung, die Arme werden stark beansprucht, selbst in der leichtesten der Varianten – alle Varianten sind D+, leichter / schwerer heißt hier nur kürzer oder länger und andere Aufgaben.

Unten ist der Klettersteig regelrecht nass und rutschig, entsprechend mulmig ist das Gefühl beim Gehen – auch wenn man wieder im Trockenen ist, die Hände und Schuhe bleiben noch eine Zeitlang nass und rutschig.

Zusätzlich wird auch hier auf Klettern im Gestein gesetzt und das bei zum Teil glattem Gestein, welches griff arm ist. Mitunter stellt sich die Frage: Greife ich ins Sicherungsseil oder greife ich ins Nichts? Auch die Abstände von einem Tritt oder U-Eisen zum nächsten sind für jemanden mit 1,75 m Körpergröße schon mitunter am Limit. Auf Kinder und kleine Leute wartet der Zwergentod. Auf jeden aber wartet die Angst. Selten hatte ich einen größeren Adrenalinkick vom flauen Gefühl her rührend. Das laute Tosen des Wassers, der nasse Steig, die Rutschgefahr und die sehr sportlich ambitionierte Anlage des Steiges machen ihn zu einer Herausforderung. Klar, dass auch mit überhängender Wand nicht gegeizt wird.

Da es zwei Einstiegs- und drei Ausstiegsvarianten gibt, muss man den Steig eigentlich mehrfach machen. Ich entscheide mich unten für den etwas trockneren „Ziegenpfad“ und oben wegen dummerweise einsetzenden Regens für die Variante „Anti-Stress“

Naaaaja – wenn das Anti-Stress war, wie mögen denn dann die beiden anderen Varianten sein???

Wahrscheinlich nur länger, für mich geht es gerade hoch und leicht überhängend, aber so ist es bei dem nassen Steig am Schnellsten überwunden.

Trotz der Kürze der Angelegenheit gebe ich hier 19/20, denn der Steig ist sportlich ambitioniert, beansprucht die Psyche und bietet eine grandiose Kulisse für die Augen. Er lohnt also auch einen größeren Umweg und wenn man in der Gegend ist, dann ist er unbedingt zu empfehlen.

Hier ein paar Fotos vom Steig (in meinem Klettersteigführer gibt es noch deutlich mehr):

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bei der Kapelle Notre Dame des Neiges finde ich einen schönen Biwakplatz mit herrlicher Aussicht auf Wasserfälle und die Berge des Nationalparkes La Vanoise.

Zum Limousin-Rindersteak gibt es Flageoletten und ein beim Fleischer gekauftes Kartoffelgratin Savoyer Art.

Der im 2016er Guide Hachette als Coup de Coeur ausgezeichnete 2014er Côtes du Rhône Chevalier d´ Anthelme vom Cellier des Chartreux macht eine sehr gute Figur dazu. Eine fleischige Frucht zum Kauen, dunkle Aromatik und eine gute Struktur. Mehr sehr viel Spaß fürs Geld. 94/100 Th. Exzellent.

 

Hier noch ein paar Fotos vom Biwakplatz und seinen Aussichten:

 

 

 

 

 


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